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Das ganze ergibt einfach gar keinen Sinn.
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Nachdem Yugyeom und Mark losgefahren sind, um Jinyoung und den beiden anderen einen Besuch abzustatten, ging ich hinunter in den Keller zu Hoseok. Ich hätte mir vorstellen können, dass er vorerst wie ein Verrückter herumschreien würde. Seine Worte würden dann ungefähr lauten Lasst mich raus! Die Vorstellung war schon amüsant gewesen. ''Hoseok?'' Ich schloss die Tür auf und trat hinein. Mein Blick fokussierte sich zuerst auf den Teller, welchen Yugyeom heute Morgen zu ihm gebracht hatte. Zu meinem Glück war dieser auch leer gewesen. Sein Blick war gesenkt. Er saß zusammengesackt da, als hätte man ihm irgendetwas weggenommen. ''Sieh mich an, wenn ich mit dir rede.'' Man sah es ihm an, wie er sich bemühte den Kopf zu heben, doch es war mir egal. ''Sag mir einfach, was ihr mit meinem Freund macht.'', murrte er und sah mich hasserfüllt an. ''Dein Freund?'', wiederholte ich überrascht und kniete mich zu ihm hin, sodass wir ungefähr auf Augenhöhe waren. ''Wow.. Dass du einen jemals haben würdest, hätte ich nie gedacht.'', sprach ich meinen Gedanken aus. Nichts an seinem Gesichtsausdruck änderte sich. ''Du kannst dir Sorgen um ihn machen, wenn wir dich zurück zu deine Familie-'' ''Sie ist nicht meine Familie!'', unterbrach er mich mürrisch. ''Wie kannst du sie nicht als deine Familie betiteln, wenn dir so viel geben, was sich Leute wie ich wünschen?! Weißt du eigentlich, wie verdammt undankbar du bist??'', blaffte ich und drückte ihn zurück, sodass er nach hinten fiel und sein Kopf gegen die Wand prallte. ''Ich soll ein schlechter Mensch sein? Wenn wir erstmal den Finderlohn haben, werde ich dankbarer sein, als du es jemals zu ihnen warst.''

Sugas Pov.

Ich wartete darauf, dass der andere Polizist von vorhin wieder in den Raum kam. Noch immer fragte ich mich, was hier bitte los war. Vor gut zwei Stunden fuhr ich hierher, um zu beantragen, dass bei mir eingebrochen wurde. Doch stattdessen wurde ich mit zum Revier genommen. "Was haben sie sich nur dabei gedacht?", fragte mich der andere Polizist, welcher Wache halten sollte, sodass ich nicht auf Idee kam zu flüchten. "Wobei?", fragte ich und bemühte mich, ihn nicht anzuschreien. "Eine jungen Mann zu entführen?!" Verwirrt sah ich ihn an und braucht nicht allzu lange zu überlegen, wen er meinte. "Ich habe ihn nicht entführt! Und selbst wenn - wer lässt seinen Gefangenen bitte alleine? Ohne angekettet zu sein oder ähnliches? Ich habe ihn vor einigen Monaten im Wald gefunden und zu mir aufgenommen.", erklärte ich. Doch nichts an seinem Gesichtsausdruck veränderte sich. Lediglich die Haltung von ihm. Er blickte auf die vielen Papiere und schien nach etwas bestimmten zu suchen. "Wo ist er?", wollte ich wissen und kam auch endlich zur wesentlichen Frage. "Wer hat ihnen apwas erzählt?!" "Red nicht in so einem Ton mit mir!", murrte er und sah mich ermahnend an. "Wir klären alles nach und nach."

Die Tür öffnete sich und wir sahen beide gleichzeitig, wer da kam. Es war ein komplett anderer Polizist vor uns. Er schien neu hier zu sein, so jung wie er aussah. "Einer von ihnen hat gerade eben angerufen. Er wird gleich kommen, um mit dem zu reden." Und dann, als er dem sagte, deutete er auf mich. Laut seinen Worten würde ich also jeden Moment mit einem Typen sprechen. "Darf ich dann wissen, wieso ich hier bin?" Sie nickten beide. "Pass du auf ihn auf, ich hol mir einen Kaffee." Diese Worten kamen so rüber, als sei ich so anstrengend gewesen zu bewachen. Dabei stellte ich lediglich Fragen, die wichtig waren zu wissen. "Mach ich.", meinte der jüngere von den beiden.

"Wer wird kommen?", fragte ich und sah ihn abwartend an, während er sich die Papiere ansah. "Ich glaube, er heißt Jeon Jungkook.", sagte er. Jungkook. Mir kam der Name so vertraut vor. Vielleicht hatte Hoseok mal von ihm gesprochen. Ich erinnerte mich nicht. "Sind sie in der Ausbildung?", fragte ich und tat so, als würde es mich tatsächlich interessieren. Die Frage sollte nur dazu führen, dass wir ins Gespräch kamen und ich mich hier nicht allzu sehr zu Tode langweilte. "Kann man so sagen. Ich hab's nur früher geschafft, weil mein Vater der Chef ist." Sehr interessant. "Erinnerst du dich immer noch nicht?", fragte er in einem amüsierten Unterton. Verwirrt blickte ich in sein lächelndes Gesicht. "Müsste es jetzt nicht irgendwo bei dir Klingeln?" Er setzte einen enttäuschten Gesichtsausdruck auf. Ich ging unseren Gespräch in meinen Gedanken nochmal durch. Sein Vater war der Chef,weshalb er es früher geschafft hat. "Mensch, Yoongi." Ich hatte nie davon erzählt, wie ich hieß. Woher wusste er dann von meinem echten Namen? "Erkennst du mich nicht? Ich bin es, Kim Taehyung." Erst dann veränderte sich etwas an meinem Gesichtsausdruck. ".. ist das Zufall?", fragte er vor sich hin und lachte dann kurz vor Freude. Scheinbar war er immer noch so wie früher. "So lange haben wir uns nicht mehr gesehen.. Ich wäre nicht drauf gekommen.", sagte ich und fasste sich mich an die Stirn. Kaum zu glauben. "Es ist schön, dich wiederzusehen.", meinte er und streckte die Hand aus, welche ich auch in wenigen Sekunden umfasste und schüttelte. Ich lächelte. "Ich war lang nicht mehr so froh jemanden aus meiner Vergangenheit zu sehen." Sein Lächeln wurde breiter und er ließ meine Hand wieder los. "Wieso hast du das getan?" Er wurde ernst, auch wenn man es an seinem Gesichtsausdruck nicht ablesen konnte. "Wenn du mir nicht glaubst, ist das deine Sache, aber ich habe nie jemanden entführt. Er ist eines Nachts durch den Wald gerannt und dann sind wir aufeinander gestoßen und ich habe ihn aufgenommen. Ich wollte ihn nur eine Nacht da lassen, aber irgendwie.." Er nickte als Bestätigung, dass er es verstanden hatte. "Hilfst du mir?", fragte ich. "Mal sehen, ja? Ich werde beim Gespräch mit Jungkook dabei sein."


Come back home || SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt