Kapitel 35 - Ligaduell als Finale?

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- DFB-Pokalspiel gegen Dortmund -

"Ich bin dann Mal weg nh?", platze mein Bruder ins Zimmer, was mich und Josh sofort auseinander fahren ließ. "Das nächste Mal anklopfen, ja?", antwortete ich leicht genervt. "Wenn ihr das Spiel verpasst nh! Ich hab euch gewarnt!", gab er noch von sich und verschwand Sekunden später schon aus dem Haus. Sofort wurde ich wieder in Joshua's Arme gezogen und innig von ihm geküsst, was ich natürlich erwiederte. Ja, ich erwiederte. Ich hatte, glaub ich zumindest, gemerkt, dass ich seine Gefühle nicht bloß einseitig es. Zwar umging ich es geschickt, die 3 Worte 'ich liebe dich' zu sagen, aber ihm war es garnicht aufgefallen. Seit nun knapp 1½ Monaten waren wir zusammen, aber trotzdem fühlte es sich an, wie gestern als er mich geküsst hatte. Oke, das hört sich jetzt schnulzig an, ist aber so!

Ca. eine halbe Stunde, nachdem mein Bruder sich auf dem Weg gemacht hatte, machten wir uns auch fertig, was verständlicher weiße etwas länger dauerte, wenn wir uns, so gut, wie in jeder möglichen Situation gegenseitig ablenkten. Lächelnd zog ich das Trikot meines Bruders über einen der Pullis, welche ich Mal im Fanshop gekauft hatte und ging dann meine Schuhe und Jacke anziehen, was Josh mir gleich tat.

Nach einer 20-minütigen Fährt erreichten wir auch schon das Stadion, welches von vielen Himmelblauen, aber auch Gelben gestalten umgeben war. Mein Freund, was ich mittlerweile zu Josh sagen könnte, setzte sich schnell noch eine Cap und Sonnenbrille auf, damit er nicht erkannt werden würde und schon gingen wir zügig Hand in Hand zum Eingang.
Die letzten Heimspiele war ich kein einziges Mal bei meinem Bruder und seiner Mannschaft vor bzw in der Kabine, was größtenteils an Tom lag, welcher immernoch mit seiner 'Freundin' zusammen war. Sie konnte mich nicht leiden, ich sie nicht. Damit ist glaube schon die gesamte Situation zwischen mir und Tom erklärt.
Lächelnd spendierte Joshi mir noch eine heiße schokolade, da es trotz, dass es Ende März war, immer noch sehr frisch war. Mit dieser gingen wir dann auf unsre gewohnten Plätze und ließen uns auf diesen nieder. Währenddessen erzählte er mir ein paar lustige Geschichten von manchen der Dortmunder Spieler, wie Mario Götze oder Julian Weigl. Schon krass, wie viele Fußballer er auch von anderen Vereinen enger kannte. Gerade als die Heimmannschaft zum Erwärmen das Spielfeld betrat und ich Florian suchen wollte, wurde mir die Sicht durch eine größere Person versperrt, welche mich, als ich in das Gesicht dieser sah, frech angrinste. "Juleeeeee!", umarmte ich ihn glücklich. Auch, wenn er öfters sehr nervig und kindisch war, war er trotzdem extrem lieb und wir waren sehr gut befreundet. "Nicht so stürmisch kleine, ich will ja deinen Freund nicht neidisch machen", zwinkerte er Joshua zu, welcher leicht die Augen verdrehte. Als die beiden sich noch mit einem Handschlag begrüßten, tauchte Kai hinter Julian auf. Ich hatte ganz vergessen, dass er heute auch kommen wollte. Ich schluckte kurz, bevor ich ihn ebenfalls mit einer Umarmung begrüße, erneut kribbelte alles, was ich aber nur auf den kalten Windzug schob, welcher gerade durchs Stadion fegte. Vollständig waren wir jedoch erst, als Leon &' Max 5 Minuten vor Anstoß erst ankamen und uns alle nochmal begrüßten. Da ich die 4 seit dem Pokalspiel nicht mehr gesehen hatte, wünschten mir 3 von ihnen noch viel Glück für die Beziehung von mir und Joshua. Während der eine nix sagte, genauso wie beim letzten Mal. Manchmal wünschte ich mir schon in Menschen hineinsehen zu können und zu wissen, was diese gerade dachten bzw was in ihren Gedanken gerade vorging.

Das Spiel begann hitzig, direkt in den ersten 10 Minuten verteilte der Schiri jeweils eine gelbe Karte auf beiden Seiten. Von der Stimmung her, war das Spiel einfach bloß bombastisch. Die Heim-, aber auch die Gästefans hatten scheinbar ihre Stimmbänder nochmal trainiert, bevor sie heute alles aus sich rausholten. Trotz eines intensiven Spieles ging es 0:0 in die Kabine. Zur Halbzeit blieben Joshua und ich auf unsren Plätzen, während die anderen sich was zu essen oder zu trinken holten oder aufs Klo gingen.
"Du bist heute so nachdenklich", sprach mich Josh an, als ich gerade wieder in Gedanken versunken war. "Ich stell mir nur vor, was hier los wäre, wenn wir wirklich ins Finale einzogen..". Das war noch nichtmal gelogen, denn allein die Vorstellung war atemberaubend. Mein Bruder. Ein Held für Chemnitz. Einer der Pokalhelden von 2017/18. "Ich glaube die ganze Stadt würde auseinander genommen werden!", lachte mein Freund, worauf ich mit einstimmte. "Ich will auch hören, was so lustig ist!", meldete sich das Model ein, als es zusammen mit Julian wiederkam. "Wir haben uns nur vorgestellt, wie die ganze Stadt auseinander genommen wird, wenn hier die Sensation passieren würde", lächelte Joshua die beiden an. "Das ist nichtmal so unwahrscheinlich, ich meine.. Bayern, Leverkusen, Aue.." "SCHACHT!", viel ich ihm ins Wort. "Ich meinte natürlich Schacht und Schalke sind schließlich auch schon gegen die Chemnitz rausgeflogen", korrigierte sich Max, der gerade mit Kai im Schlepptau hinter Julian zu seinen Plätzen ging. "Da hast du auch wieder Recht", redete das Baby nun mit.

DFB Pokal - mal anders.. | Kai Havertz FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt