Kapitel 22

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“Was hast du dir bloß dabei gedacht?“ murmelte ich, als wir uns aus der Umarmung lösten.
Lian seufzte.
“Es tut mir leid. Ich dachte ich könnte Sky alleine retten. Aber es ist zu spät. Sie ist tot.“
Sein ganzer Körper war übersäht mit Schnittwunden und Prellungen.
“Was haben sie mit dir gemacht?“ flüsterte ich.
Lian versteifte sich und holte tief Luft.
“Ein anderes mal, okay?“
Ich nickte.
“Kalayo hat gesagt wir sollen den Anführer der Jäger töten.“
Lian schnitte eine Grimasse.
“Ansicht ein guter Plan. Die meisten Leute folgen ihm nur, weil er sie dazu zwingt. Wenn er stirbt, würden sich die Jäger auflösen...
Die Frage ist nur, wie machen wir das?
Wir können schlecht unbewaffnet zum ihm spazieren und ihn mal ebenso umbringen.“
Ich trat unruhig von einem Bein aufs andere.
“Lass uns unterwegs darüber nachdenken. Wir haben nicht viel Zeit.“
Lian nickte und lief los, mir viel allerdings auf, dass er sehr schwankte.
Ich legte seinen Arm um meine Schulter.
“Stütz dich ab.“
Er sah mich dankbar an.
Während wir gingen, spürte ich wie meine Anspannung wuchs.
Ich erwartete hinter jeder Ecke einen Jäger.
“Weißt du wo der Kontrollraum ist?“ fragte ich Lian.
Er nickte.
“Die Treppe dort hoch.“
Wir waren gerade dort angekommen, als wir plötzlich mit jemand zusammenstießen.
Schnell schob ich Lian hinter mich und hob meine Hand, doch da fiel mir auf, dass es nur Luc war.
Erleichtert atmete ich auf.
“Luc, ich hab Lian gefunden. Es ist so schrecklich. Die Jäger haben unten Elementeträger eingesperrt und an ihnen Experimente durchgeführt.
Ich glaub sie haben etwas gefunden, womit sie uns töten können!“
Ich schluckte und wollte mich schon in seine Arme werfen, als er zurück wich.
Da stieß Lian mich zur Seite und wollte sich auf Luc stürzen.
“Warte, er gehört zu uns“ rief ich und hielt Lian zurück.
“Tut er nicht!“ knurrte er und versuchte sich zu befreien.
“Du dreckiger Verräter! Wie kannst du nur deine eigenen Leute verraten?“ brüllte er Luc an.
Dieser zuckte zusammen und wich weiter zurück.
“Red, ich...“ fing er verzweifelt an.
“Lian, das... das kann nicht sein.“ sagte ich.
Er blickte mich an.
“Doch. Was meinst du, woher wussten die Jäger das ihr kommt? Warum kennt er dieses Gebäude so gut? Ich habe ihn doch selbst unzählige male mit den Jägern zusammen gesehen.!“
Natürlich. Jetzt ergab alles einen Sinn, doch ich wollte es nicht glauben.
Mein Blick wanderte zu Luc.
“Warte Red, ich hatte einen Grund dafür.“ sagte er verzweifelt.
Ich schüttelte den Kopf und wich zurück.
“Geh.“ flüsterte ich erschüttert.
“Red, bitte...“
“Geh!“ schrie ich. “Wie konntest du uns das nur antun? Wegen dir werden alles sterben! Alle!“
Luc senkte seinen Blick und entfernte sich rückwärts von uns.
Ich wartete, bis er nicht mehr zu sehen war.
Lian legte mir eine Hand auf die Schulter.
“Lass es uns endlich hinter uns bringen.“
Ich nickte.
Lucs verrat hatte mich sehr geschockt, doch wir hatten jetzt wichtigeres zu tun.
Wir liefen schweigend zwei weitere Treppen hoch, als wir vor einer großen Tür standen.
“Das ist der Kontrollraum.“ flüsterte Lian.
Ich nickte und entfachte eine kleine Flamme auf meiner Hand...

FeuerkindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt