von malecfan_forever
Alec war allein. Halt, das klingt nicht richtig. Er war allein, leicht angeheitert und in Selbmitleid badend in Magnus leerer Wohnung verschanzt, weil er eben in genau die eingebrochen war. Am hellichten Tag. An einem Sonntag, nach seinem allerersten Tequilashot (der ekelhaft gewesen war, danke der Nachfrage).
Magnus war irgendwo auf Timbuktu, seine Ortungsrune hatte er klugerweise außer Kraft gesetzt und dem Wissen der Person nach, vor der er sich gerade in dem Loft des Obersten Hexenmeisters von Brooklyn versteckte, war er gerade auf der Flucht nach Kanada. Aus, seiner Meinung nach, triftigen Gründen.
Jace war da anderer Meinung, aber der nervige Blondschopf war auch nicht derjenige, der innerhalb der Zeitspanne von 10 Sekunden sich selbst, seine Mutter und eine unbezahlbare Ansammlung von Pergamenten in Lebensgefahr gebracht, und nur sich selbst unverletzt aus der Situation herausgeholt hatte (sollte Maryse in drei Minuten in der Wohnung stehen, Rauch aus den Ohren kringelnd und laut brüllend eine Streitaxt schwingend, würde es Alec nicht einmal wundern).
Der Unfall hatte noch etwas mit einer langen Leiter, einer Riesenspinne und drei Silberdolchen zu tun, aber er wollte nicht mehr darüber nachdenken. Oder über den Fakt, dass er es vorziehen würde, für den Rest seines Lebens in eine Zelle der Stadt der Stille einzuziehen und der Bruderschaft die Zehennägel schön zu machen, als seiner Mutter jemals wieder zu begegnen.
Oder Isabelle, die das ganze magischerweise gefilmt hatte und es gerade auf YouTube stellte, eine Website, von der Alec fest überzeugt war, dass es eine Pornoseite war. Noch ein Grund, sich eine Nagelschere zu besorgen und seine Dienste anzubieten.Alec seufzte leise und kraulte den Großen Vorsitzenden hinter den Ohren, der ihm seit den zwei Stunden, die er nun schon zusammengefaltet in Magnus' Kleiderschrank verbrachte, Gesellschaft leistete. Das kleine Fellknäuel hatte den Schreck, dass ein schwarzer Schatten über die Balkontür seine Wohnung enterte und vorhatte hier zu bleiben, schnell überwunden, nachdem Alec seine Futterschüssel aufgefüllt und ihn mit dem Lachs aus dem Kühlschrank unter dem Sofa hervorgeholt hatte.
Alec setzte die Vernichtung des Fisches auf die Liste der Dinge, für die er sich bei Magnus entschuldigen musste, gleich nach dem Einbruch in seine Wohnung und den wahrscheinlich sauteuren Glitzerschal, den er zerrissen hatte, weil sein Fuß eingeschlafen war und er es vorzog seinen Fuß im Schrank nach oben zu strecken, als ins offene Feld zu treten und von einem Scharfschützen vom gegenüberliegenden Dach (aka, seiner Mutter) wie ein Truthahn abgeschossen und gefüllt zu werden.
Sein Fuß prickelte zwar immer noch unangenehm, aber das und sein leise summendes Handy, dass ihm verriet dass Iz ihn zum 38 Mal anrief bewiesen, dass seine Mutter ihn -dem Erzengel sei Dank- weder gefunden, noch umgebracht hatte. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Als zum 39 Mal CAKE ON THE BEACH durch den Schrank hallte (Magnus Vorstellung von einem angemessenen Klingelton. Alec musste noch herausfinden, wie man den wieder umstellte) reichte es Alec dann.
"Beim Erzengel, ISABELLE, wenn dir mein Leben lieb ist, dann hör auf mich kontaktieren zu wollen. Es war schon eine Pest meine Ortungsrune unschädlich zu machen, und ich würde mein Telefon gern behalten."Iz schnaubte nur belustigt. "Und du nennst Magnus eine Dramaqueen. Wo treibst du dich rum, lieber Bruder? Ich habe Abendessen gekocht."
Noch ein Grund, das Institut nie wieder zu betreten.
"Wie kann ich mir sicher sein, dass Mum nicht dein Telefon abhört? Sie könnte herausfinden wo ich bin, und dann herkommen. Und mich schön langsam umbringen.""Erstens, unsere Mutter hat keine Ahnung, dass das heutige Handy überhaupt erst einmal keine Tasten mehr hat, geschweige denn abgehört werden kann. Zweitens versucht sie gerade zu retten was zu retten ist von den Pergamentrollen, die du in Brand gesetzt hast -und drittens, auch wenn er bestimmt enorm ist, kann mir nicht vorstellen, dass sie genug Platz in Magnus' Kleiderschrank findet, um dich umzubringen."
"Woher weißt du wo ich bin?!" Erschrocken suchte Alec den Schrank nach Sicherheitskameras ab, fand aber zu seinem Missfallen keine einzige.
"Alec, es mag dir bis jetzt noch nicht aufgefallen sein, aber das hier ist ein Videoanruf. Du solltest dir übrigends mal die Ohren putzen, das ist ja ekelhaft."
Tiefrot riss Alec sein Handy vom Ohr weg, nur um dem Gesicht einer breit grinsenden Izzy zu begegnen. "Du weißt doch gar nicht, ob das hier Magnus' Schrank ist! Es... könnte ja mein eigener sein."
"Ich glaube, meinen Bruder so gut zu kennen, dass ich weiß, dass er definitiv KEIN lila Netzhemd im Schrank hängen hat."
Vorwurfsvoll starrte Alec das Designerteil an, dass ihn gerade hinterrücks verraten hatte. "Okay ja, ich sitze in Magnus' Schrank. Und ich werde jeden einzelnen deiner in the closet Witze zählen, und dir für jeden einen Zentimeter mehr von deinen Augenbrauen im Schlaf abrasieren."
Der empörte Aufschrei seiner Schwester ging im Rasseln eines Haustürschlüssels unter, was Alec in komplette Panik versetzte. Magnus sollte doch gar nicht vor morgen Abend zurück sein!
"Iz, ich muss los. Sag Jace von mir, dass er ein Arschloch ist, aber trotzdem meine Büchersammlung haben kann. Hab dich lieb, bitte sorg für meine Beerdigung." Damit beendete er das Gespräch. Und das keine Sekunde zu früh."Miau-tse-tuuuuuuuuung! Ich bin wieder dahaaaaaaaa!"
Der Kater in Alecs Armen rührte sich keinen Zentimeter von seiner derzeitigen Position auf Alecs Schienbein.
"Ach komm, es waren nur drei Tage! Ich bin extra für dich zurückgekommen!" Leises Rascheln, danach Schritte Richtung Küche. "Okay, eigentlich für Alec, aber an dich hab ich auch gedacht."
Das Quietschen der Kühlschranktür.Alec hielt den Atem an, während gähnende Stille das Apartement füllte. Die, zu Alecs Schrecken, nicht lange anhielt.
"Bei allen schlechtgekleideten Dämonen des Broadways, MEIN LACHS! Wie zum Teufel bist du Mistvieh an meinen Lachs gekommen?! Wenn ich dich finde du Biest..."
Energische Schritte näherten sich dem Schlafzimmer. Alec rutschte noch tiefer in den Schrank hinein, den Kater mitziehend, dessen Augen in der Dunkelheit verräterisch leuchteten. Magnus jetzt zu begegnen könnte fatal werden. Aber im Schrank würde er nie im Leben nachsehen...
BAM, schon knallte die Schranktür auf.
Alec quiekte auf (ein Laut dessen schiere Existenz er für den Rest seines Lebens bereuen würde) und hielt sich als Sichtschutz den Großen Vorsitzenden vors Gesicht, der diesen Akt der Feigheit mit einem lauten Fauchen und einem Biss in Alecs kleinen Finger quittierte, bevor er raketengleich das Weite suchte.
Alec starrte missmutig auf seinen Finger, bis sich eine Hand mit gelb angemalten Fingernägeln in sein Sichtfeld schob.
"Nicht dass ich absolut entzückt bin dich hier vorzufinden, Zuckerschnute, aber was machst du bitteschön in meinem Schrank?"
"Ich suche Narnia."
DU LIEST GERADE
MALEC -Es gibt für alles ein erstes Mal.
Fanfiction❝Du bist in so vielen Dingen mein Allererster, Alec Lightwood.❞ -Oder warum das Leben zu zweit verrückter war als alles, was Magnus sich je hätte vorstellen können. Inklusive katastrophaler Dates, magischer Herausforderungen und jeder Menge Spaß. ...