Kapitel 1: Cayden

308 19 2
                                    

Ich lief die dunkle Gasse langsam und etwas wackelig auf den Beinen entlang. Es war kalt und wenn ich ausatmete, kamen kleine Rauchwölkchen aus meinem Mund. Mein Atem roch stark nach Alkohol. Ich fand, ich hatte in der Bar nicht zu viel getrunken. Vielleicht ein oder zwei Bierchen. Doch leider zeigte mein Schwanken etwas anderes. Wie ein Ping-Pong-Ball stieß ich erst an die eine und dann an die andere Wand, die die Gasse begrenzten. Ich hörte Pferde über die gepflasterten Wege laufen. Manche zogen Kutschen hinter sich her und ich war froh, dass ich zu Fuß nach Hause lief und nicht mit so einer Kutsche gefahren wurde. Denn dann hätte es nicht lange gedauert, bis das Bier wieder oben war. Meine Schultern taten mir so langsam weh und irgendwann rutschte ich an einer Wand langsam zu Boden. Ich hatte einfach keinen Bock mehr zu laufen. Ich schloss die Augen und wäre eingeschlafen, wenn mich dieses große, schnaubende Pferd nicht wieder in die verschwommene Realität zurück gebracht hätte. Ich schaute auf. Der Reiter trug einen schwarzen Mantel und stieg jetzt elegant ab. Seine Schuhe erzeugten einen kleinen Knall auf den Steinen und meine Ohren taten weh. Er kam immer näher und ich hoffte, er würde mir helfen aufzustehen, denn der Boden war nicht gerade bequem. Ich saß auf einem spitzen Stein, der sich langsam in meinen unschuldigen Arsch bohrte. Heute war definitiv nicht mein Tag. Der große Mann stand jetzt direkt vor mir. Er reichte mit die Hand und ich ergriff sie dankbar. Mit einem überraschend festen Ruck stand ich wieder auf meinen wackeligen Beinen. Ich musste mich sehr bemühen, um nicht wieder umzukippen und jetzt war mir zum Kotzen. Ich trinke nie wieder!!

frozen fireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt