Mike war, was für ihn sehr ungewöhnlich ist, sehr nervös. An nichts anderes konnte er mehr denken, nicht einmal an Michelle. Er mochte Vi, aber er fühlte sich nicht recht wohl beim Gedanken, mit ihr zusammen zu sein. Sein Blick schweifte zur Uhr. Es war soweit.
Langsam stemmte er sich von seinem Bett auf, und machte sich auf den Weg zu Vis Zimmer. Einen langen Moment zweifelte er, und fragte sich, was er da überhaupt tat. Ihr Vater hatte ihm ja bereits die Erlaubnis gegeben, doch er konnte nicht mehr lange bleiben, das war das Problem.
Er holte tief Luft und klopfte an. Im Zimmer vernahm er Schritte. Nicht einmal zwei Sekunden später lächelte Vi ihm entgegen. "Schön, das du gekommen bist. Komm rein." Sie trat einen Schritt zurück.
Er schenkte ihr ebenfalls ein Lächeln, welches er bisher nur Michelle gezeigt hatte. Im Zimmer fing er einen lieblichen Geruch von Rosen auf. Zum einen mochte er ihn, zum anderen war er etwas zu aufdringlich.
Ob sie es extra für ihn aufgetragen hatte?
Mit einer bestimmten Eleganz setzte sie sich auf ihr perfekt gemachtes Bett, und betrachtete ihn mit leicht angehobenen Mundwinkeln.
" Also, du wolltest mit mir reden?"
" Ja... Und bedanken das du mich gerettet hast." Vorsichtig ging er zu ihr und setzte sie neben Vi. " Kein Problem, wirklich. Na denn, schieß los." Verlegen rieb sie ihre Hände. Wenn er sie so neben sich sah konnte er es nicht länger verbergen.
Er mochte sie, schon von Anfang an, nur wollte er es nicht wahr haben. Es passte nicht ganz in seine Pläne, sich zu verlieben. Vi schwieg, wodurch man merken konnte, dass ihr unwohl war. Mikes Puls verschnellerte sich und sein Herz hämmerte in seiner Brust, als wolle es herrauspringen um sich in Vis zarte Hände zu legen. Ihr die Liebe zeigen. Genau da wurde Mike klar, was er wollte.
Als sie gerade den Mund öffnete um zu sprechen, unter brach er sie. "Sag nichts bitte. Mir geht es wie dir." Mit diesen Worten legte er seinen Zeigefinger auf ihre vollen Lippen. Vis Augen strahlten Freude aus. Sein Mund fühlte sich plötzlich unendlich trocken an, als er die Worte aussprach.
" Wollen wir es versuchen? Also zusammen zu sein meine ich."
"Ja." hauchte sie und fiel ihm erleichtert und zugleich glücklich in die Arme. Er tat es ihr nach und presste sie an sich.
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Ich möchte mich jetzt schon ( obwohl das Kapitel noch nicht zu Ende ist ) bei MelinaJech bedanken, welchen den obrigen Teil für mich geschrieben hat. Ich bin in romantischen Texten nicht gut, aber es sollte so etwas vorkommen. Da sie diese Idee auch schon hatte, als gerademal Vi aufgetaucht ist, habe ich sie gebeten das zu schreiben. Ich habe es dann nur von der Rechtschreibung her verbessert.
Nochmals vielen Dank.
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Beim Abendessen bemerkte Mr. Smith gleich eine Veränderung an Vi's Verhalten.
"Darf ich raten?" "Brauchst nicht, Dad." "War aber auch mal Zeit. Ich habe es euch schon die ganze Zeit angesehen, dass ihr euch mögt, um es mal so zu sagen. Nach einer Weile habe ich dann nachgedacht, und bin zu dem Entschluss gekommen, dich, Mike, genauer unter die Lupe zu nehmen. Als ich nachforschte, machte ich mir anfangs Sorgen, da ich in den öffentlichen Dokumenten überall laß, du wärst tot. Aber durch meine Armeevergangenheit habe ich dort noch Zugang, allerdings konnte ich die Akten nicht einsehen, da ich dafür keine Berechtigung habe.
Aber als ich sah, was du getan hast, als Harrison's Leute Vi in den Händen hatten, habe ich gesehen, dass du alles tun würdest, um sie zu schützen. Ich habe zwar nichts über dich erfahren, aber Taten sagen viel über einen Menschen aus. Du bist einer, der für sie sorgen kann, sie beschützt und ihr Bestes will. Nur deshalb habe ich dann meine Einverständnis gegeben."
Während dieser kleinen Rede sank Mike's Gabel immer mehr auf den Tisch, bis er sie ablegte. Erst hörte nur er gebannt zu, später auch Vi. Als Mr. Smith fertig war, herrschte kurz Totenstille.
"Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Ich fühle mich geehrt. Ich habe ja gehört, wie sehr sie an ihrer Tochter hängen und wie sie sich um sie kümmern. Und dass sie mir vertrauen, obwohl sie über mich fast nichts wissen. Und ich werde sie nicht enttäuschen." "Ich habe da auch keine Bedenken. Nicht nach dem, was heute passiert ist. Aber jetzt lasst uns weiteressen."