MALEC -Es gibt für alles ein erstes Mal.

Eis in Alicante: Teil 1

von malecfan_forever

Alec war sauer. WIRKLICH sauer.

Noch saurer als letzte Woche, wo er zwei kleine Mädchen vor der Abkommenshalle zum Weinen gebracht hatte, weil sie seinen Wutausbruch gestört hatten. Den Wutausbruch, den er seit jeder einzelnen Ratssitzung gehabt hatte, seit ein gewisser Nephilim alt genug war, sie zu besuchen.

Isabelle hatte letztens, als sie geholfen hatte den Plan für die nächste Sitzung zu organisieren, den Punkt MR. LIGHTWOOD SCHREIT MR. HERONDALE FÜR ETWAIGE NICHT TOLERIERBARE VORKOMMNISSE, UNFÄLLE ODER FLUCHEREIEN WÄHREND DER RATSSITZUNG AN hinzugefügt. Der Punkt war seit vier Wochen nicht gestrichen worden und zog mittlerweile zahlreiche Zuschauer an, die eigene Snacks und Stühle mitbrachten.

Also wartete Alec wie jedes Mal stinksauer vor der Halle, bereit die Show zu beginnen, sobald der Idiot von Parabatai durch die Tür kam. Vielleicht sollte er es einfach hinter sich bringen und Jace endlich mit einer der Engelsstatuen erschlagen, die den Brunnen neben ihm säumten. Frieden für sich, den Rat und seine Mutter, die Alec im Kampf gegen das blonde Böse vollkommen unterstützte.

"Hey Alec, gute Sitzung, was?"

Wenn man vom Teufel spricht.

"Jonathan Christopher Wayland Lightwood Morgenstern Herondale, du fängst besser an zu rennen!"

Mit einem Aufschrei warf sich Jace gerade noch so aus der Flugbahn von Alecs Kulli, bevor er Reißaus nahm, einen kochenden Lightwood an seinen Fersen, der ihn dreimal um den Brunnen, über eine Brücke und durch ein Dutzend Wäscheleinen hindurchhetzte, bis Alec ihn endlich erwischte und sich rittlings auf ihn setzte, Arme auf dem Rücken und Gesicht im Staub der Straße.

"Alec, es gibt absolut keinen Grund, meine frischgewaschenen Haare so zu beschmutzen. Weißt du eigentlich wie viel mein Conditioner kostet? Und WARUM bist du schon wieder sauer auf mich? Hab ich was verpasst?"

Alec knurrte. "Ja, ein paar Jahre Kinderstube und 'ne Tracht Prügel. Was beim Erzengel war das da drin, du Idiot?!"

"Ich habe lediglich meine Beschwerden vorgelegt und Verbesserungsvorschläge gemacht."

"Du hast die erste Hälfte der Sitzung selig schnarchend auf den Tisch gesabbert und dann verlangt, einen neuen Tisch aus Mahagoni zu bestellen, weil das weicher ist! Außerdem hast du drei verschiedene Schattenjägerfamilien aufs Mark beleidigt, fast eine Revolution mit deinem Zahnstocher gestartet UND gottverdammte Oreos reingeschmuggelt. Willst du im Kerker der Garnison landen, du Trottel?"

"Nein danke, da gibt's Ratten. Ich verabscheue Ratten, wie du weißt. Und du tust mir weh, geh runter von mir, du Schwergewicht!"

Alec schnaubte, bevor er aufstand und Jace dabei zusah, wie er versuchte den Zustand seiner Haare zu retten. "Weißt du, so langsam denke ich darüber nach, Dad zu überreden, dich aus dieser Halle zu verbannen. Du wirst sie früher oder später eh in Schutt und Asche legen."

"Wahre Worte. Auch wenn diese Halle eh mal restauriert werden müsste, diese Säulen sind so was wie von out."

Alec wirbelte zu der ihm nur allzu bekannten Stimme herum, ein breites Grinsen auf dem Gesicht.
"Magnus!"
Der Hexenmeister zwinkerte ihm zu, bevor er die beiden Wirbelwinde an seiner Hand auf Alec losließ, die geradewegs in seine ausgebreiteten Arme stürmten. "Daddy!"

"Hey Rafe, hey Max!" Alec drückte den beiden Jungs einen kurzen Kuss auf die Scheitel, bevor er aufstand und Magnus gebührend begrüßte, sehr zum Verdruss der anderen: "Iiiiiih, Papa, lass das!"

"Genau Papa, hör auf deinen Sohn und nimm deine Hände von meinem Parabatai, bis ihr hinter geschlossenen Türen seid. Das ist ja ekelhaft."

"Klappe, Herondale." Magnus legte einen Arm um seinen Freund, der natürlich rot angelaufen war. "Alec, ich unterbreche deinen Mordversuch natürlich nur ungern, aber wir haben Pläne. Jungs, drückt euren Onkel nochmal ganz fest, nach seiner Begegnung mit Omi Lightwood und Tante Clary wird er nicht mehr derselbe sein."

Und damit verschwand die Lightwood-Bane Familie in den Straßen von Alicante um Unheil zu stiften.
Und ein Eis zu essen, wie Alec kurze Zeit später erfuhr.

"Es gibt doch gar keine Eisdielen in Alicante."

Magnus grinste. "Keine von der du oder jeder andere ordnungsliebende Nephilim weiß."

Alec war sprachlos. Verlass dich auf Magnus, die einzige gesetzeswidrige Eisdiele in ganz Idris zu finden und seinen Söhnen zu versprechen, dort hinzugehen. Alec würde so was wie von einen Bericht über dieses Etablissement schreiben.

Max und Rafe fanden das ganze natürlich super aufregend und redeten non stop über das, was Magnus schon preisgegeben hatte:

"Es wird von einem Werwolf geführt!"

"Papa hat gesagt, es gibt gaaaaaanz viele verschiedene Sorten!"

"Und, es liegt in einem Hinterhof versteckt, wo es niemand jemals findet!"

"Dad, klingt Lavendeleis gut für dich?"

"Ich will den Eberkopf sehen, der da hängen soll!"

Alec machte fleißig Notizen, wobei er sich fühlte wie einer dieser clichéhaften Detektive in den Schwarz-Weiß-Filmen, die Magnus in der untersten Schublade des Wohnzimmerschrankes aufbwahrte.

Magnus amüsierte sich natürlich köstlich. Alec hatte diese niedliche Falte auf der Stirn, die er immer hatte, wenn er sich konzentrierte, und schrieb alles haargenau auf, was die Kinder sagten. Er musste ja nicht wissen, dass der Eberkopf nur eine kleine Missinterpretation seinerseits gewesen war (20 Shots, Tomateneis und ein wirklich haariger Werwolfmann hatten eine tragende Rolle gespielt) und, dass der Eisladen dank seiner Hilfe immer woanders zu finden war (seine Entschuldigung für die Verwüstung, die der Werwolf ohne Eberkopf danach angerichtet hatte).

Trotzdem würde er die Notizen im Verlauf des Tages noch klauen müssen oder sich mit Charly, dem Besitzer des Ladens auseinandersetzen. Was er lieber vermeiden wollte -trotz seinem tollen Eis war der Werwolf eine... recht imposante Erscheinung.

"Alec, Liebling, tu mal den Block weg, wir sind dahaaa..." Damit hatte er die Aufmerksamkeit des Schattenjägers, der sich noch schnell die Adresse aufschrieb (Magnus hätte fast laut losgelacht, tarnte es aber als Nieser, der Max unheimlich erschreckte) und gemeinsam betraten sie die Eisdiele.