Zehntes Kapitel

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Um 3 Uhr wurde ich wach. Ich machte Licht in meinem Zimmer an, und setzte mich auf. Meine Hand schmerzte. Diese hatte mich wahrscheinlich auch geweckt. Ich stand auf, und ging ins Bad. Dort holte ich aus dem Medizinschrank eine Packung Schmerztabletten. Ich nahm eine Tablette. Nach 10 Minuten wirkte die Tablette, und meine Hand hörte auf zu Schmerzen. Ich legte mich zurück ins Bett, und schlief wieder ein.

Um 7 Uhr klingelte dann mein Wecker, und ich stand für die Schule auf. Ich zog mich um, und kämmte meine Haare. Anschließend packte ich meinen Rucksack für den heutigen Tag, und ging dann runter. Ich schmierte mir ein Brot, und aß es. Um 8:05 Uhr zog ich mir meine Jacke, und meine Schuhe an, und schulterte meinen Rucksack. Vor dem Schulgebäude traf ich Jonas. Dieser sprach mich sofort auf meine Hand an. "Was hast du gemacht?!" "Ist nicht so wichtig! Komm lass uns reingehen!" Ich setzte an, um ins Gebäude zu gehen, doch Jonas hielt mich am Arm fest. "Was hast du gemacht!?" "Es ist nicht so WICHTIG!" antwortete ich energisch. Jonas ließ meinen Arm los, und ich betrat das Gebäude. Jonas folgte mir.
Es klingelte, und wir gingen zur ersten Stunde. Wiedermal hatten wir bei dem Lehrer, der mich gestern raus gebeten hatte.
Ich setzte mich auf meinen Platz, und wartete darauf, dass die Stunde endete. Ich hatte einfach keine Lust auf Schule! Wieso schmiss ich mein Abitur nicht einfach, und suchte mir einen Ausbildungsplatz?!

Nach fünf qualvollen Stunden fuhr ich nach Hause.
Meine Hand schmerzte in der Zeit des öfteren. Ich versuchte es so gut wie möglich zu ignorieren.
Jonas hatte mit mir heute kein einzigstes Wort mehr geredet.

Als ich Zuhause ankam, hatte ich keine freie Sekunde, denn es klingelte an der Tür. Ich öffnete die Tür, und vor mir stand Jonas. Ich ging ohne ein Wort zu sagen zur Seite, und Jonas trat ein. Er stellte seine Tasche neben die Tür. Ich schloss die Tür, und setzte mich auf einen Stuhl, der am Esstisch stand. Jonas tat es mir gleich. "Vielleicht möchtest du mir ja jetzt sagen, was mit deiner Hand passiert ist?" Ich wollte erst mit Nein antworten, doch ich wusste, dass Jonas nicht locker lassen würde. "Dr. Siemer war gestern hier, und hat mich an gebettelt, dass ich es doch weiter versuchen sollte, dass mein Vater sich wieder an mich erinnert. Er hat nicht locker gelassen, und irgendwann sind mir die Nerven durchgebrannt, und hab zugeschlagen!" "Du hast ihn geschlagen!" "Ja ins Gesicht. Danach ist er dann mit einer blutigen Nase gegangen." "Hast du dich entschuldigt?" "Nein. Und das werde ich auch nicht! Dr. Siemer kann mich nicht zwingen meinem Vater zu helfen! Soll er es doch selber machen. Mein Vater will sich nicht an mich erinnern! Ich hab ihm gestern Bilder von uns beiden gezeigt, und er hat trotzdem gesagt, dass er keine Kinder hat! Ich hab keine Kraft mehr! Für meinen Vater nicht, und für das Abitur auch nicht!" "Justin, warte mal. Ich bin nicht ganz mitgekommen! Dein Vater kann sich trotz, dass du ihm Bilder von euch beiden gezeigt hat, nicht an dich erinnern?!" "Nein. Ich verstehe es auch nicht. Zumal er kann sich an alles erinnern, nur an mich nicht, und an meine Mutter auch nicht. Als ob er dass Thema Familie einfach gelöscht hat!" "Aber warum?" "Frag mich was einfaches. Willst du auch etwas trinken?" "Gerne." Ich stand auf, und holte 2 Gläser aus dem Schrank. Anschließend holte ich noch eine Flasche Wasser, und stellte die drei Sachen dann auf den Tisch. Ich goss beide Gläser voll mit Wasser. Dann setzte ich mich wieder. Ich nahm ein Glas, und trank einen Schluck. Dann stellte ich es wieder auf den Tisch. "Willst du dein Abitur abbrechen?" "Ich weiß es noch nicht. Momentan denke ich, scheiß auf dass. Aber dann denke ich mir, ne du kannst es gebrauchen." Jonas nickte. Er trank auch einen Schluck, und fragte dann, "Gehst du heute zu deinem Vater?" "Damit ich dann wieder weggeschickt werde! Ne lass mal."
Es klingelte wieder an der Tür. "Entschuldige." Ich stand auf, und ging zur Tür. Ich öffnete diese, und es war Dr. Siemer. Was wollte dieser Typ schon wieder?! "Was wollen Sie?!" "Ich wollte mit ihnen nochmal reden! In Ruhe, ohne Schläge." Ich ging einen Schritt beiseite, und Dr. Siemer trat ein. Ich schloss die Tür, und zusammen gingen wir zu Jonas an den Tisch. "Dass ist Jonas, mein bester Freund." "Hallo." Sagte Dr. Siemer zu Jonas. "Möchten Sie auch etwas trinken?" Dr. Siemer nickte. Ich holte also noch ein Glas, und befüllte es mit Wasser. Ich reichte es Dr. Siemer. "Danke." Antworte er. Er sah zu meiner verbundenen Hand. "Soll ich mir die gleich mal angucken?" "Geht schon!" Nach kurzer Stille fragte ich Dr. Siemer, "Geht es um meinen Vater?" "Nein." "Worum dann?" "Um Sie, Justin! Ich möchte über Sie reden." "Und warum?" "Weil ich gemerkt habe, dass Sie sich verändert haben, seitdem ihr Vater aufgewacht ist!" Jonas mischte sich ein. "Ich geh mal! Wir können morgen noch reden!" Ich begleitete ihn zur Tür, und er fügte hinzu, "Red mit ihm! Es geht dir dann besser! Wir treffen uns morgen nochmal, ok?!" Ich nickte, und Jonas ging. Ich ging wieder zu Dr. Siemer, und es verging eine lange Zeit bis Dr. Siemer fragte, "Wie geht es Ihnen, in dieser Situation?"

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Was denkt ihr, wird Justin ihm die Wahrheit sagen? Schreibt es in die Kommentare, und lasst gerne einen Vote da. :D

The accident which changed everything Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt