23.Kapitel - der Anfang einer Liebe (K&S)

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Buray - Mecnun

Kayra's Sicht

"Leg' dich jetzt hin, bitte.", bat ich Seyid nach dem wir den Raum betraten.
Er nickte und lief auf sein Bett zu.
"Gute Nacht.", sagte ich und wollte gehen, doch Seyid hielt mich auf.
"Geh nicht."
Mit diesen Worten blieb ich auf der Stelle stehen, doch mit dem Rücken zu ihm.
Wieso wollte er nicht, dass ich gehe?
"Neden?" (Wieso?)
Doch er ignorierte meine Frage und stellte stattdessen mir eine Frage.
"Wieso rennst du seit zwei Tagen vor mir weg? Du kommst nicht, wenn ich dich rufe."
Ich sagte nichts. Denn er durfte meine Bedenken nicht wissen. Er würde denken, dass ich mich in ihn verliebt habe und alles würde ausarten.
Ich hatte nur Angst davor, nicht geliebt zu werden und das konnte ich ihm nicht äußern.
"Ich hatte zu tun.", antwortete ich.
"Zwei tagelang? Etwas unrealistisch. Findest du nicht?"
"Ich werde bald Ärztin. Da hat man sicherlich Vieles zu tun.", blieb ich hartnäckig. Was wollte er dadurch erreichen?
"Ich gehe."
"Nein, tust du nicht."
Doch ich ignorierte ihn und machte die Tür auf.
"Kayra!", rief er mir hinterher.
Ignorieren und Seyid vermeiden.
"Ah!", hörte plötzlich von hinten, genau dann, als ich die Tür schließen wollte und rannte wieder rein.

"Wo hast du Schmerzen?", fragte ich ihn und kontrollierte seinen Bein.
"Hier.", deutete er auf sein Herz, weswegen ich schluckte.
Was war sein Ziel?
"Dann muss ich einen Herzchirurgen rufen und das geht erst morgen früh. Ich kann dir Medikamente verabreichen.", blieb ich sachlich.
"Nicht in dem Sinne."
"Kayra, kannst du dich bitte hinsetzen? Ich muss mit dir über etwas Wichtiges sprechen."
Ich setzte mich hin und sah ihn erwartungsvoll an.
"Ich wurde verletzt, belogen und betrogen. Von meiner Verlobten. Ich habe sie geliebt, sehr sogar. Beinahe hätte ich für sie meine Familie aufgegeben, weil meine Eltern sie nicht als 'die Richtige' sahen. Doch ich war blind vor Liebe und akzeptierte das nicht. 'Kannst deine eigene Hochzeit selbst planen. Wir werden nicht anwesend sein. Und sie als Schwiegertochter akzeptieren wir auch nicht.' hatte mein Vater damals gesagt. Ich akzeptierte es. Trotzdem erlaubte er mir, dass ich bis zur Hochzeit bei ihnen blieb, vielleicht würden sie meine Entscheidung ändern, dachten sie sich. Doch ich sah alles selbst ein. Ich wollte mit ihr für unsere Wohnung Möbeln kaufen gehen, davor aber wollte ich mit ihr frühstücken und lief früher aus dem Haus als wir geplant hatten. Zum Glück. Ich wusste wo ihre Ersatzhausschlüsseln waren und wollte uns ein Frühstück vorbereiten, als Überraschung. Doch ich wurde überrascht. Als ich gucken wollte, ob sie schläft, sah ich sie schlafen, aber nicht allein sondern mit meinem Freund. Zwei Monate vor der Hochzeit hat sie mit ihm geschlafen. Ich hatte Angst sie zu bedrängen, wollte vor der Ehe nicht und habe sie auch nicht geküsst, weil ich dachte, sie will es nicht. Ich habe ihr vollkommen vertraut und sie hat das nur missbraucht. Ich habe nichts gemacht. Weder geschrien noch die Beiden aufgeweckt. An dem Tag traf ich mich mit ihr und gab ihr meinen Ring mit den Worten 'ich bin nicht der Richtige für dich'. Ich war wütend auf sie, sehr sogar. Doch ich habe meine Wut an andere ausgelassen anstatt bei ihr. Jetzt denke ich, hätte ich meine Wut an ihr ausgelassen, wäre es für alle besser. Doch es war zu spät. Meine Eltern hatten recht. Ich sagte, dass ich die Verlobung aufgelöst habe ohne eine Begründung. Seitdem vertraue ich keiner Frau mehr.
Du denkst dir bestimmt, wieso erzählt er mir das? Kayra ich habe das zwischen uns gespürt. Frag nicht was, ich weiß es selber nicht. Aber zwischen uns ist was und ich habe dich letztens verletzt. Ich entschuldige mich dafür. Nur, du musst wissen, dass ich Vetrauensprobleme habe gegenüber Frauen allgemein. Wenn was zwischen uns laufen sollte, dann musst du damit rechnen.
Vertrauen ist die wichtige Grundlage in einer Beziehung. Ich will nicht wie Kleinkinder sagen 'nein da ist nichts'. Wir sind alt genug um zu wissen, was zwischen uns ist.", erzählte er mir etwas über seine Vergangenheit.
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Doch das musste hart gewesen sein. Von der Verlobten betrogen zu werden.

"Seyid, ich weiß n-", doch er unterbrach mich.
"Du musst nichts sagen. Denk darüber nach, ob du mich ertragen würdest oder nicht. Wenn nicht, dann halt' dich von mir fern. Ich will mich nicht verlieben und dann auf's Gesicht fallen."
Ich nickte.
"Ich sollte gehen."
"Eine letzte Frage."
Ich nickte.
"Hast du das zwischen uns auch gespürt?", dabei sah er mir in die Augen.
Ich wusste, was er meinte, doch tat einen auf unwissend.
"Was?"
Plötzlich nahm er meine Hand und zog mich auf sich, sodass ich mit meinem Oberkörper halb auf ihm lag.
"Das.", antwortete er und streichelte meine Wange. Was passiert hier?
Langsam wurde ich rot, da ich mich schämte.
"Spürst du das?", fragte er.
Ich nickte.
Dann nahm er meine Hand und legte es auf sein Herz, das schnell schlug.
"Das ist der Anfang einer Liebe."

Nefes' Sicht

Früh am Morgen wurde ich von der Krankenschwester aufgeweckt und sah, dass Mahir weg war.
Ich sah eine Notiz auf dem Handy meines Vaters kleben und nahm es in die Hand.

Da du dein Handy nicht hast, muss ich dir eine Notiz schreiben.
Ich habe dir gesagt, dass uns niemand erwischen wird. Ich weiß auch, dass du jetzt vor dich hin lächelst. Ich hoffe, dein Lächeln bleibt auch immer.
Jedenfalls habe ich diese Nacht sehr gut geschlafen, dank dir.
Denk nicht viel über die Probleme nach, ich werde eine Lösung finden. Ruh dich aus. Wenn du noch paar Tage im Krankenhaus bleibst, wirst du Nachts von jemand gutaussehendem Gesellschaft bekommen.

-Mahirin (Dein Mahir)

Dummkopf, lachte ich vor mich hin. Bezeichnet der sich selbst als gutaussehend.

Zwei Wochen später..

Nach dem Tag blieb ich nur noch zwei Tage im Krankenhaus, wobei Mahir mich nachts besuchen kam.
Jetzt liege ich ihm Bett und denke an ihn.
Jemand unterbrach meine Gedanken, als die Person an der Tür klopfte.
"Ja?", antwortete ich.
"Kann ich reinkommen?", fragte meine Mutter.
Ich lächelte sie leicht an und nickte.
"Wie geht's dir heute?", informierte sie sich nach meinem Wohlbefinden.
"Gut anne. Dir?"
"Auch."
"Anne?"
"Ja?"
"Ich will dich damit auch nicht belasten, aber hast du mit baba über Mahir gesprochen?"
Sie nickte.
"Er will nicht, dass ihr zusammen seid. Egal was ich sage."
Ich seufzte.
"Und die Wahrheit? Also wieso sich die Familien hassen. Werdet ihr mir das endlich erzählen?", fragte ich nach.
"Ich habe deinen Vater darauf angesprochen. Mehrmals. Weil ich ihm damit auf die Nerven ging, hat er's bejaht. Am Abend will er mit dir darüber sprechen."
Endlich. Endlich würde ich die Wahrheit wissen.
"Denkst du, ich kann Vater umstimmen?", wollte ich ihre Meinung darüber wissen und hatte Hoffnungen.
Sie seufzte.
"Ich weiß es nicht, kızım."
(Meine Tochter)
Nach einem 10-minütigen Gespräch verließ sie mein Zimmer und ich nahm meinen Laptop zur Hand.
Ich loggte mich bei Instagram ein und gab Mahir Bescheid, dass ich mit meinen Eltern darüber sprechen werde.
Er schrieb, dass er seine Eltern auch bedrängt, zu erzählen was geschehen ist, doch diese blieben hartnäckig.
Aber ich würde heute Abend alles erfahren, somit Mahir auch.

Gegen 19 Uhr abend kam mein Vater nach Hause und aß sein Essen.
"Nefes?"
"Ja?"
"Ich muss mit dir sprechen. Geh in dein Zimmer hoch."
Ich nickte und war aufgeregt.
Was wohl zwischen den Familien vorgefallen ist?
Mein Vater klopfte an meiner Zimmertür.
"Ich bin's.", kam er rein und setzte sich zu mir auf mein Bett.
Ich sah ihn erwartungsvoll an.
Er seufzte und fing an zu sprechen.

1261 Wörter

Habt ihr Vermutungen was zwischen den Familien vorgefallen sein könnte? ☺

Veröffentlicht: 11.08.2017

Ehrliche Meinungen erwünscht 🙄 Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt?

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