Pairing: Leon Goretzka und Max Meyer
Genre: Drama mit Happy End
Sonstiges: Nach der Bekanntgabe von Leons Wechsel
Gewidmet: VanessaFriedl34, mrs7meyer, PrincessLisaOrgana
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LEON
Idiot. Verräter. Judas. So lauten die höflicheren Beleidigungen unter meinem letzten Post auf Instagram. Was ein Widerspruch. Beleidigungen sind nie höflich. Ich muss bitter auflachen. Wenn man Beleidigungen schon als freundlich bezeichnet, ist echt etwas falsch gelaufen. Aber im Gegensatz zu den anderen kann man sie nur als solche bezeichnen. Manche Fans wünschen mir den Tod. Soweit ist es also gekommen, nur weil ich mich verbessern möchte und dafür den Verein wechseln muss.
Max und auch viele meiner anderen Mitspieler hatten mir geraten, nicht mehr auf meinen Social Media Accounten vorbeizuschauen, nachdem ich mich über meinen Wechsel geäußert habe. Aber der Drang danach war einfach zu groß, zumal ich dachte, wahrscheinlich auch hoffte, dass es nicht so schlimm ist. Wieso war ich bloß so naiv? Auf jeden Fall hocke ich gerade vor meinem Handy und wünsche mir sehnlichst, dass ich auf meinen besten Freund gehört hätte. Also vermutlich bester Freund. Ich selber habe Gefühle für Max, die weit über Freundschaft hinausgehen. Somit können die Fans auch noch diverse schwulenfeindliche Kommentare verfassen. Eine kleine Träne flüchtet aus meinem Auge und bahnt sich mit wenigen Umwegen den Pfad zu meinem Kinn, von welchem diese nach ein paar Sekunden auf den Bildschirm meines Handys fällt. Vor nicht mal einem Jahr wurde ich noch von allen als wahrer Eurofighter gefeiert, doch jetzt will kein einziger Schalkefan mehr was von mir wissen.
Der einen winzigen Träne waren schon mehrere größere gefolgt und sie scheinen auch nicht aufhören zu wollen, den Weg über meine Wangen zu erkunden. Ich erinnere mich daran, wie ich es gestern meine Mannschaft gebeichtet habe. Ein paar meiner engeren Freunde haben es verstanden und mir versichert, dass ich auf ihre Unterstützung zählen kann, aber die Kollegen, denen ich nicht so nah stehe, haben nur in die Luft gestarrt und gar nicht reagiert. Auf sie kann ich mich demnach wahrscheinlich nicht verlassen. Max wusste schon von meinem Wechsel, weil ich mit ihm schon Wochen vorher über das Thema geredet habe, zumal er auch mit dem Gedanken, zu einem anderen Verein zu wechseln, spielte. Trotzdem bin ich auch gestern mit gemischten Gefühlen vom Trainingsgelände gegangen. Ich war traurig und auch enttäuscht, dazu kam noch die Wut, die ich auf mich hatte, weil ich die Mannschaft mit meiner Entscheidung wahrscheinlich in zwei Teile gespalten habe.
Während meiner Gedankengänge habe ich mein Gesicht in einem der vielen Kissen meines Sofas vergraben. Dieses sieht inzwischen aus als hätte ich es in den Regen gelegt. Es ist an den Stellen, wo sich meine Augen befanden, dunkler gefärbt und komplett durchnässt. Mein Blick gleitet vom Kissen zu meinem Handy, genauso wie meine Hand, welche das Gerät zitternd umfasst. Mein Daumen entsperrt es und sofort öffnen sich wieder die Kommentare, da ich Instagram vor dem letzten Ausschalten nicht beendet hatte. Wie in Trance scrolle ich in den Kommentaren weiter nach oben. Meine Augen folgen den heruntergleitenden Wörtern, lesen die aneinandergereiten Buchstaben, während mein Gehirn sie zu Wörtern und Sätzen zusammensetzt und danach speichert. Alle Kommentare und somit größtenteils Beleidigungen nehme ich mir zu Herzen und langsam fange ich an, den Verfassern zu glauben. Ich habe den Verein verraten. Es wird meine Schuld sein, wenn wir die nächsten Spiele nicht gut hinter uns bringen. Es wird auch meine Schuld sein, wenn innerhalb der Mannschaft Streit ausbricht.
Mein Daumen scrollt nun langsamer, damit ich mir wirklich jedes Wort einprägen kann. Gleichzeitig wiederholt mein Gehirn viele der bislang gelesen Wörter, so wie eine Schallplatte. Plötzlich empfange ich eine Nachricht von Max. Sie besteht lediglich aus meinem Namen und einem Fragezeichen. Da ich es im Moment nicht als sinnvoll empfinde, ihm nur ansatzweise zu antworten, ignoriere ich ihn einfach und mache mit dem weiter, das ich die letzten Minuten gemacht habe. "Leon, geht es dir gut?" Wieder eine Nachricht von Max. "Bitte antworte mir, ich mache mir Sorgen um dich!" Er sollte sich keine Sorgen um mich machen. Niemand sollte sich Sorgen um mich machen. Alle sollten zu Zeit so zu mir sein wie die Verfasser der Kommentare. Aufgrund der Tränen, die immer noch in Strömen mein Gesicht hinunterkullern, sehe ich nur verschwommen und bemerke somit nicht, dass Max mir noch etwas schreibt.
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Fußball OneShots (boyxboy)
FanfictionWas hier geschrieben wird, könnt ihr ja im Titel sehen. Wünsche gerne in das dafür vorgesehene Kapitel schreiben! Bitte lest das Kapitel ,,Ich bin zurück! Wichtig!" für wichtige Informationen.