- Zeitsprung: nächstes Heimspiel-
Nele
4 Uhr morgens erst kehrte ich von einer Geburtstagsfeier eines Klassenkamerades heim und schlich mich still und leise in mein Zimmer, so dass mein Bruder mich auch ja nicht hören konnte. Unsre Eltern waren gerade im Urlaub: Mal ein Urlaub ohne Kinder, nannten sie diesen. Und wir mussten entweder zur Schule, oder hatten Training. Richtig toll. Ich allein mit meinem Bruder, welcher nicht merkte, dass er mich indirekt ignorierte.
Mit starken Kopfschmerzen wachte ich durch einen spitzen Schrei und danach lautem Lachen auf, woraufhin ich mein Kopf nur unter meinem Kissen vergrub. Doch dies half ebenfalls nix. Ich stand auf und versuchte leise und unbemerkt nach unten zu gelangen, mir ein Glas Wasser, sowie eine Kopfschmerz Tablette zu nehmen und danach wieder in mein Zimmer zu kommen. Doch typisch ich, viel erstmal die letzten Treppenstufen hinunter und landete unsanft auf dem Fliesenboden unsres Flurs, dies brachte mir nur noch mehr Kopfschmerzen. Ich versuchte aufzustehen, doch als ich stand, würde mir direkt wieder schwindelig und ich taumelte. Als ich schon wieder zu fallen drohte, fingen mich zwei kräftige Arme auf. "War wohl gestern doch etwas zu viel oder?", grinste mich mein Bruder an, als wäre nix gewesen, ich jedoch schaute nur verwirrt drein. "Denkst du etwa, ich hätte nicht mitbekommen, dass du nicht da wärst? Also so dumm bin ich nun auch wieder nicht", verdrehte er lachend die Augen. Er half mir hoch und hielt mich noch eine Weile, bis ich mein Gleichgewicht wieder hatte. Dadurch hatte ich Zeit und mein Blick schweifte über seine Schulter, die Treppe hinauf, wo eine junge Dame, oder doch noch ein Mädchen? Naja, egal.. aufjedenfall ein weibliches Wesen stand, welche uns misstrauisch beobachtete.
Florian merkte meinen Blick sofort, kratze sich am Hinterkopf und fuhr sich mehrmals durch die Haare, was er immer machte, wenn er nervös war. Erst jetzt bemerkte ich die rot-lila-blauen Flecke, welche unverkennbar seinen Hals, sowie seine Brust zierten. Jetzt war mir so gut, wie klar, um wem es sich da oben handelte. "Ähm.. ehh.. ähm.", versuchte sich Flori heraus zu reden, als jedoch die Frau hinter ihn trat und mir freundlich die Hand reichte: "Ich bin Lucia", lächelte sie, "du musst Nele sein, dein Bruder hat mir schon viel von dir erzählt."
Sie scheint doch freundlich zu sein.. "ich hoffe doch nur positives.", lachte ich leicht und vollendete meinen Satz, "komischer Weise hat mir mein Bruder noch nix von dir erzählt.". Mit hochgezogener Augenbraue schaute ich meinen Bruder vvorwurfsvoll an, welcher erneut begann zu stottern und versuchte sich hinaus zu reden. Lucia aber half ihm und antwortete an seiner Stelle: "wir wollten es erstmal niemanden erzählen uns besser kennen lernen. Schließlich wussten wir auch nicht, ob das jetzt nur so eine kurze Sache ist, oder halt länger. Da wollten wir es halt nicht an die große Glocke hängen", währendessen umarmte sie meinen Bruder von hinten, welcher sie nur dankend ansah.
"OK, kann ich verstehen.. darf ich mir jetzt endlich meine Kopfschmerztablette und mein Wasser holen, bevor mich meine Kopfschmerzen noch umbringen", lachte ich leicht gespielt, was aber keiner von beiden mitbekam. "Wenn du mir nicht noch einmal umfällst!", befahl Flori mir nur. Doch ich lief langsam wieder los, mir war zwar immernoch schwummrig, aber zumindest nicht mehr so doll, wie vorhin.Ca. 2h später klopfte es an meiner Tür, durch welche gleich darauf mein Bruder trat. "Hey kleine", ich hasste es, wenn er mich so nannte, "ich mach jetzt los zum Spiel.. ich würde mich freuen, wenn du, wenn es dir besser gehst, mit Lucia zum Spiel gehen kannst, sie war noch nie im Stadion und deshalb würde ich gerne eine Begleitung für sie haben", lächelte er unsicher und schief. Ein Nicken war die Antwort auf seine Frage. "Sicher?"
"Ja, geht schon.. so viel war es gestern nun doch nicht."
Er bedankte sich mit einer Umarmung bei mir, ich wünschte ihm noch viel Erfolg und schon hörte ich vorm Haus die Autotür und seinen fort fahrenden Mercedes.Ca. eine halbe Stunde, nachdem auch mein Bruder losgemacht hatte, stand ich auf und zog mich um. Wobei ich diesmal nicht das Trikot meines Bruders, sondern das meines besten Freundes Tom trug, dazu zog ich meine schwarze Röhrenjeans und meine ebenfalls schwarze Bomberjacke. Lucia gab ich, da sie noch nie im Stadion war und keines von Florians Trikots hatte, einfach mein Trikot von ihm, welches sie dankend annahm und ebenfalls überzog. Noch schnell meine schwarzen Adidas Superstar an und schon saßen wir zusammen in ihrem Auto.
"Erzähl Mal was über dich.", versuchte ich ein Gespräch aufzubauen. "Naja, also ich heiße Lucia, bin 20 Jahre alt, komme aus Bautzen, wo ich deinen Bruder auch kennen gelernt habe und bin letztens erst für mein Studium nach Chemnitz gezogen", lächelte sie. Ich sagte ihr immer während der Fahrt, wo wir hin müssen, da sie sich noch nicht wirklich in Chemnitz auskannte.
Am Stadion angekommen gingen wir zusammen durch den VIP Eingang, die Treppe hinauf, durch den 'Essens-saal", hinaus zur Tribüne, wo ich direkt die anderen Spielerfrauen sah. Lächelnd begrüßte ich eine nach der anderen. Man merkte schon an ihren Blicken, dass sie sich fragten, wer meine Begleitung war, worauf ich jeder bei der Umarmung leise "Hanschi" zuflüsterte. Die Reaktion aller, war relativ gleich. Ein erstaunter Gesichtsausdruck. Ja, Hanschi und eine Freundin. Selten. Sehr selten. Aber ja.
Wir setzen uns mit zu ihnen, ich zwischen Tom Scheffels Freundin und Lucia neben mir am Rand.Vieles der Vorprogramme, wie zb die Hymne oder die Aufstellung nahm die Freundin meines Bruders aus und stellte sie in ihre Insta, WhatsApp oder Snapchat Story, immer unterschiedlich. Da Blitz, wie Florian auch genannt wurde, in der Startelf war, wurde sein Name ebenfalls aufgerufen und wie immer kamen aus allen Ecken noch ein paar "Fußballgott" rufe. Er war in dieser noch relativ kurzen Zeit in Chemnitz mit seiner Art, seinem Charakter und seiner Spielweise schon zu einem der Publikumslieblinge heran gewachsen, was mich noch umso mehr stolz machte.
Mal ein wenig kürzeres und relativ langweiliges Kapitel🙄😅
Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem🙈
Feedback wäre sehr nett👌💞
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DFB Pokal - mal anders.. | Kai Havertz FanFiction
FanficGespannt, wie ein kleiner Hund, der grade auf seinen großen Knochen wartet, saß mein Bruder auf dem Sofa uns starrte den Fernseher an. Bestimmt in der Hoffnung, dass er ihn so überreden konnte, endlich die momentane Sendung zu beenden und gleich zur...