• Kapitel 1 •

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Das kleine Mädchen kicherte weiter vor sich hin. Ihre Stimme klang niedlich, doch dieses Kichern brachte mir eine Gänsehaut ein. Keine angenehme.
Mit der Zeit ging sie mir dann hinterher, da ich aus Angst immer weiter Schritte nach hinten gegangen war. Das mysteriöse Mädchen ließ ich dabei nie aus den Augen.
Mit der Zeit hörte sie dann auf zu kichern, räusperte sich und lächelte mich zufrieden an. Ihr blondes Haar hing knapp über ihrer Schulter und ihre Augen waren ein Gemisch aus blau und einem dunklem grün. Die Kleidung war schwarz gehalten und sie trug auch einen Schleier über ihr Gesicht, doch konnte man etwas dadurch sehen in ihr so hübsches Gesicht.

 Die Kleidung war schwarz gehalten und sie trug auch einen Schleier über ihr Gesicht, doch konnte man etwas dadurch sehen in ihr so hübsches Gesicht

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"Hallo! Ich bin Tod. So bezeichnen mich zumindest immer alle."
Ich war irritiert. Was sollte das werden? Ein dummer Scherz? Der Tod war doch ein Mann. Ein alter, knochiger Mann. Kein aufgewecktes, süßes Mädchen, was nur so vor Freude strahlt.
"Du wirst mir zwar nicht Glauben schenken, doch hör mir bitte zu! Ich will dir was zeigen"
Sing ging mit kleinen Schritten auf mich zu, doch im nächsten Moment lief sie nicht mehr. Sie ging eine nicht zu sehende Treppe hoch, oder schwebte sie doch?
"Komm schon! Du musst hier hoch!"
Wieder kicherte sie mir entgegen. Dieses Kichern. Es bringt mich noch in den Wahnsinn.
Sollte ich es versuchen? Diese Treppe hinauf zu gehen, obwohl sie nicht einmal sichtbar war?
Ich fasste all meinen Mut zusammen und ging zaghaft eine Stufe hinauf. Naja, hinauf war es eher nicht. Ich versuchte es, doch landete ich nur wieder auf dem Boden. War ja klar, doch dieses Mädchen. Wieso konnte sie das? Waren hier irgendwo Seile dran befestigt? Nein, das hätte ich doch wohl bemerkt. Außerdem wäre hier nicht einmal der Platz für so etwas.
"Kommst du jetzt?"
Sie schaute mich nun wartend an, wobei sich unsere Augen trafen. Und dann? Dann lachte sie wieder.
"Oh verdammt! Warte kurz!"
Sie klatschte einen kurzen Rythmus und auf einmal wurde kurz alles schwarz vor meinen Augen, doch nachdem ich ein, oder doch zweimal, zwinkerte, sah ich alles anders. Ich war in keinem Haus mehr. Ich stand auf einer Wiese auf der sich eine weiße, lange Treppe in den Himmel streckt. Sie war wunderschön.
Langsam ging ich die Treppe mit zögernden Schritte hoch.
Wer war dieses kleine Mädchen? War sie etwa wirklich der Tod? Wenn ja, wieso konnte ich sie dann nur sehen?
Fragen über Fragen stießen mir in den Kopf. Doch sie auszusprechen traute ich mich nicht. Noch nicht.
Nachdem ich gefühlt Tausend Stufen hoch gelaufen bin, spürte ich auch schon den Schmerz. Eindeutig zu viel Sport für diesen einen Tag.
Tod kicherte nur glücklich vor sich hin und klatschte zufrieden in die Hände. Schon süß, dieses Mädchen. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass sie der...oder doch die...Tod sein soll.
"Leben! Ich habe wen für dich mitgebracht!"
Leben? Noch eine Person? Wahrscheinlich einer ihrer Freundinnen.
Leben kam kurz darauf auch schon angeschwoben. Sie war keine Sie. Sie war ein Er. Eigentlich auch recht niedlich. Schwarzes Haar und dunkle hübsche Augen. Der Kleidungsstil war auch schlicht in dunklen Farben gehalten.

 Der Kleidungsstil war auch schlicht in dunklen Farben gehalten

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"Hallo, ich bin Leben. Schön dich kennenzulernen Mandy"
Sagte er mit einer freundlichen und ruhigen Stimme. Tod kicherte im Hintergrund. Aber einen Moment! Woher wusste er meinen Namen? Ich habe ihn weder Tod, oder Leben ihn gesagt. Sofort wurde ich wieder angespannt und skeptisch.
"Keine Sorge, wir wollen dir nichts tun, doch bemerkten wir an dir etwas außergewöhnliches"
Ausergewöhnlich? Ich? Niemals. Ich war ein komplett normales Mädchen. Aufgewachsen bei netten Eltern, Schule abgeschlossen und bald auf der Suche nach einem Job. Ich war alles, aber nicht außergewöhnlich.
Dachte ich.
Leben hielt mir seine Hand hin und kurz darauf geschah etwas. Etwas Außergewöhnliches. Eine Art Nebel umschlung mich, doch verschwand er sobald auch wieder. Leben lächelte mich an. Freundlich. Das Gequieke von Tod blendete ich aus.
Langsam schaute ich an mir herunter. Ich erschrack. Meine Kleidung bestand nun nicht mehr aus den Party Klamotten, sondern aus einer weißen Bluse und einem blutroten Rock. Auf meinem Kopf trug ich noch eine Rosenkrone.

Was sollte das hier? Mir wurde das langsam zu viel und ich ließ die Hand von Leben los

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Was sollte das hier? Mir wurde das langsam zu viel und ich ließ die Hand von Leben los. Wahrscheinlich etwas grober, als ich es wollte.
Tod rannte auf mich zu und schlang ihre Arme um mich. Aufgebracht und überglücklich schrie sie schon förmlich. Nervig.
"Mandy!!! Meine sooo geliebte Schwester, du bist endlich wieder da, wo du sein solltest!"
Was hörte ich da gerade? Große Schwester von Tod? Niemals.
Ich vernahm ein Seufzen von Leben. Ich drückte nur noch sanft Tod weg und starrte Leben in die Augen.
"Das kann nicht sein, ich bin schon mein ganzes Leben lang ein komplett normaler Mensch. Ich bin und war nie etwas wie...ihr. Dazu möchte ich jetzt wieder zu Liah! Wo habt ihr sie hingebracht?"
Tod schluckte kurz und schaute mich dann fragend an. Wusste sie etwas? Oder hatte ich sie gerade verletzt?
"Es war kein Mädchen in deiner Nähe. Liah ist am Abend davor am Unfallsort gestorben."
Tod klang anders. Traurig über das, was sie mir gerade mitteilte.
Aber Liah? Tod? Niemals. Ich war doch bei ihr. Das ergab keinen Sinn. Ich begann nervös zu lachen.
"Ihr wollt mich doch verarschen..."
Meine Stimme klang wahrscheinlich genauso nervös, wie ich eigentlich war. Ich ging ein paar Schritte zurück und sah zwischen den beiden her. Erst zu Leben, dann zu Tod, dann wieder zu Leben und immer so weiter, bis Leben mich am Handgelenk packte. Er zog mich näher an sich und ich schaute ihn leicht panisch an.
"Wo ist Liah?!"
Ich würde lauter und meine Stimme zitterte, doch dann legte Tod einfach einen Finger auf meine Lippen und starrte mir in die Augen.
Diese Augen. Ich kannte sie. Woher nur?
Er legte seine andere Hand auf meine Augen und strich sie mir zu. Nur noch ein Seufzen hörte ich, ehe er mir Bilder zeigte. Ganz viele Bilder aneinandergereiht. Wie ein kleiner Film.
Es waren wie Erinnerungen. Doch nicht meine. Glaubte ich. Aber was, wenn es doch meine waren und ich nur alles vergessen hatte? Oder werden mir gerade andere Erinnerungen eingeflößt?
Was sollte all das hier?
Wer...bin ich...?

Leben und TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt