Kapitel 5 - Eistonne

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Joshua

"Ey, Josh! Sky will nochmal schnell nen Interview mit dir führen.", kam Thomas in die Kabine. Ich schaute ihn eindringlich an, um ihm zu zeigen, dass ich so wirklich gar keinen Bock auf Interviews hatte, doch er klopfte mir bloß auf die Schulter und schaute mich aufmunternt an.
Ich ging mies gelaunt an ihn vorbei, den Gang entlang und wieder in die Mixed-Zone, wo das Sky Team schon auf mich wartete. So stellte ich mich vor die Werbetafel und wartete, dass die Journalistin endlich ihre Fragen stellte, welche im Grunde genommen die üblichen waren. Die erste lautete gleich "Haben sie jetzt keine Schuldgefühle, da sie einen entscheidenden Elfmeter nicht getroffen haben?" Ich meine, was ist das bitte für eine Frage? Welcher Spiele hat denn bitte keine Schuldgefühle in so einer Situation. Ich versuchte mich zu beherrschen, sammelte mich kurz und gab dann eine neutrale Antwort.
Während des Interviews kam dann auch die Gegner Mannschaft, Gewinner Mannschaft, rein - natürlich feiernd, was auch sonst? Ein paar der Spieler wurden von anderen Journalisten aufgehalten, so auch einer von der Dame, welche mich nebenbei noch interviewte. So hörte der Gegner, welcher glaube derjenige war, der den entscheidenden Elfmeter schoss, mir bei meinem noch zu.
Nach Beantwortung meiner letzten Frage, verabschiedete ich mich noch höflich, wollte schon in die Kabine gehen, als ich nochmal kurz einen Blick zum gegenüberliegenden Gang warf, wo ich auf diese Augen traf.

Was hatte Mats gleich nochmal gesagt? Ich solle sie ansprechen? Ihr meine Nummer geben? Tzja.. leicht gesagt, schwer getan.. ich bin schüchtern. Verdammt schüchtern. Eine Hand berührte mich am Arm und zog mich rüber zu dem Mädchen, während ich meinen Blick nicht von ihr anwendete. "Unser kleiner Josh wollte dir noch seine Nummer geben, da du ihm anscheinend sehr gefällst und gehörigst den Kopf verdreht hast", hörte ich Mats Stimme sagen. Bei diesen Worten stieg mir sofort die Röte ins Gesicht - Scheiße ist das peinlich. Zuerst schaute ich nur auf den Boden, aber dann lächelte ich sie schüchtern an und brachte nur ein "ehh.. ja" heraus. Daraufhin lachte sie nur kurz und reichte mir anschließend ihr Handy, so dass ich meine Nummer drin einspeichern konnte. Mats hatte mich inzwischen wieder allein gelassen, ich gab ihr ihr Handy wieder und entschuldigte mich nochmal für den plötzlichen 'Überfall' und den peinlichen Mats, worauf sie meinte, dass dies nicht so schlimm gewesen sei.
"Ok.. ehh.. dann tschüss? Und vergess mich nicht anzuschreiben!", verabschiedete ich mich nun grinsend von ihr und ging wieder zu den Jungs in die Kabine, welche mich nur verwirrt anschauten, da ich grinste, obwohl wir eine Blamage erlebt hatten.

Nele

Ich schaute ihm noch eine ganze Weile hinterher, obwohl er schon in der Kabine verschwunden war. "Hallo?! Erde an Nele?! Lebst du noch?! Oder was hat Kimmich mit.dir angestellt?!", mit diesen Worten wurde ich aus meiner 'Trance' geweckt und schaute meinem Bruder ins Gesicht, welcher wild mit seinen Händen vor meinem Gesicht rumfuchtelte. "Ehh.. was?", fragte ich nur und schüttelte dabei kurz meine Kopf um wieder klar denken zu können. "Ich wollte wissen, was Joshua Kimmich und auch Mats Hummels von dir wollten", lachte mein Bruder nur. "Ehhhhhm.. nix?", log ich ihn schief grinsend an, was ich glaube hätte besser nicht tun sollen, denn keine 2 Sekunden später fand ich mich auf seinen Schultern wieder. "Ich weiß, dass du lügst und dafür bekommst du jetzt eine Strafe.", ich konnte mir schon denken, wie er jetzt grinste, während er mit mir auf den Schultern in die Kabine lief. Ich hielt meine Hände vor die Augen, um nicht noch traumatisiert zu werden und einem seiner Mitspieler nicht mehr in die Augen sehen zu können. Erst, als ich merkte wo er hinwollte, begann ich zu zappeln und versuchte mich zu befreien, wobei ich auf seinen Rücken haute. "Man flori Nein. Bitte. Ich hab keine Wechsel Sachen mit und mein Handy ist noch in meiner Hosentasche.", sagte ich leicht verzweifelt. "Tom!", rief er seinen besten Freund zu sich, dem er wohl am besten vertraute, denn diesen befiel er dann, mein Handy aus meiner Arschtasche zuholen und das auf den Platz meines Bruder zu legen. Nachdem mir dann auch noch meine Jacke, sowie meine Tasche abgenommen wurden, ging mein Bruder weiter und ich wusste genau wohin. Zur Eistonne.
"Ahhhhhhhhh", quietschte ich, als ich in das mit Eiswürfeln gefülltem Wasser von meinen Bruder geworfen wurde. Als ich wieder auftauchte und gleich aus der Tonne raus wollte, stieg Flori mit rein und hielt mich fest, so dass ich nicht fliehen konnte.
"Ich hasse dich.", murrte ich nur zitternd und schaute mich um, mein Blick fiel auf die offene Tür und.. oh Nein. Bitte nicht. Die Duschen. Erneut hielt ich mir meine Hände vor die Augen um nicht verstört zu werden. "Bist du lebensmüde?", fragte ich meinen Bruder vor Kälte bippernd. "Nö, wieso?", lachte dieser bloß. Ich deutete auf die duschen und sagte: "Du willst also, dass ich traumatisiert werde?"
"Ach ist doch nix dabei, mich hast du früher bestimmt auch oft nackt gesehen", lachte er bloß wieder.
"Ja früher.. da waren wir klein und du bist mein Bruder."
"Ja und? Dennis hast du bestimmt auch schon nackt gesehen."
Und da war es wieder. Das Thema, was ich so gut es ging seit 1 1/2 Monaten zu vermeiden versuchte. Als er merkte, dass ich schwieg, drückte er mich fest an sich. "Tut mir leid, ich wollte das Thema nicht ansprechen, es ist mir einfach so raus gerutscht.", flüsterte er mir noch ins Ohr. Doch ich befreite mich aus seinen Armen, stieg aus der Tonne und ging in die Kabine, wo die meisten Spieler mittlerweile mit wenigstens einem Handtuch bekleidet waren.




Huiuiuiui. Joshi der schüchterne, awww. Übrigens hat Joshi in dieser FanFiction keine Freundin und ist somit Single👅
Und wer ist dieser Dennis, den Flori da genannt hat?😶
Feedback ist erwünscht!☝💫

(Bild ist übrigens die original Eistonne aus dem Chemnitzer Stadion)

DFB Pokal - mal anders.. | Kai Havertz FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt