~das ist hier im Wohnblock verboten~

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Ich setzte mich zu ihm aufs Sofa, aber ein wenig weiter weg . "Leg dich doch neben mich, ich beiße nicht", lachte er.
Auf diesen Satz legte ich mich neben ihn und er deckte mich mit einer Decke ein.
"Danke, was ist das eigentlich für ein Film?"
"Wir sind die Millers", lachte er. "Achso", still zog ich meine Beine an. Ich spürte auf einmal ein warmes Gefühl um meiner Schulter, ich schaute hoch. Er hatte sein Arm wieder um mich gelegt. Also brach ich jetzt das Eis(das Eis, was eigentlich lange nicht mehr existierte, außer in meinen Gedanken) und kuschelte mich leicht an ihn an und legte das eine Bein angewinkelt über seinen Schritt.
Ich sah ihn an und musste irgendwie Lächeln, ein kleines Kribbeln stieg in mir auf , als ich sah, das er zurück lächelte. Aber ich konnte ihm nicht weiter in die Augen sehen, sonst würde das kleine Kribbeln bald zu einem Vulkanausbruch werden.
Er roch so gut, ein bisschen nach Gras, Alkohol und Zigaretten, aber da war noch ein anderer Geruch. Keine Spur von Parfüm oder Deo, aber trotzdem roch er verdammt gut. Ich schaute dem Film weiter zu, ich bemerkte , dass es schon halb drei war. Halb Drei! Dimas Atmungen wurden immer regelmäßiger, ich sah zu ihm auf . Er war eingeschlafen, so friedlich.
Ich dachte noch mal über den Tag nach. Dima hatte heute der einen Barkeeperin zugezwinkert. Außerdem meinte irgendwer zu ihm, er solle "die alte", in dem Falle denke ich, dass ich gemeint war, knallen sollte. Doch ich merkte wieder , ich machte mir wieder zu viele Gedanken, also versuchte ich mich auf Dimas Atmung zu konzentrieren. Langsam ein, und wieder aus...

Am nächsten morgen wurde ich von einem Klingeln geweckt. Ich sah hoch zu Dima, er war schon wach.
"Es hat jetzt schon 3 Mal geklingelt, aber ich wollte dich nicht wach machen", er lächelte mich an,"aber ich glaube ich sollte jetzt mal ran gehen. Erst jetzt sah ich, dass ich halb auf ihm lag. Ich rollte mich kurz zur Seite und dann stand er auf.
Er ging an die Tür und ich hörte eine ältere Dame:"Kein Besuch!" Schrie sie. Ich tapste leise zur Tür und belauschte etwas.
"Entschuldigung, aber das ist hier erlaubt, weil es mein Haus ist! Und jetzt dürfte ich Sie bitten zu gehen", sagte Dimitri. Er versuchte die Tür etwas zu zudrücken.
"Aber, hier im Wohnviertel ist Besuch über Nacht verboten ", drückte die Frau noch raus, bevor Dima die Tür zumachte.
"Haha wer war das denn", lachte ich ihn an.
Er zuckte mit den Schultern:"Irgendeine Nachbarin von mir, die nervt immer, deswegen feiern wir meistens nicht hier. Ausser es lässt sich das nichts anders planen. Ist halt so", sagte er und drängte sich an mir vorbei, aber nicht ins Wohnzimmer oder ins Schlafzimmer, sondern in ein Zimmer, was mir bis jetzt unbekannt war. Ich ging ihm also neugierig hinterher.
"Aha, ein Singlemann hat also auch ne Küche",lachte ich und stellte mich an den Türrahmen:"klar, irgendwo muss ja das Telefon stehen, womit ich bei der Pizzeria anrufen kann", lachte er und machte eine Schublade auf. Danach den Kühlschrank und unzählige weitere Schränke bis er zu dem Fazit kam:"Ich glaube wir gehen heute frühstücken. Nur wenn du möchtest."
Ich nickte:"Immer doch, ich zieh mich schnell um", ich verschwand und suchte sein Schlafzimmer.

Schnell zog ich mich um, ich hatte nur die Sachen von gestern, also musste ich diese wohl oder übel anziehen. Ich zog sein gut riechenden Pulli aus und zog mir die alten Sachen von gestern an. Ich kramte in meiner Tasche herum. Hah! Da war es , das Parfüm. Zwei Sprüher auf meinem Hals und fertig war ich. Ich nahm meine Tasche und ging aus dem Raum:"Fertig", rief ich, als ich wieder in die Küche kam. Dima saß mittlerweile auch fertig da:"bin ich von Mädchen gar nicht gewohnt, dass die so schnell fertig sind."
Ich boxte ihm leicht in die Seite. Er stand auf und ging einige Meter, bevor er stehen blieb, zu mir sah und mir seine Hand hin hielt. Natürlich nahm ich seine Hand und sprang vom Barhocker auf.
Wieder dieses Kribbeln, was gerade dabei war, in einem Vulkanausbruch zu verwandeln.

Wir fuhren irgendwo durch Osnabrück, auch wenn ich hier oft war, kannte ich diese Gegend hier nicht. Er hielt vor einem Café, was ich auch aus Münster kannte. Café 'Extrablatt'.
"Ist voll schön hier", er nahm wieder meine Hand und führt mich zu einem Sitzplatz.

Als wir fertig waren mit essen saßen wir noch etwas da . Wir gingen noch, wie ein pärchen, händchenhalten, durch Osnabrück. "Du?" Fragte ich ihn. Er sah mich an, seine Augen, so braun. Und schwups, da war es wieder , dass kribbeln. "Nh?"
"Ich muss heute Abend noch arbeiten und muss gleich noch nach Hause", sagte ich ihm. "Ach Quatsch, alles gut. Ich bring dich weg", sagte er und ließ meine Hand los, legte diese aber über meine Schulter um mich näher an sich ran zuziehen.
Verdammt. Da war er wieder der Geruch. "Wenn du möchtest kann ich dir dann auch mal meine Wohnung zeigen", sagte ich und lief weiter. Er war gut einen Kopf größer als ich.
Der Vormittag war nichts besonderes, aber irgendwie schon. Er (!) machte diesen Vormittag toll.

Auf dem Heimweg redeten wir nicht viel, aber dafür gingen wir zusammen auf die Musik in seinem Radio ab. Irgendein Track von Macklemore. Nach einer guten halben Stunde kamen wir dann in meinem kleinen Wohnort an. Ich musste Dima etwas herum führen , so dass er meine Wohnung fand.
"Schnuckelig, aber nichts für mich", sagte er, während er aus seinem Auto raus ging:"aber ich bin gespannt."
Ich kramte mein Schlüssel in meiner Tasche und sah, dass ich noch seinen Pulli bei mir in der Tasche hatte:"Oh, hier , den habe ich aus versehen eingesteckt", ich gab ihm den Pullover, doch er stritt ab. "Wie will ich denn nochmal wieder sehen, wenn ich gar kein Anliegen dazu habe", sagte er und zog beide seine Augenbrauen hoch.
Ich lächelte und war angestrengt bei der Sache, meine Tür auf zuschliessen.

"Also, willkommen in meiner Wohnung", lachte ich und stellte mich hin um ihn zu zeigen dass er rein konnte und Streckte dabei meinen Arm raus.

There's nothing holding me back./SpongeBoZZ FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt