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Ich habe mich wohl gefragt, wieso er plötzlich lächelte. Aber ich konnte es mir schon denken. Ich war nett und nicht aufgebracht gewesen, von der Tatsache, dass er unser Gespräch von gestern Abend schon vergessen hatte. Hatte er etwa auch etwas geträumt, dass er dadurch alles vergaß? Spielte nun mehr oder weniger eine große Rolle gerade. ''Wir haben gestern darüber gesprochen, wie lange du noch hier bleiben wirst.'' Er nickte nur, als Zeichen dafür, dass er sich daran erinnern konnte. ''Da kam dann das Thema wieder, dass wir uns besser kennenlernen können, damit du irgendwie hier länger bleiben kannst.'' Dafür, dass ich über dieses Thema gar nicht sprechen will, fange ich nun selbst damit an. Aber er wäre sowieso mal gekommen, wie vorhin schon durchdacht. ''.. Stimmt.'', erinnerte er sich. Seine Tonlage klang irgendwie.. enttäuscht. ''Du wolltest mich nicht kennenlernen.'' Er senkte den Kopf, auf den leeren Teller vor sich. ''Das habe ich nicht gesagt. Ich möchte nur nicht. Heißt nicht, dass ich nicht will. Wollen ist wie können. Ich kann es wollen. Nur möchte ich nicht-'' ''Aber wieso??'', unterbrach er mich. Ich seufzte. Ich hätte zusammenzucken können, was ich aber nicht tat. Ich konnte bereits vorhersehen, dass er mich unterbrechen wollte. Wie letzten Male, wenn es darum ging, dass er hier blieb und nicht wieder von mir nach Hause geschickt wurde. Er sah zu mir rauf. ''Wenn du es so gerne wissen möchtest, solltest du schon in der Lage sein, mich ausreden zu lassen und nicht ständig zu unterbrechen.'' ''Tue ich doch gar nicht so oft!'' Ich sehe ihn mit gerunzelter Stirn an. ''Das habe ich auch nicht gemeint.'' ''So kam es aber für mich rüber.'' Er klang so furchtlos. Als hätte er soeben den ganzen Mut mir gegenüber so zu sein. Keine Angst zu haben, jeden Moment von mir anschrien zu werden, dass er nicht das Recht hat, mit mir so zu reden. Ok, doch hatte er wohl, haha. Nur, ich könnte ihn dafür, jeden Moment im Wald aussetzten. Dies war eben das letzte, was er sicherlich wollte. ''Schön, dass du endlich wenig Ängstlichkeit mir gegenüber zeigst. Aber pass auf, dass es nicht zu weit geht. Du weißt, ich kann dich jeder Zeit rauswerfen, ok? Das sollte dir mittlerweile bewusst sein.'', mache ihm klar und sehe ihn wieder neutral an. ''Ich weiß, aber du schmeißt mich doch eh so schnell wie möglich raus! Wenn du mich schon nicht kennenlernen willst.'' Ich verdrehte die Augen. ''Wie gesagt, ich möchte einfach aus bestimmten Gründen nicht. Und wenn du sie noch vor unserem Abschied erfahren möchtest, dann hör bitte auf, zu meinen, dass ich nicht will!'' Er verstummt, sah wieder mit gesenktem Kopf auf den leeren Teller. Erneut seufzte ich. ''Ich gebe mein bestes, nicht allzu fies zu klingen, wie bei unserem ersten Treffen. Glaub mir. Nehme es zu schätzen.'' Er nickte nur. ''Was ist?'', frage ich fast schon genervt von seinem traurigen Gesichtsausdruck. ''Du sagtest.. vor unserem Abschied. Wirst du mich etwa heute noch rauswerfen?'', fragte er beängstigend und sah wieder rauf. In seinen Augen konnte man deutlich diese Angst sehen, die er davor hatte. Er sah so aus, als würde er deshalb jeden Moment in den Tränen ausbrechen. Seine Augen werden auch schon in wenigen Sekunden zu Glasaugen. ''Hoseok.. So habe ich das nicht gemeint.'', versichere ich ihm. ''Wie dann?'', seufzte er die Frage. ''Dass dieser Zeitpunkt auf jeden Fall nicht heute ist.'' ''Aber bald.'' Ich seufzte innerlich. ''Ja.'', antwortete ich, auch wenn ,mir bewusst war, dass es ihm schwer fiel, dies zu verkrampfen. So ist es eben. Ich kann es nicht ändern. Nein, das war gelogen. Es würde gehen, wenn ich ihn einfach kennenlernen würde, so wie er es möchte. Es nicht zu viel verlangt und auch nicht so schwer. Doch ich kann- möchte es nicht.

Ohne irgendein Wort von mir zu geben, stand ich auf und begab mich auf den Weg zur Haustür. Ich bekam noch mit, wie er mir Fragen gegen den Kopf warf wie; ''Wo willst du hin?''. Ganz einfach, raus. Ich schnappte mir noch meine Jacke und verließ anschließend die Wohnung. Zum Glück, lief er mir nicht hinterher.

Hoseoks Pov.

Nachdem er die Wohnung verließ, wollte ich ihn soeben hinterher. Doch ich hielt inne. Er brauchte nun Zeit für sich alleine, dachte ich mir. Ich konnte es mir schon vorstellen. Und es war in Ordnung. Ich wollte ihn nicht weiter belasten. Belasten.. Im Endeffekt tat ich dies. Ich belastete ihm. Ich war, werde ihm eine große Last sein, wenn ich weiterhin hier bleiben würde. Dies hatte ich nicht vor. Ich hatte nur vor, abzuhauen, irgendwo anders, wo es mir vielleicht besser gehen wird, als zu Hause. In einen anderen Ort hin, wo es mir besser gehen wird. Und soweit, geht es mir gut hier. Bei Suga. Auch wenn es gerade mal ein Tag ist. Suga.. Schon, nachdem er mir diesen erzählte, hatte ich ein relativ ungutes Gefühl dabei. Naja ungut, so konnte man es nicht bezeichnen. Ich war mir einfach sicher, es war nicht sein richtiger Name. Obwohl.. Suga klingt schon einleuchtender als Jhope. So nannte man mich eben in der Schule. Es gab keine bestimmte Bedeutung dafür. Ein Freund, damaliger Freund kam auf die Jhope Idee. Sein Name war Jimin, Park Jimin. Wie bereits gesagt, damaliger Freund. Wir kamen irgendwie in einem Streit.


Come back home || SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt