,,Jetzt wird's nochmal eisig!"
, hörte ich die Stimme der Wettertante aus dem Fernseher.
,,Nachtfröste drohen und das Tief Karl-Heinz kommt immer näher. "
Ich frage mich wer auf die bescheuerte Idee gekommen ist, Wetter einen Namen zu geben. Die Frau in dem hautengen Kleid versuchte ihre Worte mit wilden Gesten zu verdeutlichen und knickte dabei fast mit ihren riesen Absätzen um. Schade. Ich hätte so gerne gesehen wie sie vor laufender Kamera auf die Fresse fliegt. Gerade, als sie den Zuschauern mitteilen wollte, dass man wahrscheinlich wieder Eis von den Autoscheiben kratzen muss, piepte mein Handy. Der Bildschirm leuchtete auf. Zwei neue Nachrichten. Von meiner besten Freundin Kim.
,Hi Ally. Hast du Lust heute Abend ins Kino ?'
,Wenn ja dann wann und wo?'
Ich schrieb zurück:
,Klar hab ich Lust. Es läuft doch grad ein Vampir Film oda nich? Ich glaub um 20:30 Uhr im Stadtkino. Wolln wir uns um acht treffen?'
Nach ein paar Sekunden piepte es wieder:
,Jup. Der Film soll gut sein. Bis gleich :)'
,Bg :)'
schrieb ich zurück und fragte mich was ich bis dahin noch machen könnte. Es war erst fünf. Zum Glück hatte ich heute keine Schule und die nächsten zwei Wochen waren Winterferien. Ich machte den Fernseher aus und ging runter in die Küche.
Meine Mutter stand am Herd und holte einen lecker duftenden Schokokuchen aus dem Ofen. Ich half ihr die Schokoladenglasur darüber zu gießen und danach aßen wir ein Stück.
,,Ich gehe um acht mit Kim ins Kino.",
sagte ich nun.
,,Ok. Ich kann dir etwas Geld für die Busfahrt geben." ,
,,Danke.",
antwortete ich und ging dann wieder hoch in mein Zimmer.
Die Wände waren dunkelrot und es war durch eine Wand in zwei Teile geteilt. In der Wand war ein Durchgang, der mit einem schwarzen Fadenvorhang verdeckt wurde. Ich hatte außerdem in einem Zimmer ein schwarzes Sofa und einen Fernseher in einem weiß lackierten Schrank. In dem anderen Zimmer standen mein Bett, mein Kleiderschrank und eine Kommode. Ebenfalls in weiß. Ich war sehr zufrieden mit meinem Zimmer und verbrachte eigentlich die meiste Zeit dort, wenn ich nicht gerade mit meinen Freundinnen weg war. Jetzt packte ich meine Tasche mit einem Portemonnaie und einer Flasche Cola. Dann ging ich ins Bad und machte mich fertig.
Als ich in den Spiegel blickte, sah ich ein schmales Gesicht umrandet von blonden, leicht gewellten Haaren, die mir bis etwas unter die Schultern gingen. Meine Augen waren grünlich. sie sahen fast aus, wie die riner Katze. Es fehlten nur noch die ovalen Pupillen. Ich war 15 Jahre alt, aber in einem Monat würde ich 16 werden. Ich nahm mir die Mascara aus meiner Schminktasche und färbte meine blonden Wimpern schwarz. Dann machte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle, nachdem ich meiner Mutter gesagt hatte, dass ich um ca. halb zwölf wieder zu Hause wäre.
Ich hatte meine Hände tief in den Taschen meiner Winterjacke vergraben und meine Zähne klapperten leicht, als ich an der Bushaltestelle ankam. Nach zehn Minuten frösteln konnte ich endlich in den warmen Bus einsteigen und machte es mir auf einem Sitz gegenüber der zweiten Tür gemütlich. Leider musste ich nach einer viertel Stunde schon wieder aussteigen und ging dann zu der Pizzeria an der Kim und ich uns verabredet hatten. Sie stand schon da und wartete auf mich. Mit einer Schachtel Pizzabrötchen! Wir aßen sie zusammen und nach ein paar Minuten waren alle aufgefuttert.
,,Alter waren die lecker!",
schwärmte Kim und ich konnte ihr nur zustimmen. Dann fragte ich:
,,Sollen wir schon mal zum Kino gehen?"
,,Okay. Ist ja nicht weit"
Als wir am Kino ankamen, dauerte es ewig, bis wir uns entscheiden konnten, ob wir Popcorn oder Nachos nehmen sollen. Kim schlug vor:
,,Wie wäre es, wenn einer Popcorn und einer Nachos nimmt? Wir können das dann ja alles aufteilen."
Ich fand die Idee gut und nach zwei Minuten saßen wir endlich in den bequemen Kinositzen. Außer uns waren noch sechs andere Personen hier. Es waren drei jüngere Jungen und Mädchen. Sie saßen aber zum Glück alle hinter uns, sodass wir freie Sicht hatten. Während dem Film trafen uns immer wieder Popcornkörner von hinten, bis ich genug hatte, mich umdrehte und den anderen wütend meine Meinung sagte. Dann war endlich Ruhe. Außerdem war der Film ab zwölf freigegeben und diese Kinder sahen eher nach zehn aus. Der Film war sehr gut und leider um viertel vor elf schon zu Ende. Wir hatten alle Nachos und das ganze Popcorn gegessen und meine Cola war auch leer. Dann verabschiedeten Kim und ich uns und ich machte mich wieder auf den Weg zum Bus.
Ich war gerade dort angekommen, da fuhr der Bus los.
,,Scheiße!",
fluchte ich. Jetzt musste ich zu Fuß nach Hause laufen. Der nächste Bus kam erst in einer Stunde und mein Handy war leer. Also konnte ich auch nicht meine Mutter oder irgendwen anderes anrufen.
Nach einer Telefonzelle wollte ich auch nicht suchen. Also ging ich los. Im Sommer musste ich öfters von hier nach Hause laufen oder mit dem Fahrrad fahren und deshalb kannte ich eine gute Abkürzung, die mir zehn Minuten Zeit verschaffen würde. Ich bog in den Wald ab.
Leider musste ich zugeben, dass das nicht so schlau war, da es hier natürlich keine Beleuchtung gab. Ich nahm mein Schlüsselbund raus und schaltete die daran hängende Taschenlampe ein. Es war immer noch eiskalt und zu allem Überfluss fing es jetzt auch noch an zu regnen. Na toll! Ich setzte mir meine Kapuze auf und ging weiter über den mittlerweile schlammigen Waldweg. Auf einmal hörte ich ein knacken hinter mir. Wie, wenn jemand auf einen kleinen Ast tritt. Ich drehte mich um und in dem Licht meiner Handylampe sah ich eine vollkommen schwarz gekleidete Gestalt. Vor Schreck zuckte ich zusammen.

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frozen fire
VampireAlison ist ein normales 15-jähriges Mädchen, bis ihr Leben von dem mysteriösen Cayden gerettet wird. Er verwandelt sie in einen Vampir und zeigt ihr, wie sie mit ihrem neuen Leben umgehen muss und im Alltag unentdeckt bleibt. Doch plötzlich ist sie...