~der Abend~

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"Schatz kommst du , wir müssen", es klang schon so, als wären wir schon ein altes Ehepaar. Er stand raschelnd an der Haustür. Heute würden wir eine Wohnung besichtigen.
Dann würde ich endlich Gewissheit haben, ob ich in meinem kleinen Kuhdorf bleiben muss, oder nach Osnabrück ziehen würde.
Ich schlüpfte in meine Schuhe. Dima hatte mir 2 neue Outfits für diese Woche gekauft. Einmal für die Wohnungsbesichtigung und einmal für heute Abend, wir wollten feiern gehen mit meinen Freunden.
Endlich würde er auch meine Freunde kennen lernen , ich konnte heute Nacht gar nicht schlafen, weil ich so aufgeregt war. Würde er sich mit meinen Mädels verstehen? Oder andersrum , würden meine Mädels sich mit ihm verstehen ? Er war irgendwie total anders und ich hatte das Gefühl, dass er da irgendwie nicht so ganz rein passte. "Worüber denkst du nach?" Fragte er mich, als wir in seinem teuren Auto saßen. "Ach nichts", ich wurde aus den Gedanken gerissen . Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel:"Sag schon", er merkte sofort, dass ich nach dachte.
"Ich hab nur über heute Abend nach gedacht", gestand ich ihm. "Ach ja, worüber ?" Er hakte weiter nach . "Ich freue mich auf heute Abend, aber ich habe auch Respekt, was wenn ihr euch gar nicht versteht ?" Er sah mich an:"Och man, mira. Das werden wir schon , keine Angst. Ich streng mich an und zeig nur meine Schokoladenseite", er lachte, während ich ne ein leichtes Lächeln über meine Lippen gleiten ließ.
"Und wir schlafen dann heute Nacht bei dir in der Wohnung, oder ?" Jetzt legte er seine Hand wieder aufs Lenkrad. Ich nickte, doch bemerkte dann, dass er es nicht sah, weil er auf die Straße schaute. "Euhm, ja machen wir", ich stimmte ihn zu.

An der besagten Adresse angekommen stiegen wir aus und die Maklerin empfing uns direkt:"Guten Tag Frau Hansen", sie gab mir übertrieben nett die Hand,"Guten Tag Herrn", sie stoppte kurz, weil sie den Namen ja gar nicht kannte. "Herrn Chpakov", ergänzte Dima sie. "Aber ich habe das richtig verstanden, dass die Wohnung nur für eine Person ist oder ?" Sie fragte nach um sich zu versichern."Ja , genau, mein Freund hat eine Wohnung , nur ich brauche eine", Dima begutachtete mich von der Seite und ich spürte seinen Blick auf mir.
"Achso, dann folgen sie mir bitte", sie zeigte uns den Weg. Eine wunderschöne große und helle Wohnung. Aber irgendwie nicht das, nach dem ich suchte. Wir bedankten uns für die Führung und verabschiedeten uns. Ich spürte wie die Maklerin eingebildet hinter uns her schaute. "Haha, was ne komische", sagte Dima. Die Maklerin war nicht alt, ungefähr so alt wie wir. Aber sie kam mir ein bisschen so rüber, als würde sie sich an Dima ran machen. "Stimmt", lachte ich,"Wie ... du ... Wohnung?" Er fragte mich, als ich gerade ins Auto einsteigte, so dass ich es nur teilweise verstanden haben:"Hm?" Fragte ich nach. " wie fandest du die Wohnung?" Er wiederholte die Frage und stellte nicht den Motor an, sondern sah mich an.
"Naja, ganz schön, aber nicht nach dem ich suche. Ich weiß nicht wie ich das machen soll, mehr Wohnung in meinem Preisschema gibt es nicht und ich muss hier wohnen. Sonst fahre ich jeden Morgen ja fast eine Stunde." Ich sah auf den Boden.
"Ich habe eine Idee", sagte er. Ich sah ich verwundert an:"Ach ja ?"
"Naja, du kannst ja bei mir einziehen", er klang sichtlich nervös. Ich lachte leicht auf:"An sich keine schlechte Idee, aber immer auf einander hängen ? "
"Das kriegen wir schon hin , außerdem muss ich ja auch bald wieder arbeiten", sagte er.
"Ich red mit meiner Mama mal drüber , wenn wir morgen bei mir sind. Ach ja, ich hab übrigens vergessen dir zu sagen, dass wir morgen Abend mit ihr essen gehen", ich lachte erneut. "Und du gehst arbeiten und Musik zu produzieren, nur damit das klar ist ", ich zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn."Ja , Mama", ertönte aus seinem Mund, bevor er den Motor anstellte und los fuhr . "Ich freu mich deine Mutter kennen zu lernen", sagte er und grinste. Mir wurde wieder warm ums Herz und ich sagte:"Das freut mich." Wir fuhren zu ihm. Es war noch nicht so spät, dass wir hätten losfahren können zu mir, also machten wir uns fertig. Wir gingen beide duschen, einzeln, auch wenn Dima das wahrscheinlich gerne anders gewollt hätte.
Dann war es so weit, ich war fertig und Dima auch. Ein bisschen zu früh, aber dann hätten wir wenigsten noch Zeit unsere Sachen vorher in meine Wohnung zu bringen . "Und du hast auch was schickes für morgen Abend mit?"Fragte ich zum 10. Mal. Er nickte genervt. "Super",lachte ich und wir gingen gemeinsam aus der Tür.

Bei meiner Wohnung angekommen, nach einer fast Stunde Fahrt legten wir unsere Sachen auf mein Bett und fuhren direkt wieder weiter. Wir trafen uns heute bei Kyra, dabei waren ihr Freund Vladimir, Sara inklusive Freund David und Pia, ohne Freund. Also waren wir insgesamt 7 und demnach hatte Kyra auch etwas Alkohol gekauft. Auf dem Weg zu Kyra liefen wir arm in arm, ich ließ meine Hand in seine Jackentasche gleiten und fühlte etwas Tütenartiges. Ich zog es raus , und darin war Gras. "Dima", ich hielt die Tüte vor seine Nase, "Nicht heute." Ich sah ihn traurig an. "Nein ist für morgen", lachte er . Ich klatschte mir gegen den Kopf, aber sagte nicht weiter. Er riss mir die Tüte aus der Hand und steckt sie wieder zurück. Ich wollte nicht immer rum meckern. Gemeinsam gingen wir zu Kyra und sie empfing uns freudig:"Schön das ihr gekommen seid", sagte sie und bat uns herein. Ihr Wohnzimmer war groß und Dima staunte:"Schick hast's hier", lächelte er. Sie bedankte sich und bot uns trinken an. Ich wollte noch Nichts und Dima nahm sich Pur Wodka. "Typisch Russen", stammelte ich in mich herein. Er trank den Becher in einem Marsch auf und die anderen staunten nicht schlecht. Alle waren schon da, außer der Freund von Kyra, Vladimir.
"Ach guck mal", mischte sich Pia ein", vor einem Monat saß Fabi hier noch." Jetzt wusste nun auch Dima, wieso sie Single war. Sie hatte immer zur unpassenden Situation, Einen unpassenden Kommentar. Ich sah sie scharf an. Die Freundin, mit der Fabi mich betrogen hatte, war heute nicht hier. Wir hatten alle den Kontakt mit ihr abgebrochen, außer Pia. Ich wusste auch nicht, warum sie überhaupt hier war. Eigentlich hätten Ciara und Emilia noch gefehlt, aber die hatten anscheinend keine Zeit. Der Abend verging wie im Flug, bis Vladimir kam und uns alle aufforderte in eine nahe gelegene Disco zu gehen. Natürlich war wieder Pia die einzige , die nicht einverstanden war.

There's nothing holding me back./SpongeBoZZ FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt