Kapitel 3

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Noch relativ müde öffnete ich meine Augen am nächsten Tag. Rewi hatte zum Glück nicht nochmal laut rum schreien müssen so das ich die Nacht auch wirklich mit schlafen verbringen konnte. Mich aus den doch recht weichen und gemütlichen 'Bett' quälend tapste ich zuerst zu meinem Handy und guckte ob ich neue Nachrichten hatte und wie spät es war. "Erst 9Uhr? Man bin ich heute früh wach geworden.", murmelte ich leise und rieb mir mit einer Hand übers Auge. Neue Nachrichten hatte ich lediglich in der Gruppe 'Opfer' in welcher nur ich und drei Freunde sind. Ich kannte sie alle seit der siebten Klasse (schulsystem aus Brandenburg angelehnt) und bin froh das ich noch Kontakt mit Ihnen habe obwohl wir alle woanders Leben. Nach der zehnten haben isi und Lisbeth mit einer Ausbildung angefangen. Eine in Braunschweig und eine in der Nähe unserer kleinen Heimatorte. Tabtab macht dort noch Abitur und ich musste zu meinen Bruder ziehen und erledige hier das Abitur. Leicht lächelnd antworte ich kurz auf unsere typischen Dünnschiss Gespräche und machte dann mein Handy aus.

Immer noch recht müde und mit den üblichen morgendlichen fast Ohnmachtsanfällen kämpfenden schliff ich mich erst ins Bad und danach in die Küche. Ich suchte mir irgendwas zu essen und ging dann wieder in palutens 'Zimmer', setzte mich auf einen der Sessel und fing an zu essen. Dabei starrte ich recht monoton aus den Fenstern und dachte über alles mögliche nach, bloß an die Geschehnisse der letzten Tage zu denken Verbot ich mir dabei selbst. 
Nachdem ich das Essen beendete zog ich mir ordentliche Sachen an und guckte einfach um mich nicht zu langweilen ob irgendjemand schon im UFO ist. Rewi hatte es tatsächlich geschafft noch nach Hause zu gehen, dner war wie fast immer nicht da, izzi war auch nicht in seinen Raum aufzufinden und von Paluten brauchen wir gar nicht erst anfangen. Lediglich Sturmwaffel war in seinen Raum, telefonierte hingegen aber. Enttäuscht noch nicht mal einen von den Jungs nerven zu können ging ich in den Gemeinschaftraum und spielte etwas mit der carrera Bahn. Alleine zwar immer noch recht langweilig, aber besser als gar nichts. Ich schaffte es tatsächlich mich damit ne halbe Stunde zu beschäftigen bis ich die kontroller wieder weglegte und weiterhin gelangweilt durch das Büro tigerte. Irgendwann ging ich dann doch in freddis Büroraum und schmiss mich auf das Sofa. Das vorherige Telefonat schon beendet war er gerade mit den schneiden einer Folge beschäftigt. Es als einzige Unterhaltung ansehend beobachtete ich ihn dabei und stellte immer mal wieder Fragen dazu. Leicht verwirrt und bemüht nichts falsches zu sagen beantwortete er alle.
"Sturmi?", fing ich nach einer weile erneut an. Ich fand den Namen noch mit am kürzesten und praktischsten um noch etwas zu zeigen das ich nicht zu persönlich mit ihm werden wollte. Immerhin war er immer noch schuld das mein Bruder überfahren wurde. "Ja Anna?", sagte er und drehte sich mit den Stuhl zu mir um. "Weißt du in welchen Krankenhaus Chrissi ist?", fragte ich während ich anfing an die Decke zu starren. "Du weißt das die Ärzte dir verboten haben ihn zu besuchen da sonst dein Trauma wieder hervor gerufen werden kann.", entgegnete er seufzend. Stimmt ja die Ärzte haben mir verboten ihn zu sehen da sie Angst haben das sein Zustand dafür sorgen könnte das ich wieder etwas am Rad drehe. Das ich durchgehend sage das es nicht passieren wird nur, weil ich ihn im koma sehen werde war denen ziemlich egal. "Schade", murmel ich irgendwann dann und schiele kurz zu freddie der erst etwas mitleidig guckt und sich dann wieder daran macht sein Video zu schneiden.

Wenn Youtuber meinen Bruder anfahren Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt