11. Kapitel: Die Wanderung durch den Wald

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Schon nach wenigen Schritten waren wir von Bäumen umgeben. Der Wald war dunkel und kalt. Er machte mir Angst, da ich in den Schatten der Bäume überall irgendwelche Kreaturen sah. Außerdem fühlte ich mich irgendwie beobachtet, als würden mir tausend unsichtbare Augen durch den Wald folgen. Jeff schien sich hier im Wald rundum wohl zu fühlen, im Gegensatz zu mir.

Er ging vor und ich achtete stets darauf hinter ihm her zu kommen, um nicht verloren zu gehen. Ich war mir sicher, dass ich hier nicht mehr herausfinden würde, wenn ich allein wäre. Wir liefen einige Stunden, bis ich merkte, dass ich müde wurde. Ich fiel immer weiter zurück, da mein Körper schwerer wurde und es nicht so einfach war die Augen offen zu halten. Jeff bemerkte es und drehte sich zu mir um.

"Was ist los? Warum fällst du zurück?"

"Ich kann nicht mehr!", keuchte ich.

Er sah ein, dass es keinen Sinn hatte mit mir, in diesem Zustand, weiter zu gehen.

Jeff ging nur ein paar Schritte weiter und suchte uns einen Platz der ein wenig geschützter war. Er ließ sich dort, wo er war im Schneidersitz zu Boden sinken.

"Hier auf dem Boden schlafen wir?" Überraschung schwang in meiner Stimme mit.

Jeff schnaubte genervt: "Siehst du hier irgendwo ein Hotel oder einen Bettenladen?"

Ich sparte mir die Antwort und legte mich auf die feuchte Erde. Meine Jacke benutzte ich als Decke und meinen Rucksack deponierte ich so, dass er als Kopfkissen fungierte. Jeff legte sich ebenfalls hin und band sich ein Verband um den Kopf, sodass es seine Augen verdeckte. Er konnte ja seine Augen nicht schließen, da er keine Augenlider mehr hatte.

Ich versuchte zu schlafen, doch es war eiskalt. Meine Zähne fingen an aufeinander zu schlagen und ich schüttelte mich vor Kälte. Jeff knurrte genervt.

"Kann man nicht hier einmal in Ruhe Schlafen?", fauchte er mich an.

Als mein Zähneklappern nicht aufhörte, setzte er sich auf und schälte sich aus seinen Hoodie raus. Er warf ihn mir zu und ich konnte einen Blick auf seinen nackten Oberkörper erhaschen. Jeff sah heißer aus als ich jemals gedacht hätte. Bei seinem Oberkörper zeichneten sich harte Muskeln ab, die er wahrscheinlich vom ganzen Kämpfen bekommen hatte. Ich wand meinen Blick ab, damit ich ihn nicht weiter anschmachtete und zog seinen Pulli über. Er war schön warm und automatisch sog ich seinen Geruch ein. Der Hoodie roch nach ein wenig nach Blut und noch nach etwas anderem. Ich kuschelte mich in ihm ein und versuchte zu schlafen. Doch er half nicht viel und irgendwann schlich sich die Kälte wieder in meine Glieder und ich fing wieder an, mit den Zähnen zu klappern.

Jeff ließ wieder ein Knurren von sich hören und stand auf. Er kam auf mich zu und ich bekam es mit der Angst zu tun.

"Jetzt bringt er mich endgültig um."

Doch anstatt sein Messer zu ziehen, legte er sich neben mich. Zwei Hände umfassten meine Taille und zogen mich an seinen warmen, nackten Oberkörper. Jetzt lagen wir dicht beieinander und er wärmte mich durch seine Körperwärme. Sein Geruch umhüllte mich, es war derselbe, den ich auch beim Hoodie wahrgenommen hatte. Ich seufzte, als mir schön mollig warm wurde und schlief ein.

His Smile shines through his Darkness || Jeff The KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt