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''Taehyung! Konntest du nicht besser aufpassen?'', schimpfte mich mein Kollege an, während er seine Uniform wieder glatt strich. ''Wir hätten ihn eh nicht festgenommen.'', erwiderte ich. ''Und außerdem.. Du weißt selbst, was da eben los war.'' Sein Blick schweifte von der Uniform auf mich. Und ich wusste ganz genau, was für ein Blick das von ihm war. ''Du solltest in der Lage sein, jeden schnell fassen zu können. Dein Vater wäre bestimmt enttäuscht von dir.'' Ich verdrehte die Augen. ''Ey! Ich hab das gesehen, klar? Ich hab viel mehr Erfahrung als du. Den Typ hätten wir bestimmt festgenommen. Weißt du noch wie der aussah? Wie nh Schwerverbrecher. Mit solchen Typen ist nicht zu spaßen..'', zischte er und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. ''Wenn dieser Sohn in Schwierigkeiten ist, können wir das dir verdanken.'' Wird er nicht sein. ''Willst du dich echt noch weiterhin mit diesem Fall beschäftigen?'', fragte ich und blickte auf den Papierkram vor mir. ''War das eine Funfrage? Wofür gibt es uns denn?'' ''Gesetze, Jihoo. Gesetze. Wurde irgendein Gesetz gebrochen oder sowas? Dieser Junge ist weggerannt, weil die Familie diesen Jungen wie scheiße behandelt haben!? Wenn du dieses Gespräch mitbekommen hättest, würdest du mich verstehen! Würdest du nicht einfach abhauen, wenn es einfach zu viel wird? Soll er bestraft werden, weil er ein besseres Leben anfangen wollte?!'' Sein Mund stand offen. Yoongi hatte recht, er würde überrascht sein.

Flashback

Nachdem Jungkook gegangen ist und Yoongi auch dabei war zu gehen, hielt ich an seiner Schulter fest. Er bleib stehen und drehte sich um. ''Das glaubst du doch nicht.'', sagte ich und lachte leicht. Seine Miene blieb ernst. Ich legte meine Hand wieder von seiner Schulter. Er blickte kurz über meine Schulter. Ich folgte seinem Blick und sah, dass Jungkook dabei war, mit seinem hässlichen Auto wegzufahren. ''Denkst du echt, dass ich so naiv bin?'', hörte ich dann Yoongi sagen. Dann taten wir beide etwas gleichzeitig, was wir so lange nicht mehr getan hatten. Wir lachten. ''Ich könnte weinen.. Das war so schlecht.'', meinte er und hielt sich an meiner Schulter fest, um nicht umzukippen vor Lachen. ''Also, wenn ich ehrlich sein soll, klang er sehr überzeugend. Aber die Geschichte..'' Da hätte er sich etwas besseres ausdenken sollen.

''Ich werde dir helfen.'', sagte ich, nachdem wir uns beruhigt hatten. ''Ich bin dir echt etwas schuldig man..'', meinte er. ''Yoongi.. Wenn du schon so viel für diesen Jungen riskierst, muss er dir verdammt wichtig sein. Und ich kenne dich schon so lange und so gut. Wenn er der ist, den du haben willst, dann werde ich dich voll und ganz dabei unterstützen.'' Er lächelte. ''Hast du schon jemanden..?'', fragte er und sah mich dann grinsend an. ''..Ich hab da so einen kleinen Jungen im Auge.~'' Wir lachten erneut.

''Hast du einen Plan? Oh warte.. Dumme Frage. Wie soll ich mich rausreden?'', fragte ich dann. ''Tzz.. Als wir damals immer scheiße gebaut haben, warst du doch derjenige, der sich die besten Ausreden ausgedacht hat.'', erwiderte er überrascht. ''Wie lange ist das denn schon wieder her?'', sagte ich. ''Sag ihn einfach so eine kitschige Story über Hoseok.. Ich denke, der Typ wird ihn eh nie wiedersehen..'', fing er an. ''Sowas wie dieser arme Junge versuchte von seinen Problemen wegzurennen!'' Er spielte eine dramatische Szene nach. ''Denken sie doch drüber nach?! Wenn sie in seiner Lage wären..'', sagte er dramatisch in verstellter Stimme. Es sah so witzig aus, dass ich lachen musste. ''Okay.. reicht. Mach ich.'', sagte ich. ''Danke man.''

Flashback End

Hoseoks Pov.

Mir erschien das leicht verschwommene Bild mit Dawon und Yoongi. Er hatte meine Hand gehalten. Ich konnte mich noch klar und deutlich daran erinnern.

Mir stieg ein bekannter Geruch in die Nase. Der Gedanke daran, was für ein Geruch das war, ließ mich an den Augenblick zurück denken, an dem ich zum ersten Mal Bekanntschaft mit diesem Gericht gemacht hatte. Ich schmunzelte leicht. ''Hoseok?'', ertönte die Stimme von demjenigen, dem ich es zu verdanken hatte, hier zu sein. Wieder vor der Flucht, vor allem.

Ich wagte es meine Augen zu öffnen und blickte dann direkt in das Augenpaar, welches ich schon erahnen konnte zu sehen. Nie im Leben wäre ich darauf gekommen, dass er derjenige war, der mich mitgeschleppt hatte - mich gerettet hatte. Aber ich hätte darauf kommen können, nicht? ''Danke.'', hauchte ich leise und beobachtete ihn dabei, wie er das Tablett mit der Suppe auf dem Nachtisch legte und sich dann an die Seite des Bettes setzte. Er sah mich an und nahm dann das Tuch von meiner Stirn, welches ich erst jetzt bemerkte, um dann seine Hand für einen Moment draufzulegen. Er war so nah bei mir. Auch wenn es nicht so lange her war, seitdem ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, fühlte ich sich wie eine Ewigkeit an. ''Wie geht es dir?'', fragte er und nahm seine Hand wieder von meiner Stirn. An dem Augenblick griff ich nach seinem Handgelenk. Ich verschränkte meine Finger in seiner Hand und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. ''Mir geht es gut.. weil du hier bist.'', flüsterte ich und hielt seine Hand weiterhin fest. Er tat nichts dagegen, sondern erwiderte sogar meine Hand. Ich öffnete meine Augen wieder. ''Ich meine es ernst. Du bist schlimm hingefallen. Wie kommst du auch auf dieser schwachsinnige Idee?'' ''Ja!'', sagte ich. ''Ich wäre nie im Leben darauf gekommen, dass du es bist..'', murmelte ich und sah beleidigt zur Seite. Doch dann legte er seine freie Hand unter mein Kinn und drehte es wieder in seiner Richtung, sodass ich gezwungen war, ihn in die Augen zu sehen. ''Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht.'', hauchte er und sah mir tief in die Augen. ''Diese Idioten.. sie haben dich nicht verletzt oder?'', fragte er. ''Du.. du hast doch meine Kleidung gewechselt..'', erwiderte ich und wollte gerade sich Deck heben, doch er hielt mich dabei auf. ''Ich meine.. mit Worten.'' Diese Art von verletzen. Mein Blick senkte sich.

''Sie haben gemeint, dass ich dich nie wiedersehen werde und..'' Mein Kopf müsste bestimmt schon halbwegs rot gewesen sein. Und es wurde zunehmend heißer unter der Decke. Oder es lag einfach nur an mir. ''Und..?'', hakte er nach. Aber nicht ungeduldig oder auf irgendeine Art gereizt. Sein Blick verriet mir schon, dass ich keine Angst haben brauchte. ''Es würde heißen, dass ich nicht mehr bei dir sein kann. Ich könnte dich nicht vergessen.'' Nach alldem, was er für mich getan hatte. ''Das hast du denen doch nicht abgekauft?'', fragte er und näherte sich meinem Gesicht. ''Ich werde sehen, wenn du lügst.'', flüsterte er. ''Ich werde dich nicht anlügen.. Ich hatte wirklich Angst.'', erwiderte ich leise. ''Mach dir von nun an keine Sorgen mehr. Ich werde immer bei dir sein.'' Wir sahen uns schweigend gegenseitig in die Augen. Oder vielleicht war ich nicht der einzige von uns beiden, der meine Herzschläge wahrnehmen konnte. ''Ich sehe, dass du mir etwas sagen willst, sag schon. Was ist es?'', meinte er. Nur war ich derjenige von uns beiden, der sich mit seinem Gesicht näherte. Ich konnte selbst nicht glauben, was ich da sagen wollte. Aber mir kam es so vor, als gäbe es nur uns beide auf dieser Welt. Nur wir beide, zusammen.  

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Danke für 4k Reads! <3

Come back home || SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt