„Verdammt", zischte Lucius leise, als er sich erneut in dem winzigen Flur von Alisas Wohnung materialisierte. Die Unmengen an Quidditchfachmagazinen, die dort von der jungen Sucherin sorgfältig nach Datum sortiert abgelegt worden waren, hatte er vollkommen vergessen.
Mit Alisa auf dem Arm kostete es den reichen Zauberer einige Mühe ohne sie zu verletzen durch den voll gestellten Eingangsbereich, in das angrenzende Wohn-Schlafzimmer zu bringen. //So eine Behausung ist erniedrigend//, schoss es dem arroganten Reinblütler durch den Kopf.
„...Mr...Mal...Sie...arrog...Mistkerl...", stammelte Alisa im Schlaf vor sich hin. Dabei hatte sie ihren Kopf unbewusst an Lucius Brust gelehnt und klammerte sich mit den Händen in dessen Hemd fest. //So, so...Mistkerl, also! Sie können froh, sein, dass Sie betrunken sind und schlafen, Miss Roy sonst würde ich Sie für diese respektlose Wortwahl durchaus zurechtweisen//, erklärte er ihr leise murmelnd, musste aber im selben Moment feststellen, dass er ein amüsiertes Schmunzeln nicht unterdrücken konnte.
Mistkerl? Vielleicht hatte sie da nicht ganz Unrecht. Aber das diese junge Hexe in seinen Armen, sich ab und an einfach wie eine vorlaute, unreife Göre aufführte war sicherlich auch nicht von ihr zu leugnen. Behutsam legte Lucius die schlafende Hexe auf ihrem Bett ab.
Mit ein paar einfachen Zaubern löste er ihre Frisur, ließ den Schmuck verschwinden und das Kleid wurde zu bequemen Schlafsachen.
Dabei nahmen ihre verzauberten Haare plötzlich ihre natürliche Farbe an und somit blieb der Blick des Teammanagers, an der Erscheinung, der jungen Sucherin hängen. Ihre langen, nun aschblonden leicht gewellten Haare umrandeten ihr zurzeit völlig entspanntes Gesicht und fielen wie ein Schleier über ihre Schultern. Ihre Wangen waren vom Alkohol noch immer leicht gerötet.
Plötzlich erwischte sich Lucius dabei, wie sein Blick nun starr auf den vollen Lippen der Schlafenden hängen blieb und er plötzlich darüber nachdachte, wie sich diese wunderschön geschwungenen Lippen auf den seinen anfühlen würden. //Reiß dich zusammen!//, ermahnte er sich selbst.
Anscheinend war es für ihn wirklich mal wieder an der Zeit sich auf einigen Partys der gehobenen magischen Gesellschaft sehen zu lassen, um sich anschließend mit der ein oder anderen alleinstehenden Hexe zu vergnügen. Seid der Trennung von Narzissa hatte er sich immer Mal wieder diese Art von Ausgleich gegönnt. Doch seit geraumer Zeit hatte er sich kaum noch auf solchen Veranstaltungen blicken lassen.
Irgendwie hatten ihn diese belanglosen und oberflächlichen Bekanntschaften nach und nach immer mehr gelangweilt. Schließlich ging es bei den Herren meist nur um Themen wie Geld, Erfolg und weibliche Eroberungen – trotz Ehefrauen – und bei den Damen kam dann meist noch Mode, Schmuck und der neuste Klatsch und Tratsch, der privilegierten Gesellschaft, der magischen Welt, hinzu.
All das war ihm irgendwann schlicht und ergreifend auf die Nerven gegangen und so hatte er sich in den letzten Monaten ausschließlich auf seine Geschäfte, sein Imperium, sein neustes Projekt die Quidditchmannschaft und zum Schluss auf die Einarbeitung seines Sohnes, als Junior Chef des Malfoy-Unternehmens konzentriert. Aber seine instinktive Reaktion - die gerade definitiv nicht zu leugnen war - auf den Anblick dieser jungen sonst so vorlauten jungen Hexe zeigten ihm, dass es wohl an der Zeit war, sich zumindest ein oder zwei solcher Partys wieder anzutun.
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Ein Spiel- um Liebe und Vergangenheit (Harry Potter Fan-Fiction)
FanfictionDie lebhafte und eigentlich immer gut gelaunte 21 Jährige Hexe Alisa Roy weiß schon seit ihrer frühen Kindheit, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Die vermeintlich Muggelgeborene erfährt, dass ihre Eltern Todessern zum Opfer gefal...