TdV-15 Tot zu sein ist komisch

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MAGDA:

Glasige Augen.
Hände wie Eis.
Er ist so kalt jetzt
und war doch mal so heiß.
Tot zu sein ist komisch.
Gestern so poltrig,
heute so still.
Gestern noch prächtig,
heute schon Müll.
Tot zu sein ist komisch.
Tot zu sein ist komisch.

Dieses Grapschen und sein Glotzen,
als er lebte, war zum Kotzen.
Doch als Leiche wirkt er jetzt
ganz gesittet und gesetzt.

Wenn er mir nah kam,
nahm er mich her.
Jetzt komm ich ihm nah
und wehrlos ist er.
Tot zu sein ist komisch.
Tot zu sein ist komisch.

Tot zu sein ist komisch.
Tot zu sein ist komisch.
Sein Geschwätz
und sein Benehmen,
als er lebte,
war zum Schämen.
Doch als Leiche
riecht er bloß,
sonst hält er
sich tadellos.

Er war mir lästig
in meinem Bett.
Jetzt denk ich plötzlich.
Er war doch ganz (Kreisch!)

CHAGAL:

Geile, was denn?
Das wirkt nicht bei mir.
Ich bin ein jüdischer Vampir.

ABRONSIUS:

Pst!
Pst!
Pst!
Tasche!

ALFRED:

Tasche.

ABRONSIUS:

Also, wann schlägst du zu?

ALFRED:

Auf drei.

ABRONSIUS:

Gut.
Und?
Wo liegt das Herz?

ALFRED:

Zwischen der sechsten und der siebten...

ABRONSIUS:

Na?
Äh, Rippe!

ALFRED:

Rippe.

ABRONSIUS:

Richtig.
Komm!
Ahh!
Gebissen!
Das war Chagal, ich hatte Recht.
Wir hätten ihm gleich den Pflock
ins Herz stoßen müssen!

CHAGAL:

Hüih!

ALFRED / ABRONSIUS:

Ahh!

ABRONSIUS (CHAGAL):

Eins, zwei, drei! (Iehh!)
Drei! (Iehh!)
Drei!

CHAGAL:

Bitte einzuhalten.
Mir das Herz zu spalten, wär' barbarisch.
Ich versprech', ich leb von jetzt an vegetarisch.

ALFRED:

Herr Professor.

CHAGAL:

Ich bin nur ein Opfer.

ALFRED:

Vielleicht zeigt er uns den Weg zu ihr.

ABRONSIUS:

Welchen Weg zu wem?

ALFRED:

Zu seiner Tochter.

CHAGAL:

Gut.
Ich geh' voraus, sie folgen mir.

ALFRED:

Sie hören es, er führt uns hin.
Wie gut, dass wir ihn trafen.
Bestimmt entdecken wir durch ihn
das Schloss von diesem Grafen.

CHAGAL:

Hihihihi.

Musical - Songtexte IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt