Seit drei Tagen lag ich in meinem Krankenbett. Drei Tage lang hatte ich mein Zimmer nicht verlassen. Drei Tage lang hatte ich niemanden, außer den Arzt reingelassen. Und ich hasse es zuzugeben, aber seit drei Tagen vermisste ich Ethan. Ich verstand das nicht. Ich wollte mich doch nicht mehr auf jemanden einlassen, ich hatte mir das geschworen.
Aber verdammt, ich vermisste ihn, sogar sehr. Ich konnte ihn nur einfach nicht sehen, ich konnte es einfach nicht. Er hatte es nicht verdient so wie Dreck behandelt zu werden und das tat ich nun mal, ich wurde eiskalt wenn jemand mir zu Nahe kommt, ich konnte das einfach nicht ändern, so war ich. Es bildete sich mal wieder dieser Kloß in meinem Hals und ich war dem Weinen mal wieder nahe. Warum war ich so? Warum? Warum? Warum? Ich schlug auf mein Kissen ein, immer und immer wieder.
Eine Träne rollte über meine Wange, runter zu meinem Kinn, dort verharrte sie für ein paar Sekunden, bis sie schließlich von der nächsten abgelöst wurde und mit einem dumpfen Aufprall auf mein weißes Kissen viel. Ich hörte auf das Kissen zu verprügeln. Meinen Tränen ließ ich freien Lauf, mein Fokus lag auf dem einen Tropfen, der als erstes auf das Kissen gefallen war. Immer mehr fokussierte ich mich auf ihn, als könnte ich darüber hinaus sehen, doch da war nichts, als endlos weite Ferne.
Ich spürte die Panik in mir aufsteigen. Ich hörte wieder das Quietschen der Reifen das Schreddern über den Asphalt. Und vor mir sah ich ihn wieder diesen unerreichbaren Punkt.
Ich drückte meine Hände gegen meine Ohren und schrie. Es hörte nicht auf, immer wieder hörte ich das schrille Geräusch, wie eine Dauerschleife. Es sollte aufhören. Ich schüttelte meinen Kopf, dass war nicht real, der Unfall ist Vergangenheit. Mein Kopf und mein Herz arbeiteten nicht zusammen und es hörte nicht auf. Ich sah Bilder von Ethan, von meinem Vater und von meiner Mutter.
Ich schrak hoch, eine Hand lag auf meiner Schulter und ich blickte in zwei besorgte Augen.
Es war Ethan und er nahm mich einfach in den Arm, während ich mich traumatisiert im Zimmer umblickte. Mein Herz raste unbeholfen und Ethan streichte mir beruhigend über den Rücken.
,,Alles wird gut." Mehr sagte er nicht und das war gut. Er hielt mich einfach fest bis ich ihn irgendwann zurück umarmte.
Er ließ mich los und wir setzten uns auf mein Bett. Ich blickte auf den Boden, ich wollte nicht, dass er mich anschaute. Zu viel ging durch meinen Kopf, die Trauer um meine Mutter saß wie ein Kloß in meinem Hals. Was würde ich nicht alles dafür tun, dass Gespräch damals mit ihr rückgängig zu machen. Noch einmal mit ihr zu reden und ihr zu sagen, wie sehr ich sie liebte. Ich vermisste sie so unglaublich sehr, wie noch nie in meinem Leben. Ich schämte mich dafür, wie rücksichtslos ich gewesen war, meine Eltern, vor allem sie, einfach aus meinem Leben geschlossen zu haben. Ich hatte meine Mutter innerlich verurteilt und war trotzdem genauso geworden wie sie. Es ging so schnell jemanden zu verlieren. Einfach so und man bekommt noch nicht einmal die Chance Ihnen nochmal zu sagen wie viel sie einem bedeuten. Es war meine Schuld. Meine Schuld. Und ich musste es wieder gut machen. Für mich und für meine Mutter. Ich nahm Ethans Hand und schaute in seine wunderschönen blauen Augen.
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Da bin ich endlich wieder!!! Ihr glaubt mir gar nicht, wie sehr es mir leid tut, dass so lange nichts kam. Ich glaube ich war einfach etwas unmotiviert und jetzt ist mir aufgefallen, dass ich diese Geschichte auf keinen Fall aufhören werde, das habe ich nämlich schonmal getan bei einer anderen Geschichte. Vor allem Joy ist mir so ans Herz gewachsen, dass ich unbedingt weiterschreiben werde. Auch wenn ich euch sagen muss, dass die Updates weiterhin eher langsam sein werden. Ich freue mich wie immer auf Feedback von euch.
Wo kommt ihr denn so her?
LG
Universeangle
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JOY
Novela Juvenil|| Gewinner der Teacupawards|| Ihr Leben ist eine Fassade. Unter den Leuten ist sie bekannt als die Queen der Party. Alle kennen sie, doch keiner kennt sie wirklich. Während sie zerbröckelt bleibt ihre Fassade standhaft. Doch was ist wenn sich auf e...