Dracula-01 Prolog

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JONATHAN:

Die lange Reise war ein Härtetest.

Von London hier in das Karpatennest,

wo's Nacht bleibt sogar bei Tag.

Dräng mich einfach an der Rand der Welt,

ein Anwaltsschreiber ist kein Spring ins Feld.

Wer weiß, was noch kommen mag.

War das ein Wolf?

Der Nebel raubt mir jede klare Sicht.

Vom Wind allein kommt diese Kälte nicht.

DRACULA:

Willkommen in meinem Haus.

Treten Sie ein, wenn es ihnen beliebt.

JONATHAN:

Graf Dracula?

DRACULA:

Ich bin Dracula und Sie sind Harker, Jonathan.

JONATHAN:

Jonathan Harker.

DRACULA:

Gewiss. Kommen Sie nur herein.

Wir werden uns später um Ihr Gepäck kümmern,

mein Personal steht zu dieser späten Stunde nicht zur Verfügung,

doch werde ich mich gerne selbst um Ihr Wohlergehen bemühen.

JONATHAN:

Vielen Dank.

DRACULA:

Sie erlauben?

JONATHAN:

Natürlich.

DRACULA:

Sie sind sicher hungrig nach Ihrer langen Reise.

JONATHAN:

Über alle Maßen.

DRACULA:

Bitte, nehmen Sie Platz und gönnen Sie sich eine Stärkung.

Sie verzeihen, dass ich Ihnen dabei keine Gesellschaft leiste.

Es ist schon spät, ich habe bereits gespeist.

Außerdem trinke ich niemals ... Wein.

JONATHAN:

Vielen Dank.

Ich habe die Verträge und die Übertragungsurkunden bei mir.

Für ihren neuen Wohnsitz in London.

Ein beträchtliches Anwesen.

Das einzige Gebäude in der Nachbarschaft ist ein Hospital,

eigentlich ein privates Irrenhaus.

Aber in einiger Entfernung.

DRACULA:

Ich hoffe Ihre Anreise von Bistriz war nicht zu beschwerlich?

JONATHAN:

Nein, obwohl mich jeder, den ich traf, ernsthaft davon abhalten wollte,

bis hierher zu fahren.

DRACULA:

Wir sind ein abergläubisches Volk und das Schloss ist sehr abgelegen.

JONATHAN:

Ich darf wohl sagen, dass London für Sie eine beträchtliche Umstellung bedeuten wird.

Kennen Sie jemanden in England?

DRACULA:

Ich kenne Sie.

Musical - Songtexte IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt