ENTFÜHRT, Weil Ich Dich Liebe - Wie stark ist deine Liebe?

12.)

Ich wurde angetippt. Erst vorsichtig, dann heftiger. "Mila!", sagte Steve besorgt. "Mila wach auf!" Murrend öffnete ich die Augen. "Dir geht es gut." Er seufzte erleichtert. "Warum sollte es mir nicht gut gehen?", fragte ich zurück. Er zeigte auf einen großen Blutfleck. "Weil du blutest!" Still und leise gab ich mir einen Facepalm. "Du ungebildeter Mensch!", sagte ich und setzte mich auf. "Das haben Frauen so manchmal, weißt du?", machte ich mich über ihn lustig. "Haha!", sagte er gekränkt. "Das ist normal, Steve. Das haben Frauen jeden Monat!" Er sah geschockt aus. "Jeden Monat blutet ihr alles voll?", fragte er ungläubig. Noch ein stiller Facepalm. "Nein!", sagte ich ungläubig über so eine Dummheit. "Wir benutzen Binden oder Tampons du Dummkopf, die bluten wir voll und wechseln sie!" "Ah." Jetzt verstand er. Ich hätte gedacht, er wüsste vorher Bescheid. "Ernshaft, Steve. Du hast sogar im Bad sowas liegen und weißt nicht, wofür man es benutzt?" Er schüttelte den Kopf. Jetzt gab ich mir wirklich einen Facepalm. "Könntest du bitte...na ja...die Fesseln lösen. Sonst blute ich hier weiter alles voll!" Er erwachte aus seiner Starre und nahm ein Messer herbei. Er durchschnitt die Fesseln und schnell sprang ich ins Bad.
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Steven's POV
Natürlich wusste ich nicht, was das hieß. Ich hatte meine Schwester gefragt, was ein Mädchen so alles brauchen kann und sie hatte mir eine Liste gemacht. Ohne drüber nachzudenken, wofür Mädchen diese Dinge brauchten, kaufte ich halt alles und verstaute es, wo ich es für sinnvoll hielt. Ich war schließlich kein Frauenflüsterer. Das konnte schließlich keiner erwarten. Nach ein paar Minuten kam mein kleiner Engel wieder. "Zieh dir was an und iss was unten. Ich wasche das.", sagte ich streng und sie ging zum Schrank. Dort nahm sie ein paar Sachen und zog sie an. Danach stellte sie sich an die Tür. Ich schloss sie auf und schon war sie verschwunden.
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Mila's POV
Was ein dummer Mann! Ich lief schweigend die Treppe runter. Unten nahm ich mir ein Brötchen und aß es zusammen mit Käse. Ich wusste nicht, was ich tun sollte wenn ich fertig war, also ließ ich mir Zeit. "Mila." Die Haustür öffnete und schloss sich. Anna steckte ihren Kopf in die Küche. "Na?", fragte sie voller Vorfreude. "Bereit für einen Mädelstag?" Ja! "Aber was ist mit Steve...na ja, du weißt schon. Das mit dem 'Ich bin sein-Zeug' und so.", fing ich an mit meinen Zweifeln. Sie lachte auf. "Ich hab das mit ihm abgeklärt. Ihr heiratet bald, da muss man doch einen Junggesellenabschied machen!" "Ok. Meinetwegen. Wer kommt alles mit?" "Meine beste Freundin Vanessa und deine beste Freundin. Anastasia.", antwortete sie. Ania. Meine Ania! Endlich sah ich sie wieder. "Achso und ich soll dir von Stevie sagen, dass du nicht abhauen sollst. Dass immer einer seiner Männer da ist. Egal was wie machen und wo wir es machen, du wirst 24/7 bewacht sein. Ok?" Ich nickte enttäuscht. Das hätte ich wirklich erwarten können. "Und was ist mit dir?", fragte ich schließlich, was ich schon die ganze Zeit fragen wollte. "Hat er dich auch entführt?" Sie lachte. "Nein.", kam es schließlich. "Warum bist du dann hier?", fragte ich darauf hin. "Weil ich Silas' Freundin bin. Sonst wäre ich auch nicht hier. Ich heiße es nicht gut, was Steve tut." Ich nickte verstehend. "Und warum ist Silas noch hier?", kam es irgendwann doch noch einmal von mir. Ich konnte meinen Mund einfach nicht halten. Wieder lachte sie. "Das weiß ich echt nicht. Ich verstehe einfach nicht, wie er Steven's bester Freund sein kann. Wahrscheinlich fragt er sich auch, wie ich mit Stevie verwandt sein kann." Sie lachte wieder. "Du bist mit ihm verwandt?", stieß ich ungläubig hervor. "Ja.", sagte sie und schmunzelte. "Aber wie unsere Mutter das hinkriegen konnte...das weiß ich auch nicht." Anna war Steve's Schwester?! Anna Baltras. Mh. Aber hatte der Arzt nicht Finch gesagt? "Ähm...Anna?", fing ich vorsichtig an. Sie schaute auf. "Ja, Liebes?", fragte sie. "Ähm...dieser Arzt meinte irgendwas von Mr. Finch, aber Steve hat sich mir als Steven Baltras vorgestellt...was hat es damit auf sich?", stellte ich diese Frage. Sie lachte. Ok, sie konnte oft lachen, sie war ja auch nicht die Entführte. "Ähm ja. Das ist schwer zu erklären. Unsere Familie hat einen Doppelnamen...Finch-Baltras und Steve trennt diese Namen. Für arbeitliches stellt er sich mit Finch vor und privat mit Baltras." Ah. Ok. Finch-Baltras. Wie viel Verwirrendes gab es in dieser Familie denn noch?! "Und ich? Wie werde ich heißen?", fragte ich etwas leiser. Es war mir unangenehm, denn es klang, als wäre ich mit dieser Hochzeit einverstanden. "Frag das lieber Steven. Er kann es dir besser sagen. Er wird der Ehemann. Ehemann. Wie das schon klang. Und danach könnte er alles mit mir machen, was er wollte. Niemand - außer der Polizei, aber die würde nichts mitkriegen - könnte ihn aufhalten. Vielleicht war er jetzt auch nur nett zu mir und danach würde er strenger und härter sein. Ich wäre seine Frau. Seine Frau. Und das machte mir Angst.