Weibameyang

1.4K 62 9
                                    

Pairing: Julian Weigl und Pierre-Emerick Aubameyang
Genre: Drama mit Happy End
Gewidmet: tigergirl_03
Sonstiges: /
_________________________________________________
JULIAN
"Du, Julian, meine Freunde kommen gleich. Du weißt, was du zu tun hast." Leise seufzend nicke ich. Es ist jedesmal das Gleiche. Immer, wenn Auba Freunde einlädt, muss ich nach oben gehen und leise sein, weil seine Freunde denken, dass er alleine wohnt. Ich selber darf keine Freunde einladen, was mir echt zu schaffen macht. Ich weiß nicht, ob mein Freund sich dafür schämt, dass er eben dieser ist. Ich beschließe, ihn morgen früh darauf anzusprechen, da es bereits halb acht abends ist und ich sehr wahrscheinlich nicht mehr herunterkommen werde.
Mit stummen Tränen über die Wagen laufend, steige ich die Treppen zu unserem gemeinsamen Schlafzimmer hoch. Leise schlürfe ich in dieses hinein und lasse mich dort aufs Bett sinken. Ich nehme meine Kopfhörer und stöbsel sie in mein Handy. Danach stecke ich sie in meine Ohren und stelle laut Musik an, damit mein Kopf frei wird und ich in Ruhe schlafen kann, ohne meine Gedanken an meine Ängste zu verwerfen. Kurz drauf schlafe ich ein.

Als ich am nächsten Morgen aufwache, taste ich mit einer Hand die andere Bettseite ab. Da ich nichts fühlen kann, öffne ich meine Augen und blicke leicht verwirrt auf die Matratze, auf der eigentlich Auba schlafen sollte, was er leider nicht tut. Langsam setze ich mich auf und blicke auf mein Handy, welches zusammen mit den Kopfhörern auf dem Boden vor meinem Bett liegt. Da wir erst vor kurzem zusammen gezogen sind, haben wir noch nicht viele Teppiche und sonstige Dekoration, da wir dies in der Sommerpause machen wollen. Deshalb liegt davor noch keine Bettvorlage oder ähnliches. Mein Stoßgebet an Gott, in welchem ich gebeten hatte, dass mein Handy noch heile war, wurde zu meinem Pech nicht erhört. Das bemerke ich, als ich die riesengroßen Risse im Display zu Augen bekomme, nachdem ich es aufgehoben habe. Verzweifelt drücke ich den Anmachknopf wieder und wieder. Als der Display nach zehn Versuchen immer noch schwarz ist, schmeiße ich mein Handy wütend an die gegenüberliegende Wand. Bei einem Bekannten von mir hat es schon mal geklappt, dass sein Handy danach wieder funktionierte, zu meiner Enttäuschung musste ich jedoch feststellen, dass dies bei mir nicht der Fall ist. Somit kann ich mir das Nachrichten-Checken auch abschminken. Wie in Zeitlupe bewege ich mich mit nackten Füßen auf dem Holzboden auf die Tür zu. Sollte ich wirklich herunter gehen? Meine Hand legt sich im die Türklinke und drückt diese runter. Vorsichtig stecke ich meinen Kopf aus der Tür und schau den Flur auf und ab. Da ich niemanden sehen kann, tapse ich auf diesen hinaus und lausche nach anderen Geräuschen innerhalb des Hauses. Meine hellhörigen Ohren vernehmen nicht das leiseste Geräusch, sodass ich so leise wie möglich die Treppenstufen nach unten laufe. Dort sehe ich mich wieder um, sehe wieder niemanden, so wie im kompletten Erdgeschoss. Ich finde nicht mal einen Zettel oder einen anderen Hinweis darauf, wo Auba sich im Moment aufhalten könnte. Da sich in dem Moment mein Magen zu Wort meldet, mache ich mir etwas Schnelles für das Frühstück und setze mich damit vor den Fernseher. Dort schaue ich dir Nachrichten, da dort vielleicht etwas von meinem Freund bekannt gegeben wird. Kurz darauf höre ich einen Schlüssel klimpern und danach eine Tür, die ins Schloss fällt. Meinen Kopf drehe ich in die Richtung der Geräuschsquelle und erblicke dort meinen Freund, der mit irgendeiner Tüte in das Haus spaziert kommt. Schnell schaue ich wieder zum Fernseher und tue so, als ob ich ihn nicht bemerkt hätte. Das Sofa senkt sich neben mir und ich spüre eine Hand, die nach meiner greift. "Warum bist du schon so früh wach? Ist irgendwas?" Ich weiche der Frage aus:"Wo warst du?" "Nur schnell etwas einkaufen. Aber sag mal, was ist los?" Schämst du dich für mich? Ist es dir peinlich, mit mir zusammen zu sein?" Ich spüre Aubas erstaunte Blicke auf mir, schaue trotzdem nur mit wässrigen Augen auf den Boden vor meinem Füßen. "Nein, wieso sollte es? Ich liebe dich, das weißt du. Also, was ist das Problem?" Nach diesem Satz reißt bei mir der Geduldsfaden endgültig. Es ist ja schon schlimm genug, dass ich mich wochenlang vor den Freunden meines Freundes und auch meinen besten Freunden verstecken musste, aber dass er das Problem jetzt nicht mal bemerkt, macht mir echt zu schaffen. Also schaue ich ihn an und versuche, ihn nicht mit all' meiner angestauten Wut zusammen zuschreien. "Du fragst jetzt wirklich noch, was mein Problem ist? Das kann nicht dein Ernst sein! Sag mir, dass das nur ein Spaß war!" Da von ihm nichts kommt, schreie ich ihn schlussendlich doch an. "Wie würdest du dich fühlen, wenn du dich fast nur in deinem Zimmer befindest, weil dein angeblicher Freund nicht möchte, dass du auch nur ins Blickfeld seiner Freunde gerätst? Wenn du deine eigenen Freunde nicht mehr zu dir einladen darfst, weil dein Freund nicht möchte, dass andere von eurer Beziehung erfahren? Wenn du deswegen das Gefühl hast, dass dein Freund sich für dich schämt und ihm eure Beziehung peinlich ist? War das genug oder musst du noch mehr hören, damit du es endlich verstehst?" Wütend schaue ich ihn an. Er schaut mich geschockt an. "Aber Ju, wenn ich wüsste, dass dir das so viel ausmacht, dann-..." "Nein, lass es bleiben, weißt du was, ich habe keine Lust mehr! Such dir jemanden, mit dem du so umgehen kannst, ich bin diese Person nicht!" Mit diesen Worten renne ich aus dem Wohnzimmer raus, schlüpfe schnell im meine Schuhe und laufe aus der Tür heraus, welche ich danach kräftig zuknalle. Ich renne quer durch Dortmund zu meinem Lieblingsplatz am Phönixsee. Dort lasse ich mich auf eine Bank fallen und versinke in Gedanken. Habe ich gerade mit ihm Schluss gemacht? Wird er mir hinterher kommen? War ich ihm überhaupt wichtig? Währenddessen laufen mir Tränen in Strömen über das Gesicht. Zu allem Überfluss beginnt es jetzt auch noch zu regnen. Schlau, wie ich bin, habe ich mir natürlich keine Jacke mitgenommen und sitze jetzt in T-Shirt und kurzer Hose mitten im Regen. Schnell bin ich komplett durchnässt. Wenigstens kann man jetzt nicht mehr die Tränen und die Regentropfen unterscheiden. 
So sitze ich da in der 12°C-kalten Außenwelt und friere, bis mich auf einmal jemand hoch hebt und mich auf die Stirn küsst. Schnell bemerke ich, dass es sich um Pierre handelt. Deswegen fange ich an zu strampeln, um mich zu befreien. Auba stellt mich wieder auf die Füße und lässt mich gar nicht erst zu Wort kommen. "Lass es mich dir bitte erklären! Es tut mir so leid, wie ich dich behandelt habe. Das hast du nicht verdient. Ich würde alles tun, um das rückgängig zu machen. Aber lass mich erklären, warum ich so war. Du weißt, meine ganze Familie ist sehr religiös, und so wurde ich auch erzogen. Dabei wurde mir immer eingeredet, dass es eine Sünde wäre, das gleiche Geschlecht zu lieben. Das ist der Grund, warum ich dich vor allen verstecken wollte. Ich kann gerne alle anrufen, um ihnen zu sagen, dass du meines bist und dass ich dich liebe. Vorher möchte ich aber, dass du wieder mit nach Hause kommst und dich aufwärmst, da du mir sonst noch erfrierst." Schüchtern schaut er mich an und hält mir seine Hand hin. Zuerst schaue ich ihn nur monoton an, was ihm anscheinend den Mut raubt und er seine Hand senkt. Danach setze ich ein breites Grinsen auf und springe ihm in die Arme. Sofort verbinde ich unsere Lippen miteinander. Mein Freund setzt sich in Bewegung und so machen wir uns in Richtung Heimweg.
_________________________________________________

1275 Wörter.
Ich hoffe, er hat dir gefallen, auch wenn es so lange gedauert hat. Wünsche und Verbesserungsvorschläge so wie immer gerne in die Kommentare schreiben.😊
Leonie❤

Fußball OneShots (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt