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Ich schließe für einen kurzen Moment meine Augen, bevor ich mich zu Harry drehe. Er steht nur zwei Schritte von mir entfernt. Mit überkreuzten Beinen lehnt er sich stehend an der Wand ab und beobachtet mich mit einem schiefen Grinsen. Er ist anscheinend frisch geduscht, denn er hat nasse Haare und hat sich umgezogen. Dazu strahlt er einen frischen Duft aus. Ich würde jetzt auch so gerne duschen und dann schlafen ... geht aber nicht.

Ich sehe ihm jetzt in seine Augen und antworte ihm: "Glaub mir Harry, ich würde auch das Bett bevorzugen, aber ich habe meine Tasche im Apartment meiner Gasteltern vergessen und ich bin ehrlich gesagt zu kaputt um jetzt wieder rüber zulaufen. Ich werde jetzt zur Rezeption gehen und mir eine neue Schlüsselkarte holen. Wir sehen uns morgen, ja?". Harry mustert mich die ganze Zeit nur stumm. Ich stoße mich von der Holztür ab und gehe an Harry vorbei Richtung Fahrstuhl.

Genau in diesem Moment, in dem ich an Harry vorbei gehe, zieht er mich am Handgelenk zu sich, dreht uns, drückt mich gegen die Wand und legt mit vollem Verlangen seine weichen Lippen auf meine. Leicht überrascht von seiner Handlung rühre ich mich erst überhaupt nicht. Doch dann kommt alles auf einmal. Mein Bauch, Kopf, Verstand, Gefühle ... Alles spielt verrückt. Meine Sinnesorgane nehmen nur noch Harry wahr. Er drückt sich mit seinem gesamten Körper gegen meinen. Ich bin im Moment noch zu perplex von der Situation, dass mir überhaupt nicht aufgefallen ist, dass ich Harry nicht zurück küsse. Erst als Harry seine Lippen von meinen entfernt und mir nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht in die Augen sieht, erwache ich aus meiner Starre.

"Sorry ... ich ... ähm ... wollte dich zu nichts zwingen ... ich konnte nicht anders. Es war so schwer dich heute ständig von der Bühne aus zu sehen, dich aber nicht berühren zu können. Als du auf der Bühne neben mir warst, habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht als dich in meine Arme zu schließen und zu küs...", ich unterbreche Harry, indem ich meine linke Hand in seinen Nacken lege, ihn leicht nach unten zu mir drücke und mich ein bisschen ihm entgegen lehne. Seine Lippen finden direkt meine. Mit einer Hand drückt er mich an der Taille näher zu ihm. Mit der anderen Hand stützt er uns an der Wand. Es fühlt sich so gut und geborgen an. Mein Bauch ist kurz davor zu explodieren. Dieser Moment ist einfach unbeschreiblich und wird auch unvergesslich sein, wie Harry und ich hier, auf dem riesen Hotelkorridor unser Verlangen nacheinander befriedigen.

Es kommt mir so vor, als sei die Welt um uns herum stehen geblieben. Harrys Atem wird immer schwerer, genauso wie meiner. Harry löst sich langsam von mir. Er nimmt seine Hand von der Wand und legt sie zärtlich auf meine Wange und führt sie meine Lippen entlang.
"Ich will das hier wirklich nicht abbrechen Laura, aber ich kann nicht verantworten, dass morgen dein wunderschönes Gesicht überall in den Medien verteilt ist ...", diese Worte flüstert er, während er die ganze Zeit auf meine Lippen sieht und seine Augen die Bewegungen seines Fingers folgen. Ich muss lächeln, es schmeichelt mich sehr, wie er so vor mir steht, mich mustert, mich damit rot werden lässt und mir das Gefühl von Sicherheit gibt.

Noch leiser als Harry flüstere ich ein "Okay ... ", zurück und zieh meine Unterlippe leicht zwischen meine Zähne, während ich meine Augen von seinen nehme und seine Halskette mustere. Neben seiner Halskette nehme ich seine Muskeln am Hals wahr, die sich auf einmal anspannen. Ich richte meine Augen wieder auf seine: "Harry, ist alles in Ordnung?", wieso spannt er sich so an? Fühlt er sich nicht wohl? Er lehnt sich mit seinem Gesicht näher zu mir nach unten: "Würdest du mit mir auf mein Zimmer gehen, wenn du gerade nicht in deins kannst?", er zieht seine Augen fragend zusammen, während das intensive Grün mich innerlich zum Schmelzen bringt. Ich würde mit ihm ans Ende der Welt gehen ... Da ich noch immer nicht geantwortet habe, verschwindet sein wunderschönes Schmunzeln von seinen Lippen. Ich spüre seinen Atem auf meinem Gesicht. Ich möchte seine Lippen wieder auf meinen spüren. Ich lenke meinen Blick von Harrys Augen weg, damit ich normal antworten kann, ohne piepsige Stimme und vor allem ohne peinliche Antwort. Bevor ich aber lange darüber nachdenken kann, was ich Harry sage, macht sich mein Mund selbstständig.

Meine Mundwinkel heben sich nach oben, während ich leicht nicke und meine Augen wieder Harrys treffen, sage ich leise: "Ja ich würde gerne mit zu dir ... "
Schon nach den ersten Worten, bildet sich wieder das schöne Schmunzeln auf seinen Lippen und sein Griff um meine Taille wird fester. Er gibt mir einen zarten Kuss auf meine Stirn, bevor er meine Hand nimmt und mich den Korridor entlangführt. Was wird passieren, wenn wir in seinem Zimmer sind. Sucht Harry nur ein Opfer für einen One-Night-Stand? Ich würde es Harry nicht zu trauen und ich hoffe ich werde nicht enttäuscht. Ich würde im Moment nichts lieber machen, als Harry so nah wie möglich zu sein aber, wenn ich nicht weiß wie es in Zukunft zwischen uns aussieht, kann und werde ich nicht mit Harry schlafen...

Wieso kann sich mein Verstand nicht einmal abschalten. Mit Harry zu schlafen, wäre wahrscheinlich unfassbar schön. Aber ich bin das einfach nicht. Ich habe schon immer länger als andere gebraucht. Ich war mit allem später dran. Ich habe erst mit 18 meinen Führerschein gemacht. Ich hatte erst mit 18 meinen ersten Kuss und mit 19 mein erstes Mal, was ich nebenbei bereue. Ich hätte einfach damals noch warten sollen. Was heißt damals, es ist fast 11 Monate her. Ist jetzt auch egal. Mein Körper fühlt sich bereit mit Harry zu schlafen, mein Kopf allerdings nicht. Vor allem, es gehören immer zwei dazu. Vielleicht will Harry gar nicht und ich mache mir hier umsonst einen Kopf.

Harry und ich gehen schweigend weiter. Als wir um die Ecke gehen, sind zwei Bodyguards auf dem Flur. Sie nicken Harry kurz zu, bevor er seine Schlüsselkarte aus seiner hinteren Hosentasche holt und mir dann die Tür aufhält. Ich kenne die Zimmer des Hotels und dieses ist eines der Schönsten. Nicht wegen der Größe, Einrichtung oder Ausstattung. Nein, sondern wegen dem atemberaubenden Ausblick. Als wir das Zimmer betreten, wir es nur durch den Mondschein von außen erleuchtet. Harry will gerade das Licht einschalten, doch bevor er das machen kann, lege ich meine Finger zärtlich auf seine und schüttle meinen Kopf. Ich liebe diesen Ausblick, vor allem bei Dunkelheit. Was ich an Vancouver schon immer so faszinierend fand, ist die Stadt mit den vielen Hochhäusern und das direkt in der Mitte des Wassers im Vordergrund von diesen Bergen. Das direkte Aufeinandertreffen von purer Natur und moderner Architektur ist einmalig. Es sieht so wunderschön und einzigartig aus. Um das zu genießen, gehe ich langsam auf das große Fenster zu und stelle mich davor, während mein Blick diese Aussicht aufnimmt.

Ich stehe mit verschränkten Armen und einem glücklichen Grinsen im Gesicht vor dem wandgroßen Fenster. Ich nehme Harry dicht hinter mir wahr. Als könnte er meine Wünsche lesen, legt er seine Arme von hinten um mich. Ich lege meinen Kopf zurück auf seine Schulter und kuschle mich enger an ihn. Ich höre seinen Atem dicht neben meinem Ohr. Ich könnte im Moment nicht glücklicher sein. Harry fängt an zärtliche Küsse an meinen Hals zu setzen, direkt auf die Stelle, die er heute schon in seiner Umkleide markiert hat. Auf meiner Haut bildet sich direkt eine Gänsehaut. Ich lege meinen Kopf mehr zur Seite, damit Harry besser seine Küsse auf mir verteilen kann. Er verstärkt seinen Griff um mich und fängt an zu saugen. Ich kann mir wieder kein Stöhnen verkneifen und lege meine Hände auf Harrys, die noch immer auf meiner Taille ruhen. Ich muss mich wo festhalten, sonst falle ich hier gleich zusammen. Meine Knie sind ganz weich und innerlich kribbelt mein ganzer Körper. Mein Verstand schaltet jetzt vollkommen ab. Ich schließe meine Augen und lasse mich voll und ganz auf Harry ein.

Love Is Never Ever Simple (Harry Styles - Deutsche Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt