Vorhang auf für: Das fünfte Date

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von NevermoreTheRaven

Alec hatte nicht die geringste Ahnung was ihn heute Abend erwarten würde.
Es war der fünfte Freitag in Folge, an dem er mit Herzklopfen die knarzenden Stufen zu Magnus' Loft hinaufstieg, und während er versuchte den durchdringenden Geruch nach angebrannten Zwiebeln zu ignorieren, der durch das Treppenhaus waberte, ließ er die letzten Freitagabende Revue passieren.

Da war zunächst das katastrophal-grandiose erste Date gewesen (90% katastrophal, 10% grandios -möglicherweise aber auch umgekehrt, da war er sich bis heute nicht sicher).

Dann kam das romantisch-verfrorene zweite Date. (Wer hätte ahnen können, dass es auf der Spitze des Empire State Buildings mitten in der Nacht so eiskalt war? Und wer hätte ahnen können, dass ausgerechnet der Oberste Hexenmeister von Brooklyn so ausgezeichneten Kakao kochte?)

Den Freitag darauf war Alec zwei Stunden zu spät aufgekreuzt, mit einem extrem schlechten Gewissen, und nur einem super neugierigen und schwer abzuschüttelnden Parabatai als Entschuldigung. (Er war so verschwitzt gewesen, dass er erstmal bei Magnus hatte duschen müssen. Allein wohlgemerkt. Danach war es ziemlich spät gewesen, und Magnus hatte gute zehn Minuten gebraucht, um sich von seinem Lachanfall über Alec in dem geliehenen Outfit zu erholen. Der Abend hatte auf der Couch, und mit weniger Kleidung als erwartet geendet.)

Letzten Freitag hatte Alec den Ort vorgeschlagen, an dem sie ihr viertes Date verbringen würden. (Mondschein, ein See, New Yorks Skyline als Kulisse. Der Central Park war wirklich romantisch bei Nacht. Zumindest, wenn man es schaffte die Achaierai Dämonen zu ignorieren.
Alec war extrem schlecht darin, Parkbewohner zu ignorieren, die potentiell tödlich waren. Magnus war extrem schlecht darin, die sterblichen dämonischen Überreste zu ignorieren, mit denen Alec von oben bis unten bedeckt war. Nach einem ausnahmsweise kurzen, und nach Dämonensekret schmeckenden Kuss, hatten sie ihr Date für beendet erklärt.)

Aber heute, da war Alec sich sicher, würde perfekt werden. Ganz bestimmt.
Trotzdem fragte er sich, was ihn erwartete. Er fragte sich auch, ob er irgendwann aufhören würde, ihre Dates zu zählen. Und ob das dann ein gutes oder ein schlechtes Zeichen sein würde.
Egal. Er hatte ein ordentliches schwarzes Hemd an (aus Jace' Schrank geklaut) und er hatte sich mit viel Überwindung davon abgehalten, seinen Bogen, den Köcher mit den Pfeilen, die zwei Langschwerter, und das neue Set Adamant Chakras mitzunehmen, die daheim auf seinem Bett verstreut lagen. Falls, und wirklich nur falls, ihnen heute Abend ein Dämon in die Quere kommen würde, dann würde er sich wie ein Gentleman verhalten, und den Dämon nur mit seinen Fäusten und den drei Dolchen in seinem Gürtel umbringen. Und dem Miniaturschwert in seinem Stiefel.

"Alexander!" Magnus Stimme riss ihn aus den Gedanken. Er spürte wie sein Gesicht rot anlief, und schnell zog er seinen Finger zurück, der über dem Klingelknopf neben Magnus' Wohnungstür geschwebt hatte.

"H-hi. Also ich meine, hi." Er hoffte inständig, dass diese peinliche Begrüßung kein schlechtes Omen für den Rest des Dates war. "Hi, Magnus."
Um nicht noch ein viertes Hi zu stammeln, lenkte er sich ab und sah Magnus an, der lächelnd vor ihm im Türrahmen stand.

Schwerer Fehler.
Magnus sah einfach immer so verdammt gut aus.
Und das erinnerte Alec wiederum daran, dass er immer noch keinen blassen Schimmer hatte, wieso dieser Hexenmeister, der voller Selbstbewusstsein eine knallgrüne Schlangenlederhose mit Goldprint trug, sich dafür entschieden hatte, mit ausgerechnet ihm (Alec-Was-ist-ein-Chanel?-Lightwood) auszugehen.

***

Magnus hatte sich Mühe gegeben.
Nicht nur mit seinem Outfit, das selbstverständlich absolut fabelhaft und sexy war, sondern auch mit der Planung des Abends.

MALEC -Es gibt für alles ein erstes Mal.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt