What we are - das darf nicht wahr sein!

433 35 6
                                    

Der Weg zu den Autos erfolgte zum Glück ohne weitere Zwischenfälle.
Die kleine Gruppe verteilte sich und fuhr davon, sie wussten wohl alle, wohin. Der einzige der bei mir blieb, war - wie konnte es auch anders sein - Peter. Ich wollte eigentlich gerade in den Wagen einsteigen, als er mir doch glatt den Weg versperrte. Er hielt kommentarlos seine Hand auf und ich wusste schon, was er wollte – die Autoschlüssel.
Mit einem seufzen reichte ich sie ihm und er stieg ein. Vielleicht war es auch ganz gut, nicht zu fahren, da sich irgendwie mein ganzer Kopf drehte. Die Wunde an der Wange schmerzte und die ganzen Fragen, die mir im Kopf rumschwirrten, brachten mir Kopfschmerzen. Ich nahm auf der Beifahrerseite Platz und ließ mich zurück in die Stadt fahren. Egal wohin, ich wollte nur meine Schwester wieder haben.
Ich lehnte meinen Kopf gegen die Kopflehne und starrte aus dem Fenster.
Die ganze Fahrt war seltsam, die Stimmung zwischen uns war merkwürdig ruhig. Peter sagte nicht ein Wort, er meckerte oder stichelte nicht mal. Nichts. Und ich? Ich schwieg ebenfalls vor mich hin, als hätten wir gerade unseren Fehler des Lebens begangen. Dabei war gar nichts passiert. Doch, eigentlich schon. Ich hatte Bekanntschaft mit einer der wohl seltsamsten Kreaturen in Beacon Hills gemacht, oder was immer das sein sollte. Dazu kam diese ungewöhnliche Situation mit Peter. Wäre dieser Stiles nicht aufgetaucht, hätten wir uns bestimmt geküsst. Welche der beiden Situationen jetzt schlimmer war, wusste ich nicht so genau, jedenfalls beschäftigte  mich beides. Die Musik, die leise aus dem Radio ertönte, nahm ich nur als leises Rauschen war. Dass Peter mich hin und wieder ansah, bemerkte ich gar nicht. Zu sehr war ich in meine Welt vertieft und versuchte gerade, die hingeworfenen Bausteine zu sortieren und aufzustellen, damit ich eine ungefähre Vorstellung von dieser Situation bekam.

„Alles in Ordnung?“ kam es von der Seite und ich reagierte gar nicht darauf, weil ich seine Frage nicht wahrnahm.
„Tanja?“ kam es dieses Mal etwas energischer und ich sah ihn fragend an. „Hmh?“ antworte ich und Peter sah mich besorgt an.
„Ist alles Ordnung?“ fragte er noch mal und ich brauchte einen Moment, bis ich nicken konnte.
„Ja sicher, alles bestens.“ antwortete ich ihm, stützte meinen Ellenbogen am Fensterrand ab und lehnte meinen Kopf gegen meine Hand.
Peter schien mir nicht zu glauben, aber das war mir in dem Moment egal.

Peter hielt an einem Ort, der mir völlig fremd war. Ich stieg aus und Michelle kam gleich auf mich zugelaufen, um mich zu umarmen. Gut, es war uns nichts weiter passiert, außer einem riesigen Schrecken, aber es fühlte sich eher so an, als würde sie das für mich machen, als ob ich diejenige gewesen war, die weglaufen musste. Ein seltsames Gefühl war das.
„Ich dachte schon, dir wäre was passiert.“ sagte Michelle dann zu mir und ich sah sie an, als hätte mich gerade ein Pferd ohne Vorwarnung getreten.
„Was meinst du denn bitte damit?“ wollte ich von ihr wissen, da mir diese ganze Sache etwas skurril vor kam. Michelle löste die Umarmung und suchte sah hilfesuchend zu den anderen.
„Nein, ich.. ich habe mir nur Sorgen gemacht.“ stotterte Michelle vor sich hin - sie war schon immer schlecht im Lügen gewesen.
Ich sah von einem zum anderen. Sie standen dort, als wäre ich die einzige, die von nichts wusste.„Habe ich etwas verpasst?“
Meine Stimme klang ziemlich verärgert, so, als hätte ich gerade alle bei dabei erwischt, wie sie mir etwas verheimlichen wollten.
„Äh, nein, wieso? Wie kommst du jetzt darauf?“ antwortete Michelle und die anderen hielten sich immer noch zurück. Zurück? Vor was denn?
„Ich weiß nicht, lass es mich so ausdrücken -“ Ich sah jeden einzelnen an. „ -Ich habe gerade dieses blöde Gefühl, als ob du mir was verschweigst, Michelle. Ich weiß, wann du lügst und wann nicht.“ Ich versuchte, ruhig zu bleiben. Vielleicht übertrieb ich auch gerade total, das wäre durch diese ganze Situation auch nicht gerade verwunderlich gewesen.
Michelle wurde unruhig. Das wiederlegte leider meine Hoffnung, dass es eben einfach nur zu viel für uns beide gewesen war.
„Ich denke, wir können das vielleicht aufklären.“ ertönte eine männliche Stimme, was mich verwundert aufblicken ließ.
„Scott, nicht!“ Peters Neffe Derek mischte sich nun mit ein. Jetzt wurde es ja richtig interessant.

Teen Wolf - Stirb an einem anderen TagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt