8.kapitel - Wangenkuss

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"Mahir, geht's dir gut?", fragte ich ihn besorgt. Während der Umarmung schüttelte er seinen Kopf.

"Nefes, die Tage ohne dich, sie waren eine Qual für mich.", flüsterte er in mein Ohr, wodurch eine Gänsehaut mich durchfuhr und ich bemerkte, dass ich vor Aufregung meinen Atem anhielt.

"M-mahir- ", stotterte ich. "Sag nichts."

Ich nickte nur. Plötzlich fühlte ich so vieles auf einmal, dass ich nicht wusste, wie ich sie einordnen sollte. Ich war überfordert von meinen Gefühlen. Was waren das alles für Gefühle? Ist das hier richtig? Oder doch falsch? Sind wir nur Freunde? Sind wir überhaupt Freunde? Oder ist es etwas anderes zwischen uns? So viele Fragen, keine Antworten.

Ich versuchte mich auf meine Gefühle zu konzentrieren. Angefangen von meinen Beinen, die sich wie Pudding anfühlten. Wäre ich hier nicht in einer Umarmung mit Mahir, wäre ich schon längst auf dem Boden. Von meinem Bauch brauchen wir nicht anzufangen. Es kribbelte sehr stark, so als ob eine Horde von Elefanten in meinem Bauch wäre. Ich mag Elefanten. Nicht der richtige Zeitpunkt an Elefanten zu denken, Nefes.
Mein Herzschlag erhöhte sich immer mehr. Ich glaube, ich habe Herzprobleme.
Plötzlich kam mir eine Frage in den Sinn. Ist es etwa Liebe?

Kenne ich ihn überhaupt so gut, dass ich mich in ihn verlieben kann? Viele Geschichten über die Liebe zweier Menschen habe ich gelesen, wo sie ihre Gefühle zueinander erzählen. Doch ist es dasselbe? Ich befand mich in einem großen Gefühlschaos.

"Nefes.", meldete sich Mahir zu Wort.
Sofort blickte ich in seine Augen.
"Ich- mir geht es seit Tagen nicht so gut." Dabei sah er mir in die Augen, wodurch man seine Trauer sah, der mir einen Stich in den Herzen setzte. Ich sage doch, ich habe Herzprobleme.

"Was ist passiert?"
"Ich habe mich mit meinen Eltern gestritten und wir haben uns nicht gesehen, gar miteinander geschrieben, was für mich noch schlimmer war.", erzählte er mir.
"Schuldigung, dass ich nicht bei dir sein konnte.", flüsterte ich und nahm meine ganze Mut zusammen und umarmte ihn.

Randbemerkung: Ich habe heute Mahir zu oft umarmt, was mich jedenfalls gar nicht störte, im Gegenteil gefiel es mir, es gab mir ein wohles Gefühl und genau davor habe ich Angst.

"Nefes, ich weiß nicht was, aber irgendetwas passiert mir in deiner Nähe.", gab Mahir von sich, wobei wir einen intensiven Blickkontakt hatten.
Mit zusammen gezogenen Augenbrauen sah ich ihn an. "Was meinst du?"
Fühlt er etwa dasselbe, was ich fühle? Ist es etwa Liebe zwischen uns?
Red' keinen Unsinn Nefes.
Darf ich denn nichts hoffen?
Was? Was für Hoffnung? Mir geht es eindeutig nicht gut.

"Ich weiß es nicht.", flüsterte er. "Sobald ich es herausgefunden habe, wirst du es erfahren. Doch bei etwas bin ich mir sicher."

"Wobei?"

"Das was zwischen uns ist, ist keine Freundschaft."
Und ab da war ich mir im klaren hinaus, dass ich dabei war, mich in Mahir zu verlieben. Eine plausiblere Erklärung gab's nicht. Denn all meine Gefühle spielten verrückt in seiner Gegenwart. Was hatten wir denn erlebt, dass ich mich in seiner Nähe so fühlte? Ich sollte mit jemandem darüber reden und das schleunigst.

"Geht es dir wieder besser?", fragte ich ihn nach ungefähr fünf Minuten in denen wir uns umarmt hatten und ich stolz auf mich war, nicht umgefallen zu sein.
Sofort blickte er in meine Augen und ein Lächeln zauberte sich auf sein wunderschönes Gesicht, was bei mir ebenfalls ein Lächeln erzeugte. Wunderschönes Gesicht?

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