Neuntes Kapitel

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An der Schule angekommen traf ich wie jeden Tag auf Jonas. Wir begrüßten uns mit einer kurzen Umarmung. "Warum bist du nicht Zuhause geblieben?" "Denke ich zuviel nach!" Jonas nickte. Im gleichen Moment klingelte es zur ersten Stunde. Wir gingen rein, und warteten vor dem Raum auf unseren Lehrer. Dieser kam knapp 5 Minuten später. Er kontrollierte die Anwesenheit, und war überrascht als ich bei meinem Namen ja sagte. Er gab uns ein paar Aufgaben. Kurze Zeit später kam er zu mir, und bat mich mit ihm vor die Tür zu gehen. Ich willigte ein, und ging mit dem Lehrer aus dem Raum. "Herr Ahlers, was machen Sie denn hier?" "Ich weiß nicht wo ich sonst sein soll! Zuhause ist es zu still, und im Krankenhaus halte ich es nicht aus!" Ich sagte meinem Lehrer nicht, dass mein Vater aufgewacht war, er sich aber nicht an mich erinnern konnte. Der Lehrer nickte, und wir betraten den Raum wieder. Ich setzte mich auf meinen Platz, und bearbeitete die Aufgaben. Ich merkte, dass mich mein Lehrer die ganze Zeit beobachtete. Es nervte zwar, aber ich blieb still.
Es klingelte, und somit war die erste Stunde vorbei. Jonas sagte mir, dass wir die restliche Woche immer 2 Stunden eher Schluss hatten, da 2 Lehrer fehlten. So hatten wir also nur noch 5 Stunden Unterricht!

In den restlichen Stunden beobachteten mich alle Lehrer. Warum taten Sie dass bloß?!
Als die Schule zuende war fuhr ich nach Hause.
Als ich gerade zur Tür reinkam, klingelte mein Handy. Ich nahm ab. "Ahlers." "Hallo Justin. Hier spricht Dr. Siemer." "Was wollen Sie?" "Dass Sie es wenigstens versuchen!" "Warum? Sagen Sie mir, zu wie viel Prozent, besteht die Chance, dass mein Vater sich wieder an mich erinnert?" "Zu 50%. Aber glauben Sie mir, wenn Sie dran bleiben, und es versuchen, dann wird sich ihr Vater wieder an Sie erinnern!" "Und was wenn es nicht so ist!" "Bitte versuchen Sie es! Ich werde Ihnen auch helfen!" Ich überlegte sehr lange, aber Schlussendlich antwortete ich dann, "Ok! Dann versuche ich es halt!" "Ok. Dann warte ich auf Sie an der Anmeldung!" Damit legte ich auf. Hatte dieser Arzt keine Arbeit, oder warum konnte er einfach auf mich warten? Ich packte meinen Rucksack aus, und holte Bilder von meinem Vater und mir. Ich steckte diese in den Rucksack, und machte mich los zur Bushaltestelle. Der Bus kam in 10 Minuten.

Ich kam am Krankenhaus an, und ging Richtung Anmeldung. Mal sehen ob Dr. Siemer immernoch dort wartete. Ich betrat das Krankenhaus, und tatsächlich Dr. Siemer stand an dem Anmeldeschalter. Ich ging zu ihm, und begrüßte ihn. Zusammen gingen wir dann zu meinem Vater. Mal sehen wie er auf die Bilder reagierte. Ich stellte mich schonmal darauf ein wieder weggeschickt zu werden.
Wir betraten das Zimmer, und mein Vater schaute mich an. "Was wollen Sie denn schon wieder hier? Und dann bringen Sie auch noch einen Arzt mit!" Dr. Siemer sprach mit meinem Vater. "Herr Ahlers ich habe ihn angerufen und gebeten her zu kommen, da es ihr Sohn ist! Sie können sich nur nicht an ihn erinnern!" "Wie oft soll ich es eigentlich noch sagen, ICH HABE KEINEN SOHN!" Es kränkte mich aufs Neue, diese Worte aus seinem Mund zu hören. Dr. Siemer wandte sich an mich. "Justin holen Sie mal die Bilder heraus, und erzählen ihrem Vater etwas darüber. Ich setzte also meinen Rucksack ab, und holte ein Bild hervor. Dort war ich 10 Jahre alt, und mein Vater und ich waren da am Meer. Ich reichte das Bild meinem Vater, und sagte ihm dass. Danach holte ich noch ein anderes Bild aus meinem Rucksack. Ich reichte auch dieses Bild meinem Vater. "Da war ich 14 Jahre alt, und da waren wir in Holland." Mein Vater schaute sich die Bilder an. "Und Herr Ahlers können Sie sich daran erinnern?" Mein Vater schaute mich an. "Nein. Und Sie sind auch nicht mein Kind! Könnten Sie jetzt bitte gehen! Und vergessen Sie ihre Bilder nicht!" Ich nahm die Bilder, packte diese in meinen Rucksack, und verließ das Zimmer. Dr. Siemer folgte mir. Ich ging Richtung Ausgang. "Justin. Warten Sie!" Ich drehte mich um, ging aber trotzdem weiter. "Warum? Er kann und will sich anscheinend nicht erinnern! Damit muss ich klar kommen!" Ich drehte mich wieder so, dass ich sehen konnte, was vor mir passierte. Dr. Siemer hielt mich am Arm fest. "Geben Sie nicht auf! Es war erst der Erste Versuch!" "Und der Letzte!" "Nein. Justin es ist ihr Vater!" "Merken Sie es nicht? Ich habe ihm Bilder von uns beiden gezeigt, und er sagt, dass er keine Kinder hat! Er will sich verdammt nochmal nicht erinnern! Richten Sie ihm gerne aus, dass ich ihn nicht weiter stören werde!" Damit ging ich. Ich war wütend und traurig zugleich! Mein eigener Vater erinnerte sich an alles, nur an mich nicht! Warum? Ich musste mir wohl oder übel eine eigene Bude suchen, weil mein Vater würde ja nicht mehr lange im Krankenhaus bleiben.

Ich fuhr mit dem nächsten Bus nach Hause. Dort angekommen schmiss ich die Bilder auf die Couch.
Was für ein scheiß Leben! Meine Mutter verließ meinen Vater und mich als ich noch klein war, und mein Vater erinnert sich nach diesem verdammten Unfall nicht mehr an mich.

Ich ging hoch in mein Zimmer, und schmiss meinen Rucksack neben meinen Schreibtisch. Anschließend ging ich ins Badezimmer um duschen zu gehen. Ich musste jetzt ein wenig runter kommen! In der Dusche ließ ich das Wasser über meinen Kopf fließen. Ich stützte mich mit einer Hand an der Duschwand ab.
Nach knapp 10 Minuten verließ ich die Dusche. Ich zog mir etwas an, und rubbelte meine Haare mit einem Handtuch etwas trocken. Dann klingelte es plötzlich an der Tür. Ich verließ das Badezimmer, und ging runter. Ich öffnete die Tür, und vor mir stand Dr. Siemer. "Was wollen Sie hier?!" "Kann ich reinkommen?" Ich ging einen Schritt beiseite, und Dr. Siemer trat ein. Er setzte sich nicht hin. Ich schloss die Tür, und blieb 2 Meter vor Dr. Siemer stehen. "Und was wollen Sie jetzt hier?!" "Bitte Justin. Es war erst der Erste Versuch, Sie müssen dran bleiben!" "Gehen Sie!" "Nein!" "Doch! Ich will alleine sein!" "Nein Justin ich bleibe hier." Ich holte mit der glatten Faust aus, und traf Dr. Siemer. Seine Nase fing an zu bluten. "GEHEN SIE JETZT VERDAMMTE SCHEIßE, UND LASSEN MICH IN RUHE!" Dr. Siemer ging, endlich. Meine Hand schmerzte nach diesem Schlag sehr, aber Dr. Siemer hatte es verdient! Ich ging hoch ins Bad, und verbannt mir die rechte Hand. Anschließend zog ich mir etwas bequemeres an, und legte mich ins Bett. Ich ließ den Tag Revue passieren, und schlief anschließend ein.

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Schreibt gerne in die Kommentare wie ihr Justin's Reaktion findet. Und lasst gerne Votes da. :D

The accident which changed everything Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt