Zu lange weg aus Beacon Hills

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Ich legte den Brief beiseite und musste das erst mal verdauen. Meine Tante schien wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben. Aber seltsam war, dass sie alles renoviert hatte und mein Onkel war auch nie wirklich durchgeknallt gewesen, jedenfalls nicht so. Steckte da wirklich was dahinter oder waren es alles Hirngespenster? Ich schüttelte den Kopf. Zur Bank also. Wo war denn noch mal die Bank? Ich packte den Brief wieder in den Umschlag und legte ihn auf den Computertisch. Da erst bemerkte ich, dass dort noch ein Pc stand. Überrascht hob ich eine Augenbraue. Den Brief per Hand schreiben, aber einen Pc besitzen? Das war wirklich komisch. Ich ging wieder nach unten und sah die Katze dort sitzen. „Rambo also, ja?“ sagte ich zu dem Kater und er sah mich mauzend an. Ich seufzte und ging in die Küche, der Kater lief mir hinterher. Ich sah in den Schränken nach, ob nicht etwas für ihn da war und fand etwas Trockenfutter. Es war nicht die Welt, aber das musste erst mal reichen, ich musste eh einkaufen gehen. Ich stellte ihm eine Schale mit dem Futter nach unten, streichelte ihn noch mal und verließ erst die Küche und dann das Haus.

 Ich stand nun an der Straße und niemand war zu sehen. Ich sah mich um, erst nach links und dann nach rechts. Taxis waren hier wohl sehr, sehr selten. Und Menschen wohl auch. Was die alle wohl gerade machten? Psychopathische Pläne aushecken? Niemals! Ich blickte noch mal in beide Richtungen und konnte mich einfach nicht entscheiden in welche Richtung ich laufen sollte. Links? Rechts? Ich seufzte und ging rechts runter. Von links war ich ja mit dem Taxi gekommen und viel los war da nicht gewesen. 

Es dauerte eine Weile, bis ich im Zentrum der Stadt war. Hier liefen also alle herum. Das Café, das sich Beacon Café nannte, war brechend voll. Kaffee? Ja? Nein? Vielleicht? Sie überlegte und ging dann doch rein. Einige sahen mich an, die übrigen nicht. Ich stellte mich an den Tresen und eine nett aussehende junge Frau lächelte mich an. „Schönen guten Tag. Was darf es denn sein?“ fragte sie mich und ich sah sie einen Moment lang an, als hätte ich sie nicht verstanden. Dann sah ich auf die Tafel, die über ihr hing. „Ähm, einen Milchkaffee zum mitnehmen bitte.“ antworte ich und sie fragte immernoch lächelnd: „Sehr gern. Mit Milch und Zucker?“ Ich sah sie ausdruckslos an. „Milch ist in dem Milchkaffee… - ohne Zucker bitte.“ lächelte ich sie leicht an und sie nickte. Das mit der Milch war sicherlich nur ein Versehen gewesen dachte ich und bekam kurz darauf den Kaffee. „1,40 bitte.“ sagte sie. Ich kramte in meinem Kleingeld herum und gab es ihr passend. Dann schnappte ich mir meinen Kaffee, verließ mit einem „Tschüss!“ das Café und machte mich weiter auf den Weg zur Bank. Wie eine Irre rannte ich die Straße entlang, hatte keine Ahnung von der Umgebung -  von wegen, es hatte sich nicht viel verändert. Die Stadt war riesig, die Bank könnte förmlich überall sein.

 Ich lief einige Straßen auf und dann wieder ab, bog dann hier ab, dann da und stellte erschreckt fest, dass ich wieder auf der gleichen Straße stand, wie vorhin. Wütend schrie ich: „Verdammte Stadt!“ und schnaubte. 

Ein Mann drehte sich um. Aber nicht nur er, sondern auch einige andere und sahen mich verwirrt an. „Was ist?“ fragte ich. „Es ist nun mal so!“ Ich verzog das Gesicht und der Mann, der sich zuerst umgedreht hatte, blieb stehen, während die anderen weiter gingen und sich sicherlich darüber ausließen, wie bescheuert ich doch sei. Na und? Sagte ich zu mir und sah den Mann an, der auf mich zukam. Das auch noch, was will der denn jetzt? Mir eine Predigt halten, dass man hier nicht fluchen sollte? Dann könnte er aber was erleben.

Ich sah den Mann weiterhin an. Er hatte kurze braune Haare, die etwas gestylt waren und einen leichten Drei-Tagebart. Eine Sportliche Figur - und was war das? Er lächelte. Ich drehte mich um weil ich dachte, er würde jemand anders meinen, aber zu meiner Enttäuschung oder Freude, das wusste ich noch nicht so genau, stand dort niemand. Verwirrt blickte ich ihn wieder an. Irgendwie war er ein wenig unheimlich. Konnte er auch schneller laufen als Schneckentempo?

Teen Wolf - Stirb an einem anderen TagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt