-8- Flashback

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Ich zerrte ihn mit mir mit weiter weg vom Schulhof, wo sich die meisten Schüler aus unserer Schule befanden. Wir waren beide beinahe fast schon außerhalb des Schulgeländes. Doch da ich ihm keinen Ärger einbauen wollte, nur meinetwegen, hörte ich auch schon nach einige Minuten auf, zu gehen. Nachdem ich ihm losließ, sah er sich seinen Arm an, an dem ich ihn vorhin festhielt um ihn mit mir mitzuschleppen. ''Sei froh, dass es nicht so rot ist, wie ich gedacht hab.'', meinte er. Ich verdrehte nur die Augen. ''Sie kein Weichei.'' Er sah mich mit einer ernsten Miene an. ''Sagst du auch noch.'' Ich ignoriere seine Erwiderung. ''Also.. worüber wolltest du so dringendes sprechen, dass es eben nicht auf dem Schulhof geht? Uns hätte doch sowieso keiner zugehört.'' ''Mag sein, aber trotzdem. Gerüchte verbreiten sich schnell und darauf habe ich keine Lust.'' Er nickte nur. ''Ich weiß.'' Das wusste ich, dass er es bereits wusste. ''Nun? Was ist?'' ''Möchtest du denn darüber reden?'' Nun war er derjenige, der die Augen verdrehte. ''Ich bin dein bester Freund, natürlich möchte ich darüber reden, wenn es dich belastet. Dafür bin ich doch da.'' Ich nickte dankbar. ''Ich.. Ich weiß nicht genau, wie ich dir das jetzt sagen soll.'' ''Sag es einfach. Uns hört ja keiner.'' Ich weiß. ''Ic-Ich möchte..'' ''..du möchtest?'' ''Ich möchte von zu Hause weglaufen.'' Er riss die Augen weit auf. Seine Kinnlade fiel hinunter. Er sah mich schockiert an. Aber was anderes hatte ich nicht wirklich von ihm gedacht. ''Wieso??'' Ich zögerte mit der Antwort. Er klang ein klein wenig wütend. ''Ich halte es nicht mehr aus..'', gestehe ich. ''Aber wieso? Du hast es doch voll gut!?'' Er war wütend. Ich sah es in seinen Augen. ''Weißt du eigentlich wie gerne ich eigentlich in so einer richtigen Familie wäre? Anstatt in einer Pflegefamilie?'' Ich wollte etwas darauf erwidern, doch ich kam nicht dazu, da er wieder anfing etwas zu sagen. ''Du wirst nicht mal gemobbt hier! Und selbst wenn, dann müsste ich davon wissen, da ich erstens auch auf diese Schule gehe und zweitens du es mir sagen würdest, da ich dein bester Freund bin! Aber wieso zum Teufel, willst du bitte von zu Hause weg-'' ''Sprich das nicht so laut aus!'', murrte ich. Er verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor die Brust. ''Die ganze Schule wird sowieso bald davon bescheid wissen, also bitte.'', meinte er. ''Nicht, wenn wir es für uns behalten und nicht allzu laut darüber reden.'' Seine Augen waren nun bis zu einem sehr dünnen Spalt offen. ''Soll das heißen, ich rede zu laut?'', blaffte er. ''Nein! Aber wir könnten eben ein wenig leiser darüber sprechen.'' ''Also liegt es doch an mir.'' Es klang so bitter. ''Weißt du, du hättest es mir gleich einfach ins Gesicht sagen können, aber dafür bist du anscheinend nicht in der Lage. Vergiss es einfach. Mach was du willst. Du hast es verdammt gut bei deiner Familie und jetzt willst du abhauen? Dein scheiß ernst? Weißt du eigentlich wie wütend du mich damit machst? Du weißt ganz genau, wie ich es hab und wie oft ich schon davon träume zurück in meiner leiblichen Familie zu sein!'' Ich seufzte. ''Es gibt da aber noch Dinge von denen ich dir noch nicht erzählt habe.'', gestand ich. Er hielt den Atem an. ''Es tut mir leid.'' Er schüttelte nur den Kopf. Ich setzte einen Schritt vor, doch er wich zurück. Augenblicklich blieb ich stehen. ''Weißt.. du brauchst mir gar nicht mehr den Grund zu erzählten. Ich will es gar nicht mehr wissen. Geh doch, wenn du nicht mal mehr vertraust..'', gab er fassungslos von sich. In dem Moment sah er mich auch schon hasserfüllt an. ''Jimin-'' ''Nein, lass es einfach. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben! Lass mich einfach in Ruhe!'' Er kehrte mir den Rücken zu. ''Jimin.. bitte nicht.'' Ich griff nach seinem Handgelenk. Er riss sich sofort angewidert seinen Handgelenk von meinem Griff. ''Lass das. Verpiss dich doch. Dich wird eh keiner vermissen! Ich am wenigsten.'', schrie er mich an. Genau in dem Augenblick klingelte es auch schon zur nächsten Stunde. - Flashback End

Seine Worte trafen mich sehr. Ich konnte gar nicht mehr wieder zum Unterricht. Ich war so unglaublich verletzt von seinen Worten. Diese ganze Sache war gerade mal zwei Tage her. Es tat weh, so von ihm angeschrien zu werden. Von meinen besten Freund. Ich dachte mir, er hätte es nicht so ernst gemeint. Aber am nächsten Tag, hatte er mich einfach komplett ignoriert und hasserfüllt angesehen, so als hätte ich seine Familie getötet. Jimin litt unter vielen Problemen, was die ganze Familien Sache anging. Wenn ich jetzt so darüber dachte, wurde mir klar, dass ich ihm nicht hätte davon erzählen sollen. Ich wusste, er würde sauer werden. Und trotzdem habe ich ihm davon erzählt. Mir entkam ein Schluchzen. Ich wischte mir die Tränen vom Gesicht. Ich musste mich ablenken.

Ich beschloss, den Abwasch zu übernehmen, während er weg gewesen war. Wo auch immer er war. Ich hoffte, er würde noch zurück kommen. Suga kannte sich wohl im Wald aus, denke ich. Ach.. er wohnte hier sicherlich schon eine Ewigkeit. Naja, wissen, tat ich dies nicht. Aber wer weiß. Vielleicht würde er mir noch davon erzählen. Früher oder später. Oder einfach gar nicht. Ich hoffte, es ging ihm gut.


Come back home || SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt