18. Kapitel: Lichter

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Ich lachte auf. "Ein Abenteuer. Ganz genau. Kein Kampf um Leben und Tod."

"Das ganze Leben ist ein Kampf ums Überleben. Aber selten ist es ein Abenteuer", grinste Jeff frech.

Ich stand auf, zog mir den Helm vom Kopf und ließ ihn auf den Boden fallen. Der Rest des Kampfanzuges endete ebenfalls als einen Haufen auf dem Boden und meine normalen Klamotten kamen zum Vorschein. Jeff beobachtete mich dabei und obwohl ich mich nicht nackt auszog, war mir sein Blick unangenehm. Er stand auf und tat es mir nach.

"Wir sind nur noch zwei Kilometer, von dem Dorf entfernt, wo die Puppe ist."

Ich erstarrte. Ich war nur noch zwei Kilometer von meinem Albtraum entfernt. Von dem Einlösen des Schwurs, den ich mir aufgetragen. Es kam mir alles Unwirklich vor, dass ich so nah an meinen Ziel dran war. Ich atmete aus. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte.

Er nahm die beiden Pistolen aus den Holstern, die zu Boden gefallen waren und hielt mir die eine stumm hin. Ich warf einen verständnislosen Blick auf seine ausgestreckte Hand.

"Wir haben sie doch abgehangen. Warum brauche ich jetzt noch eine Waffe?"

"Erstens, das FBI werden wir nicht mehr so schnell los. Und zweitens, du musst lernen damit umzugehen. Oder willst du diese Puppe, etwa zu Tode quatschen?", fragt mich Jeff mit einem belustigten Tonfall.

Ich nahm dir Waffe entgegen und wiegte ihr Gewicht in der Hand.

"Und wie halte ich dieses Teil richtig?", ich hielt sie mit zwei Fingern von mir weg.

"Dieses Teil nennt sich Glocke 43 und ist eine halbautomatische Pistole", Jeff verdrehte die Augen. "Vielleicht sollte ich dir mal ein paar grundlegende Sachen dazu erklären. Wie du merkst ist sie sehr leicht. Sie wiegt knapp 0.5 Kilogramm. Das Kaliber beträgt 9 x 19mm."

Er zog das Magazin heraus und hielt es mir hin. "Das ist ein Stangenmagazin. Du hast genau sechs Schuss, bevor du das Magazin wechseln musst. Weißt du, was es bedeutet, dass sie Halbautomatisch ist?"

Ich zuckte mit den Achsen. "Keine Ahnung."

"Nach jedem Schuss muss die Waffe geladen werden. Das macht sie aber selber durch den Rückstoß oder den Gasdruck. Deshalb nennt man halbautomatische Pistolen auch Selbstladepistole. Diese hat hier einen sogenannten Bolzen, der gespannt ist. Der entzündet die Patronen dann. Hast du das verstanden?"

"Ich denke, ich bin mitgekommen.", antwortete ich mit hörbaren Zweifel in der Stimme.

Er steckte das Magazin wieder in die Waffe. "Die richtige Haltung ist für den Anfang recht wichtig. Stell dich am besten schulterbreit hin, sodass du einen guten und festen Stand hast. Da du nicht daran gewöhnt bist mit so etwas umzugehen, würde ich dir empfehlen die Waffe mit beiden Händen zu halten." Er führte es mir vor. Dann sah er mich auffordernd an.

Ich seuftze und nahm die Pistole, oder wie er sagen würde "die Glock", fest in beide Hände und folgte seinen Anweisungen. Er stellte sich neben mich und musterte meine Haltung aufmerksam.

"So richtig?", fragte ich ihn nervös.

Er drückte eine Hand in meinen Rücken und zoh gleichzeitig meine Schulter zurück. "Du musst dir deinen Buckel abgewöhnen. Eine stolze und aufrechte Haltung kommt nicht nur deinem Zielen zugute. Außerdem steht sie dir besser, dein Gesicht mit den hohen Wangenknochen hat etwas von einer stolzen Königin." Er machte eine kurze Pause. "Jetzt zielst du, indem du genau über den Lauf der Waffe schaust. Und das wichtigste, erwarte immer, dass ein Widerstand kommt. Versuch hinten diesen Baum zu treffen. Bereit?"

Ich nickte nur verwirrt über sein Kompliment, hielt aber inne. "Hört denn niemand hier die Schüsse?"

"Wir sind hier mitten im Nirgendwo. Und das FBI hat noch einen zu großen Abstand zu uns. Jetzt lenk nicht weiter ab und mach deinen ersten Versuch."

His Smile shines through his Darkness || Jeff The KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt