Es war nur ein Traum!

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Ich stand mit vielen anderen Kindern an einem Bahnhof. Ganz vorne stand ein riesiger, bärtiger Mann. "Na, dann mal los Kinder! Mir nach!", rief er mit tiefer Stimme. Alle setzten sich in Bewegung und folgten ihm, so auch ich. In kleinen Booten fuhren wir über einen großen See. Auf der anderen Seite erstreckte sich, auf einem Berg, ein riesen großes Schloss. Meine Kinnlade klappte runter. Das Licht das durch die Fenster schien, lies das ganze sehr geheimnisvoll wirken. Am Ufer angekommen stiegen wir aus und gingen in das Schloss. Es ist von innen noch größer und schöner als von außen. Wir gingen mehrere Treppen hoch. An den Wänden hingen unzählige Bilder. Die Bilder bewegten und sprachen sogar. Wir kamen in einen großen Saal. Dort standen vier Tische, an den hunderte von Kindern saßen und uns neugierig musterten.  Am Ende war eine lange Tafel, wo erwachsene Leute dran saßen. Auf mich machten sie einen Lehrerhaften Eindruck. Wir gingen zwischen den beiden inneren Tischen nach Vorne. Plötzlich fühlte ich einen leichten Schmerz an meinem rechten Unterarm. Er wurde immer stärker je näher ich nach vorne ging. Mein ganzer Arm verkrampfte sich. Am schlimmsten war es als ich an einen Jungen mit schwarzen Haaren und runder Brille vorbei ging. Irgendwo her kam er mir bekannt vor, doch ich wusste nicht woher. Der Schmerz lies auch wieder nach, als ich mich weiter von ihm entfernte. Vorne angekommen stand dort eine Frau, neben ihr ein Hocker mit einem alten Hut. "So, nun teilen wir euch in eure Häuser ein. Wen ich aufrufe, der kommt vor und setzt sich auf den Hocker. Der Hut sagt euch dann in welches Haus ihr kommt. Es gibt Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin", sprach sie. Nach einander wurden die Kinder aufgerufen und den Häusern zu geteilt. "Zum Schluss haben wir noch eine neue Schülerin. Sie wird Hogwarts im vierten Jahr besuchen. Auch sie werden wir jetzt erst mal zu teilen. Kommst du bitte zu mir Marry", rief sie nach mir. Nun schaute auch der alte, weiß bärtige Mann, der in der Mitte der Tafel saß, das erste mal gespannt auf. Aus irgendeinem Grund war ich nervös. Ich tat wie mir befohlen und setzte mich auf den Hocker, der Hut auf meinem Kopf. Er fing an mit sprechen:" Hm, sehr interessant. Du hast eine sehr mächtige Gabe." Er sagte noch aller lei Dinge. Bis er sich entschied:" Ja, ich weiß genau wohin ich dich stecke nach..."

Ich schreckte auf und sah mich um. Ich lag schweißgebadet in meinem Bett, im Zimmer meiner Pflegefamilie. Ja, richtig ich bin ein Waisenkind. Aber es stört mich nicht."Es war nur ein Traum. Es war nur ein Traum", redete ich mir selbst ein. Als ich mich beruhigt hatte, stand ich auf und ging duschen.

In einem kuscheligen Handtuch umhüllt, ging ich wieder zu meinem Kleiderschrank und zog mich an. Fertig gekämmt und Zähne geputzt ging ich runter in die Küche. Ich machte mir ein Müsli, doch dusselig wie ich manchmal bin, verschüttete ich die Milch. "Mary du dummes Gör, mach sofort die Sauerei weg!", schrie mich meine Pflegemutter, Estah, an. Ja, das bin ich Marry. Ich bin 14 Jahre alt, habe rote Haare, grüne Augen und eine normale Körpergröße für mein Alter. Das war's auch schon von meiner Seite.

Sie hob ihre Hand und schlug mit aller Kraft zu. Unter Tränen hielt ich mir meine nun rote Wange. Ja, so ging das Tag, täglich. Von einer Pflegefamilie zur nächsten geschickt. Schnell räumte ich die Sauerei weg und ging, mit meinem Müsli, auf mein Zimmer. Ich aß auf und legte mich weinend auf mein Bett. Wieso musste immer ich in die Familien kommen, die einen für jede noch kleine Kleinigkeit zusammen schlagen. Nach dem ich mich wieder beruhigt hatte, ging ich zu meinem riesen Bücherregal und suchte nach einem geeigneten Buch. Im obersten Fach fand ich eins welches mir gefällt, nur kam ich nicht dran. Also tat ich das was ich am liebsten mache. Ich konzentrierte mich fest auf das Buch. Rucklig löste es sich aus dem Regal und flog zu mir runter. Richtig gehört, ich kann Dinge schweben lassen, aber das erfordert große Mühe und Anstrengung. Vielleicht ist das auch der Grund warum ich nicht lange bei einer Familie bleibe, weil ich anders bin als normale Kinder. Weiß auch nicht warum. Mit dem Buch in der Hand legte ich mich auf mein Bett und begann zu lesen. Ich laß und laß und laß. Ehe, ich mich versehe bin ich auch schon eingeschlafen.

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Bearbeitet am 28.3.2016

Zwilling des FeuerkelchesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt