01 ~ Eine perfekte Familie

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~ Demi Lovato - For The Love Of A Daughter ~

Wütend weiche ich dem Schlüsselbund aus, der hinter mir in den Türrahmen kracht

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Wütend weiche ich dem Schlüsselbund aus, der hinter mir in den Türrahmen kracht. Schützend hebe ich die Hände vors Gesicht und versuche mich in Sicherheit zu bringen.

Ich kauere mich hinter die kleine Kommode im Flur und suche den Raum nach meiner Mutter ab. Verdammt, muss sie eigentlich immer verschwinden, wenn mein Vater einen Wutanfall bekommt?

Hinter mir höre ich das Geräusch von Schritten, die die Treppe herunterkommen. „Verdammt, bleib oben Ray!" Ich wende mich der Treppe zu und versuche meinen Bruder wild gestikulierend wieder nach oben zu schicken. Er ist zu jung für diesen Mist.

„Aber was ist hier los?" Seine Stimme klingt verängstigt und sein Blick wandert hinter mich. „Daddy?", fragt er überrascht und ich stelle mich schnell vor ihn, als der Schlüsselbund erneut durch die Luft rast.

Diesmal prallt er hart gegen meine Schulter und der Schmerz nimmt mir für ein paar Sekunden alle Sinne. Wie mein Vater trotz seines offensichtlich betrunkenen Zustands überhaupt noch treffen konnte, ist mir ein Rätsel.

„Du", lallt er und torkelt einen Schritt auf mich zu. „Du bist schuld dass-" Er stolpert beinahe und scheint vergessen zu haben was er sagen wollte, doch dann spricht er mit dumpfer Stimme weiter. „Deine Schuld, dass Beth immer weg ist" Ja meine Mutter war verdammt nochmal immer weg, aber ich zweifele, dass das an mir liegt.

„Du bist-", er hält inne, um mich am Arm zu packen, „eine Enttäuschung für uns" Er schiebt mich zur Seite, bevor ich mich wehren kann und stellt sieht hinunter auf Ramon. Er wirkt so klein vor dem großen Mann vor ihm. „Und für ihn ebenfalls"

Dann beugt er sich ganz ruhig hinunter und hebt den Schlüsselbund auf, der direkt vor ihm auf dem Boden liegt. Er war viel zu ruhig.

Bevor mein Gehirn realisieren kann was passiert, packt er erneut meinen Arm und hält ihn fest umklammert. Panisch versuche ich mich aus seinem Griff zu wenden, doch seine Finger bleiben unnachgiebig. Schließlich gebe ich auf lasse den Blick zu seinem Gesicht wandern.

Sein Kiefer zittert, weil seine Zähne so fest aufeinander gepresst sind, dass es wirklich schmerzen muss. Doch sein Grinsen, dass einen Moment später einsetzt, lässt mich Angst haben.

„Ray", beginne ich leise und sehe meinen Bruder an. „Bitte geh wieder hoch. Hier unten ist alles in Ordnung" Er sieht mich zwar zweifelnd an, doch dann wendet er sich ab und steigt die Treppen wieder hoch.

„Wenn du unbedingt willst, dass er nichts mitkriegt, dann solltest du jetzt lieber nicht schreien." Obwohl ich ihn nicht ansehe, weiß ich, dass sein Grinsen breiter wird. Er packt meinen Arm fester und seine Fingernägel bohren sich schmerzhaft in meine Haut.

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