| Boys like You |
Weil die Vergangenheit uns wenig interessiert, bis sie uns eingeholt hat.
•••
November dachte immer ihr Leben wäre grauenvoll. Doch als sie auf Cole trifft, beginnt sie zu zweifeln. Denn Cole bringt etwas Dunkles mit sich und ein...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Am nächsten Tag erscheint Cole nicht in der Schule und ich kann an nichts anderes denken. Vielleicht hat er doch Angst vor mir gehabt, gedacht, dass ich ein krankes Mädchen bin, dass man in die Psychiatrie schicken sollte.
Als ich Mare beiläufig frage wo er ist hebt sie den Kopf von ihrem Collegeblock, auf dem Nevens Name in Herzen geschrieben steht – Gott hat es sie krass erwischt – und sieht mich stirnrunzelnd an.
„Als ich im eben geschrieben hab, meinte er, er hätte sich erkältet. Das Wasser gestern war aber auch verdammt kalt"
Ich hab mich wohl verhört. „Du hast seine Nummer?", frage ich zweifelnd. Mare lacht. „Hab sie von Neven. Eifersüchtig?"
„Kein bisschen. Wenn dann hab ich Mitleid mit dir.", bringe ich möglichst kalt hervor und sehe aus den Augenwinkeln, dass sie lächelt. „Wenn du ihn gestern oben ohne gesehen hättest, hättest du keins mehr."
Oh Mann, in meinem Kopf erscheinen tausend Bilder und keines von ihnen widerte mich an. Auch wenn ich es Mare gegenüber niemals zugeben würde, war es keine Frage, dass Cole einfach verdammt gut aussieht.
„Träum weiter." Mare grinst schon wieder. „Mach ich doch schon. Du. Er. Zusammen auf einer Couch und- Oh Scheiße hör auf mich so finster anzuschauen" Wütend drehe ich meinen Kopf weg von ihr und blicke beschämt zu Boden. Verdammt ja, ich denke das selbe, Mare.
„Miss Sanders, Miss McFly. Würden sie so freundlich sein ihre Aufmerksamkeit wieder dem Unterricht zuzuwenden" „Es tut mir leid es war meine Schuld, Nove meinte bloß dass ich mich wieder konzentrieren soll, als ich sie zugetextet habe. Kommt nicht wieder vor" Unter dem Tisch legte ich meine Hand auf Mares. Danke.
Als wir in der Mittagspause an unserem Tisch sitzen sehe ich traurig zu wie angeregt sich Neven mit meiner besten Freundin unterhält. Insgeheim bin ich verdammt eifersüchtig auf sie. „Hey Alter", hinter Neven taucht plötzlich Chris auf und legt eine Hand auf seine Schulter. „Willst du dich zu uns setzen?", er sah kurz mich an, „In ein besseres Umfeld"
Ich blicke zu Boden, in der Erwartung, dass gleich nur noch ich an diesem Tisch sitzen werde, doch als ich kein Stühlerücken höre, sehe ich wieder hoch. „Verpiss dich du Arsch", sagt Neven leise.
Er hat seine Hand um die von Chris gelegt und scheinbar sehr fest zugedrückt, denn Chris Gesicht verzeiht sich schmerzerfüllt. Doch ich kann nicht glücklich über sein Versagen sein, weil ich daran denken muss wie scheiße weh es tut, so gepackt zu werden – vor allem wenn du ein dreizehnjähriges Mädchen bist, dessen Armumfang so gering ist.
Ich muss den Blick abwenden und starre stattdessen Mare an, die jetzt erschrocken aufkeucht und kurze Zeit später ihre Hand sanft auf Nevens Arm legt. Seine Hand löst sich ganz langsam von Chris' Arm.
Dieser dreht sich fluchend weg und sieht mich missbilligend an.
„Das hättest du nicht tun müssen", murmel ich Neven leise zu. Er schaut mich entsetzt an. „Hätte ich doch und hab ich auch zurecht. Der Typ ist ein verwöhnter Arsch. Der kommt nur nicht damit klar, dass er mich nicht für sich gewinnen kann."
„Danke", raune ich so leise, dass ich bezweifle, dass er es überhaupt gehört hat.
###
Mein Handy klingelt leise und schreckt mich aus einem meiner Tagträume. Unten in der Küche höre ich meine Mutter telefonieren, mein Vater meinte er geht zu einem Freund – das war vor zwei Tagen.
Ich hob mein Handy vom Schreibtisch und sah auf den Bildschirm. Mare hatte mir geschrieben. Schnell öffne ich den Chat.
Mare: „Wo bleibst du? Wir wollten uns doch schon um drei unten beim Cafe an der Charles Street treffen?"
Mist, das war mir entgangen. Ich sehe schnell auf die Uhr. Halb vier. Aufgeregt tippe ich auf der Tastatur herum. „Sorry habs vergessen. Bin gleich da? Wer ist noch dabei?"
Dann kämme ich mir noch einmal schnell durch die Haare, streife einen Hoodie über und packe mein Handy in die Hosentasche. Ich gehe die Treppe runter, greife nach meinem Schlüssel und rufe meiner Mutter ein kurzes „Bin weg" zu. Dann steige ich schnellstmöglich in meinen Wagen ein und mache mich auf den Weg.
Vom Weitem kann ich schon die Personen erkennen, die draußen an zwei aneinander geschobenen Tischen sitzen. Mare und Neven sind natürlich unter ihnen, doch gegenüber von ihnen kann ich Cole erkennen und ein blondes Mädchen an seiner Seite.
Ich dachte Cole wäre krank. Vielleicht ja auch nicht, vielleicht gehört er einfach nur zu den Jungs, die gerne mal die Schule schwänzen.
Gerade will ich wenden, da sieht Mare mich und schreit laut meinen Namen. So laut, dass sich die Leute auf der Straße nach meinem Auto umdrehen. Warum muss ich nur so einen bescheuerten Namen haben? Warum kann es nicht Marie, Kim oder-
„Das ist Emily", stellt mir Neven lächelnd zu. Ich setze mich neben sie, um Cole nicht ansehen zu müssen und kann den Gedanken an das fünfte Rad am Wagen nicht verdrängen.
Zehn Minuten sitzen wir zusammen am Tisch und niemand sagt ein Wort. Wir starren alle bloß einander – Mare und Neven – oder die Umgebung – wir anderen drei – an.
Als die Kellnerin kommt und nach meiner Bestellung fragt habe ich weder Hunger noch Durst. Ich stehe zögernd auf. „Wisst ihr... Ich glaube mein Bruder meinte ich soll nicht so lang wegbleiben. Ich glaub ich geh dann mal" Ich drehe mich ohne auf eine Antwort zu warten um und gehe.
Ich glaube hinter mir ein leises Fluchen zu hören, dann Stühlerücken. „Warte verdammt" Das erste Mal an diesem Tag höre ich Coles Stimme. Ich zwinge mich krampfhaft ihn nicht anzusehen und einfach weiterzugehen.
Dann packt er plötzlich meine Hand und ich stolper unbeholfen und falle. Nein, wäre gefallen, doch Cole fängt mich sanft auf und hält mich dann noch fester. „Du sagst mir jetzt was mit dir los ist."