Dracula-37 Versprechen

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QUINCEY:

Egal, was der Professor sagt – den Teufel fängst' nicht so einfach wie einen Goldfisch im Glas.

ARTHUR:

Ach...

Was ist geschehen?

VAN HELSING:

Bevor er hier war, hat er noch einen kleinen Krankenbesuch gemacht bei Jacks Patienten Mister Renfield.

JACK:

Er hat sich irgendwie Zutritt verschafft. Vorbei an den Wachen, hinter aller Riegel und Schlösser und dann brach er dem armen Kerl das Genick.

ARTHUR:

Aber beim Zubettgehen wartet eine hübsche Überraschung auf ihn oder etwa nicht?

JACK:

Genau, das Weihwasser und die zerbrochenen Hostien sollten seine Lage ziemlich unbequem machen.

QUINCEY:

Nichts ist schlimmer, als Krümel im Bett.

VAN HELSING:

Wenn Sie mich fragen, hat er zweifellos noch einen anderen Schlafplatz.

MINA:

Ich danke Gott, dass Sie hier sind, Professor. Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten und die Zeit drängt.

VAN HELSING:

Wie kann ich Ihnen helfen?

MINA:

Wie wir von Renfield erfahren haben, hat das, was mir zugestoßen ist, viele verschiedene Folgen. Eine davon ist die Kommunikation durch Gedankenübertragung zwischen dem Vampir und seinem Opfer, die jedoch aus unbekannten Gründen nur bei Sonnenauf –und untergang stattfindet.

VAN HELSING:

Fahren Sie fort.

MINA:

Wenn Sie die Güte hätten, mich zu hypnotisieren, so könnte ich Ihnen alle seine Gedanken verraten, da sein Geist gegen Tagesanbruch immer schwächer wird.

VAN HELSING:

Selbstverständlich.

MINA:

Professor, noch eines, bevor wir beginnen. Wenn ich aus der Trance erwache, verraten Sie mir unter keinen Umständen, was ich gesagt habe, denn vergessen Sie nicht: Ebenso wie ich seine Gedanken lese, besitzt er zweifellos die Fähigkeit auch in meine Sinne einzudringen.

VAN HELSING:

Einverstanden.

Wo sind Sie?

MINA:

Wo ich bin? Ich weiß es nicht. Der Schlaf kennt keine Heimat.

VAN HELSING:

Was sehen Sie?

MINA:

Nichts. Alles ist dunkel

VAN HELSING:

Was hören Sie?

MINA:

Das Plätschern von Wasser, das Schlagen der Wellen.

VAN HELSING:

Und was noch?

MINA:

Ein Kettenrasseln. Das Rollen der Ankerwinde.

VAN HELSING:

Sind Sie auf einem Schiff?

JONATHAN:

Mina!

MINA.

Jonathan?

VAN HELSING:

Ihr Gemahl wird Sie jetzt zu Bett bringen, damit Sie sich ein wenig ausruhen können.

JONATHAN:

Gewiss.

MINA:

Warte noch.

JONATHAN:

Was ist?

MINA:

Meine Freunde, Sie wissen so gut wie ich, dass sein Gift in mir wirkt. Darum soll jeder einzelne von Ihnen mir versprechen, dass er, wenn die rechte Zeit gekommen ist, nicht zögern wird, mich zu töten.

QUINCEY:

Wann ist die rechte Zeit?

MINA:

Wenn Sie überzeugt sind, dass ich mich so verändert habe, dass es besser für mich wäre zu sterben, als weiter zu leben.

QUINCEY:

Ich verspreche es.

MINA:

Sie sind ein wahrer Freund.

VAN HELSING:

Sie haben auch mein Wort, liebste Mina.

JACK:

Und meins.

ARTHUR:

Wenn es sein muss.

MINA:

Mein Liebster, denk' an Lucy und gib mir dein heiliges Versprechen.

JONATHAN (singt):

Es darf niemals geschehen und käme doch der Tag, so schwöre ich zu tun, was du verlangst. Ich ließe dich nicht leiden, so wahr ich leben mag. Du hast mein Wort.

spricht:

Du hast mein Wort.

VAN HELSING:

Dracula ist auf dem Meer. Zweifellos auf dem Rückweg, heimwärts nach Transsilvanien. Wie wir wissen, hat er Macht über Nebel und Wind, doch so schnell er auch segeln mag, auf dem Landweg sind wir schneller.

ARTHUR:

Wir werden den Orientexpress nehmen. Wenn wir uns sofort auf die Reise machen, dann schneiden wir ihm den Weg ab.

Musical - Songtexte IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt