Ein Tanz! Miss Roy

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Nur ein Tanz, Miss Roy!

Wenige Sekunden später verließ Alisa, sichtlich nervös, an der Seite von Lucius Malfoy den magischen Fahrstuhl. Er führte sie zu einer großen Doppeltür aus Milchglas, auf der eine riesige sich windende Schlange eingraviert war. Nur die Augen der Schlange wurden mit echten grünen Smaragden dargestellt. Vor dem ungewöhnlichen Ausgang zur Dachterrasse blieb der Manager ihrer Quidditchmannschaft stehen und entzog ihr seinen zuvor dargebotenen Arm.

„Miss Roy, ich denke es ist nicht angebracht, wenn ich Sie in dieser Konstellation in den Saal begleite. Ich bin mir sicher, dass Ihre reinblütige Erziehung beinhaltet hat, dass dies normalerweise nicht ganz der Etikette entspricht. Da Sie an diesem Abend jedoch, nicht als meine persönliche Begleitung, sondern als Mitglied, der von mir gesponserten Quidditchmannschaft dieser Veranstaltung beiwohnen, halte ich einen gewissen Abstand und eigenständiges Auftreten ihrerseits für geschickter", teilte der blonde Zauberer ihr seine Absichten völlig sachlich mit und wartete darauf, dass Alisa ihm signalisierte, dass sie ihn verstanden hatte.

Die sonst so quirlige Hexe wand ihren Blick, von der außergewöhnlichen Glastür, welche sie gerade bis ins kleinste Detail in Augenschein genommen hatte, zum Teammanager. Als er seinen Arm von ihrem befreit hatte und ihr seinen Standpunkt klar und deutlich vermittelt hatte, hatte sich plötzlich ein, für die Hexe unerklärliches Gefühl, breit gemacht, welches sie in diesem Moment kaum deuten konnte.

War es Enttäuschung? Unsicherheit? Das Einzige was sie sicher wusste, war dass es sich gerade anfühlte, als würde sie im freien Fall von ihrem Besen stürzen. Nervös fing sie den Blick von Lucius ein. Ihre Kehle wurde trocken und sie konnte ihre Nervosität nun kaum verbergen. Was war plötzlich mit ihr los? Es war doch alles prima! Sie musste nicht an der Seite dieses arroganten Mistkerls, zu dieser bescheuerten Party, auf die sie eigentlich absolut keine Lust hatte. Sie konnte sich als selbständige und unabhängige junge Hexe präsentieren, worauf sie schon immer großen Wert gelegt hatte. Dennoch hatte sie gerade das Gefühl mit dem Kopf gegen einen Betonpfeiler gelaufen zu sein.

Verwirrt fing sie Lucius graue Seelenspiegel mit ihren türkisfarbenen Augen ein. Was brachte sie dazu, sich von seiner Aussage so aus der Bahn werfen zu lassen? Als er ihr vorhin seinen Arm angeboten hatte, war ihr erster Gedanke der gewesen, dass sie absolut kein Interesse daran hatte, sich von diesem arroganten Mistkerl zu diesem Sponsorenball geleiten zu lassen. Auch wenn es unter reinblütigen Familien so üblich war, dass ein Zauberer einer Hexe diesen Respekt zollte, egal welche Beziehung oder Nicht-Beziehung zwischen ihnen bestand.

Alisa war jedoch einfach nicht darauf erpicht, schon an ihrem ersten offiziellen Tag als Sucherin der „Flying Snakes" an der Seite des „Chefs" auf diesem Ball zu erscheinen. Sie wollte erstens nicht den Eindruck erwecken, dass sie eine dieser unselbständigen Mädchen war, welche sich ohne jeden Stolz, jedem reichen und – zugegebenermaßen - gut aussehenden Zauberer an den Hals warfen, nur um etwas zu erreichen.

Ein Spiel- um Liebe und Vergangenheit  (Harry Potter Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt