MALEC -Es gibt für alles ein erstes Mal.

Dämonen im Hintergarten

von malecfan_forever

Mit einem großen Satz sprang Alec über den Zaun, rollte sich auf der anderen Seite ab und hatte dort gut zu tun, seinen Bogen nicht zu verlieren, Jace kein Bein zu stellen und gleichzeitig den Dämon im Auge zu behalten, der hämisch kichernd über den nächsten Zaun hüpfte als wäre er eine gottverdammte Waldelfe.

Eine ganz normale Mission, wäre das nicht Alecs erste nach drei Monaten, die er zuhause gebleiben war, um Magnus davon abzuhalten ihr kleines Hexenmeisterbaby Max nicht aus Versehen umzubringen (keine leichte Aufgabe, wenn man der einzige Erziehungsberechtigte war, der nicht alle drei Minuten die nächste hirnrissige Idee hatte um Max zu fördern).

Überdies hatte der kleine Mistkerl von Dämon, trotz seiner recht mickrigen Größe und Stummelbeinen, die stetig schrumpfende Schattenjägertruppe auf seinen Fersen erfolgreich an den Arsch von New York gelockt, dorthin wo ein Kleingarten, mit gruselkabinettwürdigen Gartenzwergen und Flamingos auf mit dem Lineal gestutzten Rasen, an den nächsten grenzte.

Simon hatten sie nach einem waghalsigen Sprung über die Häuserdächer in einem Müllcontainer zurückgelassen, Clary steckte in einem Gartenteich neben zwei Kröten fest und Isabelle war drei Gärten hinter ihnen, laut schimpfend zuerst ihre ruinierten Designerstiefel über die Hecke werfend, bevor sie sich selbst irgendwie drüberhievte.

Und der Dämon war bereits im nächsten Schrebergarten.

"Alec, schwing deinen Arsch hier rüber, ich habe keine Lust dieses Miststück allein über die gesamte Gartenanlage zu verteilen!"

Ach ja, und da war noch der leicht angepisste Parabatai, den es unglaublich ärgerte, dass ihm dieser Dämon alle fünf Minuten durch die Lappen ging, und der unbedingt zu seiner Runde Scrabble zurückkehren wollte (obwohl er schummelte als gäbe es kein Morgen).

Seufzend schleuderte Alec seinen Bogen über den nächsten schlechtbemalten Gartenzaun, bevor er selber drüberkletterte.

Und den ganzen knallrosa Luftballons um ihn herum nach zu urteilen, mitten in den 5. Geburtstag von Elizabeth hinein.

Alec stöhnte laut auf, bevor er seinen Bogen aufhob und dem Dämonen nachsetzte, der -dem Erzengel sei Dank- von Mundies genau so wenig gesehen werden konnte, wie er und Jace mit ihrer platonischen Mauer aus Zauberglanz. Alec hatte gerade die erste Hälfte bis zum Küchenbuffet, unter dem sich der Dämon versteckt hatte zurückgelegt, als eine gelbbraune Fellkugel auf ihn zuschoss, Zähne gebleckt, und wie wild zu kläffen begann.

Mit einem erschrockenen Aufschrei konnte Alec gerade noch so sein Bein vor dem bösartigen Chihuahua-Angriff retten, Jace' fiesen Lacher in den Ohren.
"Was ist DAS für eine gottverdammte Ratte?!"

Der kleine Hund wurde schnell zum Nebenproblem, als der Dämon, plötzlich mutig geworden, auf Jace zuhetzte, der immer noch breit grinsend die Attacke mit Leichtigkeit abwehrte.

"Sei so gut und hetz' deinen neuen Freund auf ihn für mich, ja?"

Alec schnitt ihm eine Grimasse, spannte seinen Bogen und rammte dem Dämon einen Pfeil in seine Seite.

"Halt die Klappe und erledige ihn JaAUUUU-"

Alec ließ seinen Bogen fallen und sprang wie wild auf einem Bein im Kreis, den Chihuahua am Hosenbein. Das Mistvieh hatte ihm die Zähne in den Unterschenkel gerammt, und war nicht gewillt seine Beute wieder loszulassen. Alec verabscheute Hunde.

Mit einem kräftigen Ruck befreite er sich aus den Zähnen des kleinen Biests, stolperte dabei über ein liegengelassenes Spielzeugauto und landete wild fluchend im Kinderplanschbecken.

"Alec, das ist jetzt nun wirklich nicht die Zeit, baden zu gehen."

Alec schoss einen mörderischen Blick Richtung Blondschopf, hievte sich aus dem Nassen und gab dem kleinen Quälgeist, der keine Sekunde aufgehört hatte zu kläffen, einen (wenig) liebevollen Schubser ins Planschbecken, sodass der nun wie ein begossener Pudel dasaß.

"Sollte ich jemals vorhaben, Magnus' Gesums nachzugeben und einen Hund zu kaufen, erinnere mich bitte an genau diesen Moment."

Jace, der den Dämon erfoglreich in die Enge getriebem hatte, warf seinem Parabatei einen dreckigen Blick über die Schulter zu. "Nicht nur dann."

Alec seufzte. Diesen Tag würde Jace ihn nie vergessen lassen.