Teil 7

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„Kannst du mir heute helfen meine Sachen von Annie abzuholen?", fragte Cara mich nachdem wir mit dem Essen fertig waren.

„Klar. Wann willst du los?" „In einer halben Stunde vielleicht. Hast du Umzugskartons?" „Ja die hab ich tatsächlich." „Perfekt", entgegnete sie lächelnd.

Kurze Zeit später befänden wir uns vollgepackt mit Kartons vor der Wohnungstür von Cara's Exfreundin. Cara klingelte und eine hübsche Frau, etwas älter als wir, öffnete uns die Tür.

Als sie Cara sah wurden ihre Gesichtszüge härter. „Hallo Cara", sagte sie kalt. „Ich wollte nur meine Sachen holen", entgegnete Cara und ging an ihr vorbei in die Wohnung. „Und du bist?", fragte die Frau, die sich offensichtlich als Annie herausgestellte hatte, mich.

Ich wollte gerade antworten, da rief Cara aus der Wohnung nach draußen: „Nur eine Freundin." „Ich glaube, sie kann selber antworten, Cara." Sie richtete ihren Blick wieder auf mich und wartete auf eine Antwort.

„Sie hat recht, ich bin nur eine Freundin", sagte ich, obwohl erstens diese Worte komischerweise sehr weh taten und zweitens, ich ziemlich schlecht lügen konnte.

Und auch Annie sah nicht sonderlich überzeugt aus, ließ mich aber schließlich zu Cara in die Wohnung. „Kann ich dir helfen?" „Ja die ganze linke Schrankhälfte muss eingepackt werden."

Also machten wir uns an die Arbeit, bis wir von Annie unterbrochen wurden. „Cara, komm mal kurz in die Küche." „Mach schonmal weiter. Ich komm gleich wieder", sagte Cara und verließ den Raum.

Da mich aber die Neugierde packte, ging ich ebenfalls an die Tür um zu lauschen. „Wer ist diese Person in meinem Schlafzimmer?" „Hab ich doch schon gesagt."

„Du weißt genau, dass ich Lügen gleich entlarve. Außerdem hab ich sie noch nie zuvor gesehen." „Weißt du, eigentlich geht dich mein Leben überhaupt nichts mehr an", warf Cara Annie an den Kopf und ich hörte, wie sie sich wieder dem Zimmer näherte.

„Fertig?", fragte sie, nachdem sie eingetreten war. „Ja das war die letzte Kiste." „Gut. lass uns gehen." Als wir die Kisten im Auto verstaut hatten, fuhren wir zurück nach Hause.

„Was hältst du davon, wenn wir eine Art WG in einer neuen Wohnung aufmachen?" Ich schaute sie perplex an. „Ich kenne dich seit nichtmal 2 Tagen und du willst eine WG mit mir aufmachen?"

„Wenn man einer WG beitritt, kennt man die Bewohner doch vorher auch kaum." „Das ist was anderes...", murmelte ich. „Ach ja?" „Ja. Ich meine in einer WG ist es ja kaum so, dass man Gefühle für seine neue Mitbewohner entwickelt oder?"

Ich hörte nur die Reifen quietschen und merkte, wie wir am Seitenstreifen anhielten. Warte. Hatte ich ihr gerade meine Gefühle gestanden?

Auch Cara schien von der Situation etwas überfordert, fing sich dann aber wieder. „Ich hab die Wohnung eh schon gemietet. Eigentlich wollte ich nur deine Reaktion sehen. Aber damit hatte ich wirklich nicht gerechnet."

„Du hast sie schon gemietet?" „Ja sie ist sehr großzügig und hat genug Platz, auch wenn sie nur ein Schlafzimmer hat. Aber keine Angst, das Bett wäre groß genug für uns beide. Außerdem ist von dort aus sowohl deine Arbeit, als auch die Uni super erreichbar. Wenn du noch nicht mit einziehen willst, dann kannst du auch noch in deiner Wohnung bleiben. Meine Tür steht dir immer offen. Ich würde dir eh empfehlen, die Wohnung zu behalten. Denn wenn du zu mir ziehst und unser Verhältnis irgendwann den Bach runter gehen sollte, hast du immer noch einen Platz zum Wohnen", beendete Cara ihren beeindruckenden Vortrag.

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Das war also die erste Begegnung mit Cara's Exfreundin. Wie findet ihr sie?
Sympathisanten werden sich freuen: sie wird noch in mindestens einem weiteren Kapitel einen Auftritt haben, der folgenschwer sein wird ;)

Starstruck (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt