Hansch × Mlynikowski

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Pairing: Florian Hansch und Marcus Mlynikowski
Genre: Drama, happy End
Sonstiges: Beide sind nicht gewechselt
Gewidmet: SaraKimmichDahmke
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,,Was kannst du eigentlich?", hörte ich eine mit Schadenfreude erfüllte Stimme mehrere Meter hinter mir rufen. Genervt verdrehte ich meine Augen. Der eben geschossene Freistoß war der einzige, der nicht ins Tor traf, sondern gegen die Querlatte prallte. ,,Sei doch ruhig, du musst das als Abwehrspieler nicht einmal trainieren. Deine Freistöße gingen mit Sicherheit alle daneben oder drüber, falls du es schaffen solltest, den Ball hoch zu befördern." ,,Wollen wir sehen?" Er setzte sein selbstverliebtes Grinsen auf, was mich ziemlich anwiderte. ,,Hansch, Mlynikowski, konzentriert euch bitte ein letztes Mal auf das Training", rief unser Trainer etwas wütend über den Platz. Das Grinsen in Marcus' Gesicht erstarb und er konzentrierte sich wieder auf seine Übung. Dasselbe tat ich ein paar Sekunden später auch, schließlich war dies das Abschlusstraining vor dem letzten Saisonspiel. Danach flögen alle in den Urlaub und ich müsste Marcus für wenige Wochen nicht sehen.

Diesen Gedanken nahm ich als Motivation für das Spiel, welches ziemlich gut verlief. Ich konnte mir noch eine Vorlage auf das Konto buchen und unser Trainer entließ uns nach einer Dankrede in die Sommerpause. Ich flog am selben Tag mit meiner Familie in den Urlaub. Dieser hätte nicht besser verlaufen können. Ich könnte ihn als eine der besten Zeiten meines Lebens beschreiben, obwohl ich sehr oft an Marcus denken musste. Zu Anfang hatte ich keine Ahnung, wieso. Ich schrieb es auf den Hass ab, der vermeintlich zwischen uns herrschte. Doch dann begann ich mehr nachzudenken. Konnte das zwischen uns wirklich als Hass beschrieben werden? Ich verneinte diese Frage. Hass ließe sich anders definieren. Hass wäre ein tiefgründiges Gefühl, das das Handeln beeinflusst, mit dem die Seele funktioniert, das uns Kraft gibt. Genauso wie Liebe und Freundschaft. Doch das zwischen uns gab uns keine Kraft. Es war bloß eine Empfindung von Abneigung beider Seiten gegeneinander. Aber als was ließ sich diese Bindung dann beschreiben? Nicht-Mögen mit Tendenz zu einer leicht freundschaftlichen Ebene? Oder doch etwas komplett anderes?

Zu dieser Frage wurde bis heute immer mehr eine Antwort meinerseits gefunden. Ich habe meine Gefühle weiter erkundet und sie voll und ganz auf mich einwirken lassen. In dieser Zeit, vom Urlaub bis zwei Tage vor dem Beginn des Trainingslagers, habe ich zunehmend öfter an ihn gedacht. Zuletzt habe ich von ihm geträumt. Nicht immer habe ich ihn dabei gesehen, sondern manchmal nur seine Stimme gehört, aber das reichte mir. Nach diesen Träumen bin ich glücklich aufgewacht. Ab da wurde mir klar, dass das zwischen uns kein Hass ist, sondern ein Gefühl, das diesem sehr ähnlich ist. Es ist Liebe. Ich liebe Marcus. Ich liebe ihn mit ganzem Herzen.

Schnell packe ich die letzten Sachen in meinen Koffer. Ebendie Sachen, die morgens in letzter Eile in den Koffer befördert werden müssen, weil man sie über die Nacht oder am Morgen noch einmal benutzen muss. Dies sind meistens die Sachen, die vergessen werden und am hingereisten Ort neu gekauft werden müssen. Auch ich werde sicherlich etwas vergessen, aber ich habe mein Handy, das dazugehörige Ladekabel, meinen Notizblock und einen Stift, demnach das wichtigste, um die Zeit zu überleben.

Der Rucksack findet den Weg auf meine Schultern und den Koffer schiebe ich neben mir her zu meinem Auto, wo ich beides in den Kofferraum lege und mich selber ins Auto setze. Ich schalte das Radio an und fahre den kurzen Weg zum Flughafen. Dort stehen bereits wenige Kollegen und der Trainerstab. Also stelle ich mich mit meinem Gepäck zu ihnen und führe ein wenig Smalltalk mit dem ein oder anderen, der nicht fast im Stehen einschläft. Doch die ganze Zeit lang wünsche ich mir diese eine bestimmte Person her, welche nach wenigen Minuten auch auftaucht. Mich umgibt daraufhin eine beruhigende Wärme, jedoch auch eine gewisse Anspannung aufgrund der Sorge wegen der Reaktion auf die Wiederbegegnung seinerseits. Schließlich bin ich unwissend darüber, was er für mich empfindet.

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