13 • Schicksal

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-Ethans Sicht-

Ich hörte einen Vogel zwitschern. Langsam öffnete ich meine Augen. Ich blinzelte erstmal leicht, um mich an das Tageslicht zu gewöhnen. Das Sonnenlicht fiel in das kahle Zimmer. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und starrte auf den Wecker, der auf meinem Nachttisch stand. 11:38. Aha.

Warte mal.

11:38?

Mist, mist, mist! Warum konnte ich nicht einmal meinen Kopf einschalten. Heute durfte ich endlich gehen und das eigentlich schon vor 38 Minuten. Hektisch nahm ich die letzten Sachen aus meiner Nachttischschublade und schmiss sie in meine vorgepackte Tasche. Joys Bett war leer. Gut so. Ich wollte sie nicht nochmal sehen, es würde zu sehr wehtun. Dann würde ich mich nämlich sofort entschuldigen und ich sollte mich nicht entschuldigen. Es war die Wahrheit gewesen und es war ihr sowieso egal gewesen, was ich gesagt hatte, redete ich mir ein.

Ich warf noch einen schnellen Blick über das Zimmer. Das ich bloß nichts hier vergesse! Sonst müsste ich nochmal wiederkommen und das stand seit gestern Abend definitiv nicht mehr auf meinem Plan. Ich habe das Gefühl, dass ich gestern innerhalb von wenigen Stunden, zu einer der unbeliebtesten Personen im Krankenhaus geworden bin.

Die Leute kannten mich nicht, als den bösen Ethan. Ich kannte mich auch nicht so. Ich war das nicht gewesen, dieser wütende, brüllende und handgreifliche Ethan. Ich weiss nicht, aus welcher Ecke meines Körpers diese Gefühle gekommen waren, doch sie hatten da schon sehr lange gesessen und darauf gewartet sich dann zu lösen, wenn sie es nicht tun sollten. Jetzt war diese Ecke leer und konnte sich wieder füllen mit Gefühlen.

Es war jedoch nicht so schlimm. Ich werde das Leben im Krankenhaus jetzt zurücklassen, ich werde mit dem Thema abschließen müssen. Es war Zeit für einen Neuanfang, irgendwo da draußen.

Ich nahm meine Tasche und schwang sie mir über die Schulter. Ich öffnete die Tür von dem Zimmer und lief den Gang entlang. Ich war jetzt kein Patient mehr, ich war jetzt einfach Ethan. Ich war jetzt keine Nummer mehr, die im Register aufgelistet war und mit diesem neuen Gefühl von Normalität, ging ich die Treppen runter in das Erdgeschoss. Nein ich hüpfte eher gesagt ins EG. Einerseits freute ich mich endlich gehen zu können, doch das Gefühl, dass ich den Ort hier vermissen würde kam immer wieder hoch. Mein Magen fuhr Achterbahn. Man war ich nervös.

Ich musste mich noch abmelden, denn so einfach durfte man nun auch nicht gehen. Ich ging zum Abmeldepunkt und füllte alle Formulare aus. Meine Hand wackelte beim Schreiben und man könnte meinen, dass das ein 10 jähriger ausgefüllt hätte und nicht ein 20 jähriger junger Mann, der die Schule seit zwei Jahren hinter sich hatte.

Ein Mann, den ich noch nie gesehen hatte, nahm die Formulare entgegen. Ich erhielt noch ein Schmerzmittel, falls plötzliche Schmerzen auftreten sollten und dann durfte ich gehen. Ich lief zum Ausgang.

Es waren nur noch wenige Schritte und mit jedem Schritt, spührte ich wie mein Körper stärker zitterte. Ich wollte jetzt endlich da raus, also lief ich schneller. Alles um mich herum hatte ich ausgeblendet. Doch mal wieder wurde ich aufgehalten und ich musste stehen bleiben.

Ich sah Joy. Sie schaute mich an und als sich unsere Blicke trafen zog sich alles in mir zusammen. Wie machte sie das? Ich schaute weg. Ich musste mich von ihr losreißen, von ihren anziehenden Persönlichkeit, die ihr ganzer Körper ausstrahlte und mit der sie jeden in ihren Bann zog. Außer vielleicht jetzt Dr.Thomson. Ja, ich hatte sie in mein Herz geschlossen und das vielleicht etwas zu sehr. Nichts in der Welt hätte mich aufhalten können aus dieser Tür zu gehen, außer sie. Ich wollte ihr nicht begegnen.

Und auf einmal stand sie vor mir. Ich schaute sie an und ich sah sie lächeln. Ja sie lächelte mich an und dabei sah sie noch viel schöner aus, als sie es sonst immer schon war. Verdammt, träumte ich das nur? Ich kniff mir in den Unterarm, aber sie stand noch immer vor mir. Etwas verwundert darüber, dass ich mich gekniffen hatte.

,,Ethan?" Sie blickte in meine Augen. Es war das erste Mal, dass sie entspannt wirkte. Ich war unfähig etwas zu sagen. Sie wollte offensichtlich, dass ich ihr antwortete, also nickte ich nur.

,,Kommst du morgen wieder und besuchst mich?"

Es war einer dieser Momente, die man im Leben nicht vorher sehen konnte. Es war genauso wie der Unfall gewesen. Genauso, wie das ich sie getroffen hatte. Doch irgendwer da oben plante die Dinge ganz genau, es plante mein Schicksal und bisher machte es das ganz gut.

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Und weiter geht es. Tut mir leid für die kleine Schreibpause, musste ein paar zusätzliche Ideen sammeln und ich habe auch ein bisschen vorgeschrieben.

Wie habt ihr meine Geschichte eigentlich hier auf Wattpad entdeckt?

LG universeangle

JOYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt