Draxledes

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Hey, dies ist mein erster One Shot. Ich hoffe, er gefällt euch und ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

Pairing: Julian Draxler x Benedikt Höwedes
Genre: Drama
Sonstiges: Julian spielt noch bei Wolfsburg
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JULIAN:
Benedikt wollte gestern kommen, jedoch kam er nicht. Jetzt sitze ich traurig auf meinem blauen Sofa und schaue aus dem Fenster. Das Wetter ist genauso wie meine aktuelle Stimmung. Wenn es weiter so regnen würde, wäre die Stadt in ein paar Minuten ein reißender Fluss.
Ich erhebe mich und laufe in mein Schlafzimmer, um meine Tasche für das Training zu packen. Nachdem ich alle nötigen Sachen eingepackt habe, schaue ich ein letztes Mal auf mein Handy. Nur wenige Nachrichten aus unserer Mannschafts-Gruppe, keine einzige von Bene, nicht mal ein 'Hallo', keine Wünsche zu unserem Jahrestag.

Wir sind schon seit zwei Jahren zusammen. Bene ist das beste, das mir je passiert ist. Vor unserer Beziehung habe ich mich geritzt und hatte Essensstörungen. Mit Bene allerdings konnte ich das bekämpfen und war bis vor kurzem ein ganz normaler Mensch, der mit seinem Leben nicht zufriedener sein könnte. Seit zwei Wochen bin ich wieder leicht depressiv, das einzige was mir noch wirklich Spaß macht, ist mein Beruf, das Fußball spielen.
Ich überlege, ob ich vor dem Training noch etwas essen sollte, entscheide mich danach jedoch dagegen und fahre los. Auf der Fahrt bin ich so in Gedanken, dass ich fast über eine rote Ampel gefahren wäre, konnte aber im letzten Moment noch stoppen. Mit mehr  Acht auf den Verkehr fahre ich nun weiter. In der Ferne kann ich schon das große Vereinsgebäude sehen, hinter dem der Trainingsplatzliegt. Zu meinem Glück ist das heute kein öffentliches Training. Als ich in der Kabine ankomme, merke ich, dass ich fast zehn Minuten zu spät bin und alle schon draußen sind. Dies ist Normalzustand bei mir in den letzten zwei Wochen. Von meinem Trainer wurde ich deswegen und auch wegen fehlender Anstrengung aus dem Kader gestrichen. Das kümmert mich aber nicht.
Als ich schließlich nach geschlagenen  zwanzig Minuten Verspärung den Platz betrete, liegen alle Blicke auf mir. Sie durchbohren mich wie mit einer Bohrmaschine und schlagen immer tiefere Löcher in meinen Körper. Erst als mein Trainer mich anspricht, erwache ich wieder aus meinen Gedanken und blicke ihm in die Augen, was sich als Fehler herausstellt, da das einzige, das ich in ihnen finden kann, Hass, Enttäuschung und pure Wut ist.
Wenige Sekunden später fängt er auch schon an, mich anzuschreien: "Das ist jetzt schon das achte Mal, dass du zu spät kommst. Wenn du es nicht mal schaffst  pünktlich zum Training zu kommen, können wir dich nicht mehr gebrauchen. Da du dir beim Training noch nicht mal Mühe gibst und alles als selbstverständlich hinnimmst, brauchst du dich auch nicht wundern, wenn du nicht mehr im Kader stehst! Am besten gehst du gleich wieder in die Kabine und ziehst dich wieder um, danach kannst du ins Büro kommen und dir deine Kündigung abholen. Falls du das überhaupt schaffst. Mit so einem Nichtsnutz wie dir kann niemand was anfangen. Jetzt geh endlich und lass dich hier nicht mehr blicken!"
Mit geknicktem Kopf trotte ich vom Feld. Hinter meinem Rücken nehme ich Gelächter und Getuschel war. Ich mochte diesen Verein noch nie und habe es bislang jeden Tag bereut damals Schalke verlassen zu haben.
In der Kabine ziehe ich mich so schnell um, wie ich es noch nie gemacht habe seit ich hier in Wolfsburg bin. Schnell stopfe ich all meine Sachen in meine Tasche und renne mit dieser ins Büro, um meine Kündigung entgegen zunehmen. Danach laufe ich zu meinem Auto. Von hinten höre ich Sprüche wie:'Wenn du im Training so schnell gelaufen wärst, würdest du jetzt vielleicht noch einer von uns sein.'
Zuhause angekommen, schmeiße ich meine Tasche achtungslos in eine Ecke bevor ich mit meinem Handy ins Badezimmer renne. Dort krame ich im Schrank rum, bis ich schließlich meinen früheren besten Freund gefunden habe. Langsam setze ich mich auf die Toilette und betrachte sie. Ich drehe sie in meiner Hand, unentschlossen es zu tun oder es zu lassen. Bald habe ich mich entschieden. Den Weg zu meinem linken Unterarm findet meine Hand wie von alleine. Als das kühle Metall meine Haut berührt, macht sich ein wohliges Gefühl in mir breit. Ich führe meine Hand über meinen Arm wie ein Künstler seinen Pinsel über ein Blatt. Bluttropfen für Bluttropfen fällt auf den Boden. Langsam bildet sich eine rote Pfütze auf den weißen Fliesen. Bislang habe ich zehn Strimen auf meinem Arm. Weitere zehn folgen. Bald ist mein ganzer Arm voller Blut. Stolz betrachte ich mein Kunstwerk, frage mich wie ich es die letzten beiden Jahre ohne das Ritzen ausgehalten habe. Das Blut auf meinem Arm lasse ich trocknen, das auf dem Boden wische ich weg. Das getrocknete Blut auf meinem Arm kratze ich wieder auf, um noch mehr Schmerzen spüren zu können. Danach verbinde ich alles und ziehe mir einen Pullover an. Dann klingelt es auch schon an der Tür. Ich beschließe nicht zu öffnen, wer sollte das denn bitte wichtiges sein?
Nachts kann ich nicht schlafen, zu viele Gedanken fliegen in meinem Kopf umher, lassen mich überlegen, lassen mich weinen. Am nächsten Tag würde ich zu Benedikt fahren. Mit diesem Gedanken falle ich in einen traumlosen Schlaf.
Am nächsten Morgen wache ich früh auf. Zähne putzen, anziehen, Haare stylen, Wunden verpflegen, also die übliche Morgenroutine. Nur das essen lasse ich aus, war ich doch schon fett genug. Als ich die Haustür öffne, schlägt mir die frische Morgenluft ins Gesicht. Ich setzte mich in mein Auto, habe nichts außer meinem Handy mitgenommen und fahre los. Bis nach Gelsenkirchen war es nicht so weit, dass man es mit vier Stunden Schlaf nicht machen könnte. Als ich endlich da war, hat es angefangen zu regnen. Ich stehe vor der Haustür und überlege. Überlege, ob ich klingeln sollte oder nicht. Benedikt war nie ein Langschläfer, das heißt, dass er jetzt mit Sicherheit schon wach ist. Ich stehe weiter vor der Tür herum, lasse den Regen meine Kleidung durchnässen und hoffe, dass es nicht anfängt zu gewittern. Doch genau das musste ja passieren und somit sitze ich gerade vor Angst und Kälte zitternd auf der Treppe vor Benes Haustür und warte auf ein Lebenszeichen von ihm. Als ich kurz vorm Erfrieren bin, klingel ich doch einmal. Ich hätte theoretisch auch zurück ins Auto gehen können, aber ich ging ja fest davon aus, dass ich schnell ins Haus kommen werde. Die Tür wird von einem ziemlich verwirrt guckendem Benedikt geöffnet. Nachdem er mich aber so zitternd auf dem Boden hocken sah, wechselt sein Blick von Verwirrung zu Besorgnis. Schnell nimmt er mich hoch und trägt mich ins Badezimmer. Dort lässt er ein Bad für mich ein und holt frische Kleidung von sich. Ich bekomme alles nur halb mit, fühle mich so als ob ich gar nicht richtig dabei wäre. Als Benedikt mich ausziehen wollte, fange ich mich wieder und verhindere es. Er schaut mich nur an, stellt mir alles bereit, legt noch ein Handtuch dazu und sagt, dass ich ihn rufen soll, falls etwas passiert.
Dad Bad tat gut. Jedoch hatte ich ein Problem. Benedikt hatte mir keinen Pullover hingelegt und ich hatte keinen anderen Verband mitgenommen. Deswegen suchte ich verzweifelt in fen Badezimmerschränken nach einem. Als ich fündig wurde, binde ich mir den Verband um und ziehe mir das T-Shirt über. Danach rufe ich nach Bene und frage ihn, ob er mir einen Pullover geben könnte, da mir noch kalt ist. Er bejaht es und wirft mir wenige Sekunden später einen ins Zimmer. Ich ziehe mir diesen an und gehe aus dem Zimmer ins Wohnzimmer. Benedikt sitzt mit dem Rücken zu mir. Ich setze mich neben ihn. Es herrscht eine angespannte Stille, niemand traut sich Worte über die letzten Tage zu verlieren. Schließlich fange ich an:"Warum bist du nicht gekommen? Ich habe auf dich gewartet." Benedikt seufzt. "Ich konnte nicht kommen. Bitte glaube mir das. Mein Handy ist kaputt und bereits in der Reparatur. Als ich auf dem Weg zu dir wary ist mir einer hinten drauf gefahren. Somit war mein Auto dann auch kaputt.  Ich weiß, es gibt noch andere Wege zu dir zu kommen und ich hätte mir mit Sicherheit noch etwas anderes ausgedacht, aber bislang war ich nich nicht so weit. Bitte, du musst mir glauben, ich liebe dich." "Ich liebe dich auch Bene." Kurz nachdem ich das ausgesprochen habe, spüre ich warme Lippen auf meinen. Wie ich dieses Gefühl vermisst habe. Seine Lippe sind nicht weich, sondern rau, aber sie sind trotzdem wundervoll, genauso wie alles an diesem Mann. Als wir uns lösen, tragen wir beide ein Lächeln auf den Lippen. Dieses hält aber nicht lange, zumindest bei mir. "Bene? Ich muss dir was sagen." "Was ist denn los? Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst", sagte er, wieder mit einem besorgten Unterton. "Ich spiele nicht mehr für Wolfsburg. Sie haben mich rausgeworfen. Einfach gefeuert." Er nimmt mich in den Arm. Er hält mich fest, das einzige was ich jetzt brauche. "Und ich habe es wieder getan. Ich habe mich wieder geritzt." "Warum das denn?" "Mir wurde alles zu viel. Ich wurde gefeuert, alle in meinem alten Verein hassen mich, bezeichnen mich als blöd, und du warst due letzten Wochen so komisch. Ich dachte schon, du wärst auch nicht mehr zufrieden mit mir und würdest Schluss machen." Bene streicht mir über den Kopf, beruhigt mich damit, versichert mir das Gefühl von Sicherheit. "Das mit dem Verein können wir doch schnell klären. Vielleicht kannst du ja auch wieder bei mir, auf Schalke spielen. Hör einfach nicht darauf was die anderen gesagt haben. Die haben einfach keine Ahnung was für ein toller, liebenswerter, netter und einfach wundervoller Mensch du bist. Warum ich so komisch war? Mein Opa ist vor zwei Wochen gestorben. Ich habe es dir nicht erzählt, weil ich dachte, dass du schon genug Zutun hast und ich dich nicht damit nerven wollte. Aber ich liebe dich, vergiss das nie!" "Ich liebe dich auch Bene, ich liebe dich auch. Und ich werde zurück zu dir kommen, so schnell wie ich kann."
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1686 Wörter, ich bin stolz auf mich.
Ich hoffe, dass er euch gefallen hat. Verbesserungsvorschläge könnt ihr mir gerne, so wie die Wünsche, in die Kommentare schreiben.
Die nächsten Kapitel werden aber nicht so lang oder ich teile sie in zwei oder drei auf.
Ich freue mich auf eure Wünsche.

Leonie❤

Fußball OneShots (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt