"Hannah? Hannah, bist du wach?", hörte ich eine Stimme. Ich öffnete meine Augen und blickte in ozeanblaue Augen. Ich lächelte. "Jetzt schon, Niall!" Er lächelte auch. "Du schläfst seit vier Stunden! Und ich dachte, dass du mal zu mir kommen könntest. Ich glaube Zayn's Schulter tut schon weh!" Er lachte. Ich setzte mich auf und blickte beschämt zu Boden. "Tut mir leid Zayn." Zayn lachte. "Schon gut!" Ich erhob mich und folgte Niall in die allerletzte Reihe und ließ mich neben ihm nieder. Ich kuschelte mich an ihn und er legte seinen Arm um mich. "Niall?" Ich schaute zu ihm auf. "Ja, Prinzessin?" "Letzte Nacht war... super!" Ich lächelte verlegen und wurde rot. "Finde ich auch!", flüsterte er und küsste mich auf meinen Scheitel. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Sein Herz klopfte gegen mein Ohr und ich fand dieses Geräusch furchtbar beruhigend. Niall strich mir immer wieder über die Haare, wärwnd ich nur seinem Herzrhytmus lauschte.
Mein Blick hob sich und ich sah geradewegs in Louis' Augen. Sofort überkam mich das Gefühl der Schuld und ich setzte mich auf. Ich tat so, als hätte ich eine SMS bekommen, was ziemlich blöd war, weil ich ja ausser den Jungs niemanden kannte. Aber Niall fragte nicht nach. "Hannah?", fragte er vorsichtig. "Ja?" "Nunja... Du kannst dich ja nicht an dein früheres Leben erinnern. Und es fühlt sich für mich so an, als würde ich dich nicht sehr gut kennen. Aber das will ich unbedingt! Dashalb hab ich mir gedacht, vielleicht kannst... oder willst du mir über dein Leben im Keller erzählen?" Seine Stimme wurde bis zum Ende immer leiser. Ich schluckte. Das war nichts, über das ich sprechen wollte. Doch tief in mir, habe ich schon immer gewusst, dass Jemand hier mich nach meiner Vergangenheit fragen würde. Ich räusperte mich. "Gut." "Du musst nicht, wenn du nicht willst! Ich will dich nicht drängen!", sprudelte es aus Niall heraus. Ich lächelte schwach. "Nein, ehrlich. Es ist in Ordnung!" Ich setzte mich in einen Schneidersitz, was in einem Flugzeug nicht unbedingt leicht war, und strich meine Haare aus meinem Gesicht. "Wie du weißt, bin ich mit sieben Jahren dort gelandet. Glaube ich. Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern. Jedenfalls, als ich dort aufwachte, war ich geschockt! Es war dreckig, stinkig, dunkel und kalt dort unten! Ich war noch sehr jung, aber verschont wurde ich deshalb nicht. Das erste, was ich lernte, waren die Regeln, die dort herrschten. Es waren nicht viele, aber sie wurden mir in der ersten Woche eingeprügelt. Und, glaub mir, ich hab sie nie vergessen.
Regel Nummer 1: Der Meister hat recht. Wiedersprichst du ihm, wirst du gefoltert oder getötet.
Regel Nummer 2: Du machst, was der Meister befielt. Wenn nicht, wirst du gefoltert oder getötet.
Regel Nummer 3: Sprich nicht, so lange du nicht dazu aufgefordert wirst. Tust du es doch, wirst du gefoltert oder getötet.
Regel Nummer 4: Wirst du schwanger, wirst du sofort getötet.
" Niall unterbrach mich: "Oh mein Gott! Das ist ja furchtbar!" Ich ignorierte ihn und redete weiter. "Sie haben die Regeln aufgesagt und mich dann verprügelt. Als ich wach wurde, fragten sie nach den Regeln. Wusste ich sie nicht, begann alles von vorne. Wusste ich sie doch, fanden sie immer wieder einen Weg, um mich wieder zu verprügeln. So ging es die erste Woche lang. Damals dachte ich, ich wäre die einzige. Doch als sie mich dann in den großen "Aufenthaltsraum" brachten, brach ich zusammen, sträubte mich, weiter zu gehen, weinte und schlug um mich. Aber du kannst dir sicher vorstellen, dass ein so kleines Mädchen nicht viel ausrichten kann. Dann haben sie mich zurück in den Raum geschleppt und haben die Ereignisse der ersten Woche wiederholt. Als sie mich dann 2 Wochen später wieder in den Aufenthaltsraum brachten, ging ich mit ihnen mit, ohne mich auch nur einmal zu wiedersetzen. Glaub mir, ich hatte meine Lektion gelernt. Später hatte Liz, eine Freundin, mir erzählt, dass sie dachte, sie würden mich umbringen. Aber ich war schon immer hübsch gewesen. Bis ich zehn war, ist nichts wichtiges passiert. Sie haben mir zwar immer zu wenig Essen gegeben und mich geschlagen, aber das war normal. Aber dann, irgendwann, als ich zehn war, kam ein neues Mädchen in den Keller. Sie hieß Katy. Sie hatte braune Haare und war 2 Jahre jünger als ich. Sie schlief neben mir. Beziehungsweise sie war neben mir angekettet. Du kannst dich sicher erinnern, dass ich auch angekettet war." Niall nickte. "Katy war anfangs echt anstrengend. Sie heulte mich immer voll, aber im Endeffekt erinnerte sie mich an mich selbst. Sie wuchs mir ans Herz und sie wurde meine kleine Schwester, die ich nie hatte. Zumindest glaube ich, dass ich keine Geschwister hatte. Sie hat sich Nachts immer an mich gekuschelt und sie hat meine Hand als Kissen benutzt. Sie hat immer geweint vor dem einschlafen und ich hab sie in den Schlaf gesungen. Wenn der Meister nicht in der Nähe war hat sie immer viel gelacht. Und ihr lachen war das einzige, das mich dort unten aufheiterte und mein Herz erwärmte. Es gefiel ihr auch, wenn ich ihre Haare flechtete oder Geschichten erfand und sie ihr erzählte.
Ich habe sie immer beschützt. Ich hab ihr, wenn niemand hinsah, Essen von mir gegeben, da eine Portion nie für eine Person reichte. Ich nahm die Schuld auf mich, wenn sie etwas anstellte, und kassierte ihre Schläge. Aber das war mir egal, weil ich sie beschützen wollte. Mehr als mich selbst. Wenn der Meister eine Aufgabe für sie hatte, meldete ich mich freiwillig, um sie zu übernehmen. Manchmal musste ich so meine und ihre Aufgaben an einem Tag erledigen, aber es kümmerte mich wenig. Ich liebte sie zu sehr. Sie war besser ernährt, als jeder im Keller, weil sie ja immer mein Essen bekam. Deshalb war sie tausendmal hübscher als wir alle. Ihr Gesicht allein war schon wunderschön, aber durch das Essen hatte sie auch ein paar Kurven, die bei uns anderen nicht vorhanden waren. Immer, wenn Kunden kamen, setzte ich mich so vor mich, dass sie sie nicht sehn konnten. Ich wollte nicht, dass sie in so jungen Jahren schon gekauft wurde. Ich wollte ihr es erstmal ersparen, vergewaltigt zu werden. Aber vor über einem Jahr, als sie dreizehn war und ich fünfzehn, konnte ich sie nicht beschützen. Der Meister hatte mich gerade geholt, um ihm... einen zu blasen, als Kunden kamen und Katy mitnahmen. Als ich zurück kam, war sie nicht mehr da. Ich hatte versagt. Ich hatte sie nicht beschützen können. Ich hatte nicht mal die Chance, mich von ihr zu verabschieden!" Ich bemerkte erst, dass ich weinte, als Niall seine Arme um mich schloss. Doch ich redete weiter. "Ich hab natürlich dem Meister die Schuld gegeben und nach all den Jahren vergaß ich die Regeln. Ich stürzte mich auf ihn. Ich wollte ihn zusammen schlagen. Ich wollte ihm die Augen auskratzen. Ich wollte ihn das fühlen lassen, was wir alle so lange ertragen mussten. Aber ich war jung und unterernährt und das Blatt wendete sich. Er schlug mich so heftig zusammen, dass ich drei Tage lang bewusstlos war. Er hatte mich nur nicht getötet, weil ich hübsch war und ausserdem so gut blasen konnte, wie keine. Selbst wenn er mich hätte nie verkaufen können, hatte er einen Nutzen für mich. Glaub mir, er beanspruchte meine Dienste sehr oft. Fast täglich. Wie auch immer, nach dem Vorfall mit Katy, hab ich mit keinem mehr gesprochen für eine lange Zeit." Meine Stimme brach ab und ich brach in Tränen aus. Als ich Katy verlor, abe ich nie geweint. Doch jetzt überkam mich alles. Alles, was ich damals fühlte. Und es überrumpelte mich völlig. Und die Tatsache, dass es noch so viel merh gab, das ich Niall erzählen konnte, machte es nicht besser. Ich spürte, dass Niall wusste, dass da mehr war, aber er blieb still. Und ich war ihm so unendlich dankbar, dass er mich hielt und einfach für mich da war.
"Hannah?", fragte er, als ich mich beruhigt hatte. "Niall?" "Wer ist Liz?" "Am gleichen Tag, als Katy ging, nahm Liz ihren Platz neben mir ein. Liz war schon vor mir im Keller gewesen und ich wusste ehrlich gesagt nicht, warum sie auf einmal neben mir saß. Aber wer verstand schon die Logik des Meisters? Ich hab mich auch mit Liz gut verstandnen, zwar nie so gut wie mit Katy, aber trotzdem konnta man uns als Freundinnen bezeichnen. Liz war immer ein ruhiges Mädchen, viel nicht auf und verstieß nie gegen die Regeln. Aber eines Tages änderte sich alles. Weißt du, dort unten, bei uns gab es auch Jungs. Liz verliebte sich in Josh. Und Josh in sie. Und eines Tages hatte Liz begonnen, sich fast stündlich zu übergeben. Wir fanden erst nach vier Monaten raus, dass sie schwanger war. Und seit dem, war sie meinen neue Katy. Ich gab ihr mein Essen, erledigte ihre Aufgaben und versteckte sie vor dem Meister und den Kunden. Und es funktionierte. Der Meister fand es nicht heraus. Ich glaube es lag daran, dass er uns so wenig beachtung schenkte. Aber es änderte sich, als Liz das Kind bekam. Einen Jungen. Der Meister merkte es sofort und nahm sie mit. Sie kam nie wieder. Sie hatte gegen Regel Nummer 4 verstoßen. Der Junge blieb bei mir. Ich weiß wirklich nicht, warum er ihn am Leben ließ, aber von dort an, kümmerte ich mich um ihn, wie seine Mutter. Er hatte noch keinen Namen und ich hab ihn Jonah genannt. Er war blond und hatte die blauen Augen von Josh. Der Meister fand nie heraus, wer der Vater war. Ich hielt immer dicht. Ich fühle mich so schlecht, dass ich nur so wenig zeit für Jonah hatte. Ich habe Liz versprochen, auf ihn aufzupassen. Und schon wieder habe ich das versprechen gebrochen, wie bei Katy. Jede Sekunde, in der ich wach bin, denke ich darüber nach, wie es ihnen geht! Leben sie noch? Wer kümmert sich jetzt um Jonah? Wird Katy gut von ihrem Meister behandelt? Ich mache mir solche Sorgen Niall!" Ich brach in Tränen aus. Niall hielt mich wieder, bis ich mich beruhigt hatte. "Hannah", sagte Niall, "Wir holen Jonah da raus!"
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Baaaahhhmmmm!
Jetzt kennt ihr ein wenig mehr von der Vergangenheit von Hannah/Fanta! Ich hoffe es gefällt euch! Ich muss zugeben, es ist mir alles spontan eingefallen, jetzt hat die Story eine neue Wendung! ;)
votes? Kommis? :*
~Steffi ♡
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Fanta ist für alle da! || Niall Horan vs Louis Tomlinson
FanfictionHallo. Ich bin 16. Ich bin die persönliche Hure für One Direction. Ja, genau! Richtig gehört! Ich meine sie sind fast immer unterwegs und sie haben ja auch gewisse Bedürfnisse. Niemand weiß von mir. Natürlich nicht. Ich bin immerhin aus einem Sklave...