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Müde öffnete ich meine Augen, kniff sie jedoch wieder zu, nachdem viel zu viel Licht in mein Auge strahlte. Ich realisierte erst nach wenigen Sekunden, dass sich eine Decke auf mich befand. Ich strengte mich an, an gestern Abend zurück zu denken, bis es mir schließlich einfiel.

Ich erinnerte mich daran, als er zurück kam und ich da zusammengekauert saß. Wie alles endete, wusste ich nicht mehr genau. So viel ich mich noch daran erinnern konnte, hatten wir uns umarmt. Konnte man es Umarmung nennen? Denke schon. An mehr konnte ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern, aber ich hatte eine Vermutung, die sogar höchstwahrscheinlich wahr war. Ich nehme an, ich bin eingeschlafen und er hatte mich hier dann alleine gelassen und zugedeckt. Oder er lag bei mir - ich in seinen Armen. Ich erinnerte mich an das Gefühl gestern. Das Gefühl von Geborgenheit. Wie lange habe ich dieses Gefühl nicht mehr gespürt? Ich weiß es nicht. Aber ich liebe es und sehne mich dazu, wieder in seinen Armen zu sein. Ich schloss wieder die Augen und stellte mir alles wieder vor, bis ich schließlich von einer altbekannten Stimme aus den Gedanken gerissen wurde. ''Du bist wach oder?'' Es war mir irgendwie unangenehm - fast schon peinlich ihm wieder in die Augen zu sehen, nachdem was alles gestern passiert ist. Ich hatte nicht vorgehabt ihm eine Schwäche von mir zu offenbaren oder auch vor ihn zu weinen. Das war schließlich auch der Grund, wieso ich überhaupt geweint habe. Erbärmlich. ''Ja..'', antwortete ich, nachdem ich keine Reaktion auf mein einfaches Nicken erhielt. Zugegeben konnte man es kaum richtig erkennen, da ich nickte und mein Kopf an dem Moment zur Seite rollte. Ich fühlte mich schwach. Hach, nichts neues. Er beugte sich leicht um mit mir auf selber Augenhöhe zu sein. ''Suga.. Warst du hier?'', fragte ich in einem recht leisen Ton. Er sah mich nur verwirrt an. ''Was meinst du?'' Ich atmete tief durch. ''Warst du die ganze Nacht hier? Bei mir?'' Irgendwie war die Frage peinlich, aber ich wollte es wissen. ''Ist das ein Problem?'', fragte er. Ich hob den Kopf ein wenig und sah ihn weiterhin an. ''Nein. Es war schön.'' Oh shit. Es bildete sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Ich wusste nicht genau, ob ich soeben rot wie eine Tomate geworden bin oder ob mein Herz jeden Moment platzen würde aufgrund der dauerhaften schnellen Schläge. Würde es denn echt platzen bei diesem Lächeln? ''Schön. Sollen wir jetzt über deine Worte gestern reden oder nach dem Essen?'', fragte er ernst. Zumindest konnte ich es an seinem Gesichtsausdruck sehen, dass er seine Worte ernst meinte. Ich schluckte. ''Nach dem Essen, wenn es in Ordnung ist.'' Möglicherweise konnte er hören, dass es mir schwer fiel diese Worte über die Lippen zu bringen, aber er sollte nicht weiterhin nachfragen. Irgendwann würden wir dieses Thema sowieso ansprechen. Er würde es sicherlich nicht vergessen. ''Willst du unter die Dusche?'', fragte er mich. Ich nickte

Sugas Pov.

Genauso wie gestern vorbereitete ich das Essen, während er unter der Dusche stand. Ich hatte aber nicht viel, was ich für uns kochen konnte. Es würde lediglich für einen von uns reichen. Mir fiel nichts Besseres ein, als einfach Ramen zu kochen, da ich soeben zwei Packungen fand. Es sollte für uns reichen, so viel ich weiß. Stören sollte es ihm nicht, denn zum einen ist Ramen heilig - wer mag das nicht? Und es ist besser als nichts.

Ich stellte die beiden Schüsseln auf den Tisch und schnappte mir noch vier Stäbchen für uns beide jeweils zwei. Er betrat soeben die Küche und warf mir einen kurzen Blick zu, den ich nicht entschlüsseln konnte. Jedenfalls setzte er sich wie gestern genau gegenüber von mir. ''Ramen?'', fragte er amüsiert. ''Besser als nichts. Wir müssten dann gleich einkaufen gehen.'', sagte ich und fing an zu essen. Er sah mich schockiert an und ließ die genommenen Stäbchen fallen, die schließlich auf den Boden landeten. ''Gleich? Einkaufen? Wir?'' Ich nickte und schluckte rasch hinunter. ''Ist das so schlimm?'', fragte ich fast schon gereizt. ''Ich.. kann nicht.'', stotterte er und wendete den Blick von mir ab. ''Nicht weinen. Ich kann auch alleine gehen.'' Man könnte annehmen, dass ich genervt war. Aber so war es nicht. Ich hatte erstens keinen genauen Plan, was ich tun sollte, wenn er wieder anfangen würde zu weinen. Theoretisch könnte ich ihn wieder in den Arm nehmen, aber die Atmosphäre wäre sicherlich wieder so.. komisch, wie vorhin - wenn ich es so sagen kann. ''Tut mir leid.'', murmelte er und hob die Stäbchen vom Boden auf. ''Egal, iss einfach. Es wird kalt und dann schmeckt es nicht mehr.'' Ich sprach aus Erfahrung zu zulassen, dass das Essen kalt werden würde. Aber es müsste sicherlich jeder kennen.

Come back home || SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt