~alte Erinnerungen~

493 10 2
                                    

Julien ging nach oben um die Tür zu öffnen. "Meine Freunde sind immer etwas komisch, wenn Mädchen hier sind. Normalerweise sind sie nicht so",sagte Dima. "Sind hier denn öfters Mädchen?"Ich zog meine Augenbraue hoch. "Naja, als ob ich jetzt ewige Jungfrau bin, wenn du weißt was ich mein, außerdem sind wir hier bei Julien, nicht bei mir ", er legte den kopf schief . "Ah, ja gut raus geredet ", lachte ich. "Du hast ein schönes Lächeln", sagte Dima. Ich wurde rot. "Danke", antwortete ich ihm. "Also wenn du möchtest kannst du auch hier pennen, beziehungsweise bei mir, wohne nicht weit weg, aber dann können wir zusammen ein bisschen was trinken, wir wollten gleich nämlich noch los." Ich überlegte kurz:"Dann muss ich aber eben meiner Freundin Bescheid sagen, die möchte morgen mit mir frühstücken. " er nickte und ich stand auf um zu telefonieren. Ich ging aus dem Raum und zwei Typen kamen mir entgegen:"Geiler Arsch, Mira." Ich sah den einen böse an. In meinem Telefon brummte es ein paar mal, bis sie dann endlich ran ging. Ich sagte ihr kurz, dass ich bei einem Freund schlafe und deshalb morgen nicht könne. Sie war die Neugierde in Person und wollte sofort alles wissen. Doch ich legte mit dem Satz:"Erklär ich dir, wenn wir uns das nächste mal sehen", auf. Die Tür zu dem Raum, wo die Jungs drin saßen war verschlossen und ich war kurz davor reinzugehen, bis ich das hörte:"Die ist echt ne süße. Mit ihren brauen Haaren & hast du mal ihre Augen gesehen ? " sagte Dimitri. Ich musste leicht kichern und fuhr an meinen Haaren herunter, nichts besonderes. Glatte braune Haare eben. "Haha, Pass auf das du dich nicht verliebst. Ich mag ihren arsch ", ertönte die Stimme von dem, der es mir gerade schon persönlich gesagt hatte. Ich tat so, als würde ich laufen und stampfte Dabei extra laut auf den Boden. Dann machte ich die Tür auf:"Oh hey Mira, wir wollten gerade los gehen. Wir fahren mit Auto",lächelte Dima mich an. "Okay",los gehts.
Nach 10 min Fahrt kamen wir an der Discothek an. Wir gingen rein, gedämpftes blaues Licht. Wir gingen durch zu einem Tisch, wo schon Vodka und zwei Shishas standen. "Habt ihr den gemietet" fragte ich. "Neeee", lachte Dima,"wir gehen hier immer hin, das ist unser", er versuchte angestrengt die laute Musik zu übertönen. Um den Tisch reite sich eine Garnitur, mit Leder verziert. Ich setzte mich mehr oder weniger unfreiwillig hin. Wir bekamen sofort was eingegossen , von der hübschen Barkeeperin, der Dima zu zwinkerte. Meine Miene verfinsterte sich etwas. Ich saß gegen über von ihm und versuchte möglich wenigst Augenkontakt mit ihm zu haben. Die Musik dröhnte richtig in meinen Ohren. Das letzte mal war ich auf einer Feier mit Fabi. Auf dieser hatte er mich letztendlich auch mit meiner besten Freundin betrogen. Die Musik, es war genau die gleiche , wie die, wo ich meine beste Freundin und Fabi erwischt habe. Tief in Gedanken versunken, bemerkte ich gar nicht, dass einer der Jungs aufstand und sich zu mir rüber setzte. Es war nicht Dimitri, es war der , der meinen Arsch so geil fand. Ich rückte ein Stück zur Seite und sah unterbewusst hilflos zu Dima rüber, der gerade mit Julien redete. Ich verschränkte meine Arme vor mir und zog meine Jacke etwas weiter zu, auch wenn ich nicht viel Ausschnitt hatte, war mir doch irgendwie unwohl. Er roch nach Alkohol . "Ey Mira, Bock zu tanzen", erst als er das zu mir sagte, notierte ich ihn richtig.Ich sah erneut hilflos zu Dima. Jetzt schaute er mir direkt in die Augen und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Nun stand er auf,"Du, Johnny, tut mir leid, aber ich wollte jetzt mit ihr tanzen." Ich schaute ihn dankend an und er reichte mir seinen Hand hin. Ich nahm sie, doch ich war kurz am zweifeln. Schon irgendwie verrückt, mit Leuten, die ich überhaupt nicht kannte , einfach so mit zu gehen. Ich hielt seine Hand immer noch, während wir uns durch die Menge quetschten. Doch dann erschreck ich, ich musst an Fabi denken und lies schlagartig seine Hand los. Fabi hielt meine Hand genauso wie es Dimitri gerade getan hatte. Dima blieb stehen und sah mich an. Doch er sagte nichts. Ich schaute auf den Boden, jetzt stand er direkt vor mir und sah mich an. Ich spürte seinen Blick an mir herunter gleiten. Er berührte meine braunen Haare , die mir im Gesicht hangen und schob sie zur Seite. In zwischen der tanzenden Menge standen wir jetzt da , einfach so . Er hatte seinen Arm jetzt auf meinem Nacken gelegt, ich schaute immer noch nach unten. Ich fühlte wie mir eine Träne der Wange herunter lief, desto mehr ich an Fabi dachte. Ich strich meinen Handrücken über die Wange um die Träne weg zu wischen. Ich glaube, dass Dimitri so langsam merkte, dass ich traurig war. "Du , hör mal. Ich bin eigentlich nicht so ein Gefühlsschwuchtel, aber wenn du reden möchtest, ich bin da. Und ja, ich weiß wir kennen uns gerade mal ein paar Stunden, aber ich bin für dich da", jetzt konnte ich mich nicht mehr zurück halten.
~"Mira ich liebe dich, möchtest du meine Freundin sein ?" Er saß neben mir. Ich konnte es nicht fassen:"Natürlich, ich liebe dich auch." ~
Diese Szene spielte sich immer und immer wieder in meinem Kopf ab & ich konnte die Tränen einfach nicht mehr zurück halten. Ich stieß Dima zur Seite und rannte los, in der Hoffnung hier gäbe es ein Klo. Als ich dann draußen in der Raucherecke stand sah ich die Klos. Gerade als Dimitri raus kam, drehte ich mich um und verschwand in einen der Kabinen. Mir war es unfassbar peinlich. Ich bin angefangen zu heulen. Ich war doch sonst noch so, aber vielleicht , vielleicht musste ich einfach Abschied nehmen. Er hat mich verletzt , und dafür hasste ich ihn. Ich liebe ihn nicht mehr, definitiv nicht. Aber er hat mich verletzt , obwohl ich ihn mal geliebt habe.
Langsam kam ich runter , zum Glück hatte ich kaum Make-Up drauf, weshalb eigentlich wenig verlaufen sein könnte.
Als ich dann die meisten Gedanken vertrieben hatte und mich bereit fühlte stand ich vom Klodeckel auf. Bevor ich die Kabine aufschloss atmete ich einmal durch. Draußen , vor den Kabinen, nahm ich mir ein Tuch um meine Tränen weg zu wischen. Ich ging fest entschlossen raus.

There's nothing holding me back./SpongeBoZZ FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt