Vater gegen Mörder

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Für eine gefühlte Ewigkeit nach dem ich meinen neuen Job erhalten habe, sitze ich am Küchentisch und starre auf meine Notizen zu dem Telefonanruf.

Ich kann nicht glauben, dass dieser Mann bereit ist ein Kind zu töten nur weil er denkt es sei faul.

Das ist definitiv ein Job, wo ich mir nicht sicher bin, ob ich ihn ausführen kann.  Habe ich eine Wahl? Ich würde all jene Menschen verlieren, die ich am meisten liebe, inklusive meiner Kinder, wenn ich mich entscheiden würde, es nicht zu tun. Doch wie, um alles in der Welt, könnte ich anderen Eltern den Schmerz auferlegen vor dem ich mich so sehr fürchte? Ist das nicht herzlos? Ist es nicht egoistisch?

Egoistisch oder nicht, ich fühle bereits, dass ich nachgeben werde, denn meine Kinder verlieren? Das kann ich einfach nicht. Ich kann nur hoffen, dass seine Eltern mir vergeben werden...eines Tages...weil sie vermutlich nicht anders gehandelt hätten.

***

2 Stunden später weiss ich, wo das Kind wohnt und wann er alleine zu Hause ist. Es war eigentlich ganz einfach. Ich brauchte nur den Stundenplan herauszufinden und wann seine Eltern arbeiten. Bald schon finde ich einen Zeitpunkt am Nachmittag, wo er alleine ist. Doch es würde eine Herausforderung werden, mitten am Tag ein Haus anzuzünden ohne bemerkt zu werden. 

Ich fahre ungefähr 5 Minuten zu früh zu dem Haus um die Umgebung zu prüfen. Als ich einen guten Moment abgewartet habe indem mich keine Nachbarn beobachten können schleiche ich zum Briefkasten und lasse eine Notiz hineingleiten, bevor ich weiter schleiche zum Wohnzimmerfenster. Ich habe Glück, das Kind schläft auf dem Sofa. Ich gehe einmal um das Haus herum und schliesse alle möglichen Ausgänge sicher zu, damit er nicht aus dem Haus kann und dann... ja dann lasse ich das Feuer seine Arbeit verrichten während ich schnellstmöglich davon rase. 

***

Sichtwinkel Polizeibeamtin:

Kommissarin Marty steigt aus ihrem Wagen und bleibt staunend vor dem komplett niedergebrannten Haus. Die Ambulanz behandelt gerade eine Frau, ein Mann steht hinter ihr, die Hand auf ihrer Schulter. Sie starrt gerade aus und reagiert auf Nichts. 

Eine Kollegin kommt auf Marty zu. "Morgen Marty." "Morgen O'Mally.  Was haben wir?" "Ein Familiendrama würde ich sagen. Aber eines, das mit Absicht verursacht wurde." "Was? Du meinst, jemand hat mit Absicht dieses Haus niedergebrannt?" "Schlimmer. Jemand hat den Sohn dieses Paares getötet. Er war erst elf Jahre alt. Noch ein Kind." O'Mally seufzt. "Ich nehme an, sie ist im Schock, so wie sie nicht reagiert." "Wäre es bei Dir anders? Der Doc sagt, wie können nicht vor Morgen mit ihnen sprechen." "In Ordnung, dann lass uns einen Blick auf den Tatort werfen, in Ordnung?"

Der Gang ums Haus beweist was O'Mally ihr gesagt hat. Alle möglichen Ausgänge sind blockiert. Der Junge hatte keine Chance. Plus, gemäss dem Doc, hat er sowieso geschlafen. Er war an einer Rauchvergiftung verstorben bevor das Feuer ihn überhaupt erreicht hatte. Und doch... sein Körper ist nicht mehr identifizierbar. 

***

Sichtwinkel George:

Ich habe auf dem ganzen Heimweg geweint. Innerhalb weniger Stunden haben die Medien von der Sache Wind bekommen und darüber berichtet. Der Junge ist tot, sein Job erledigt, doch er hätte sich am liebsten das Leben genommen. Er fühlte sich so unbeschreiblich....schuldig.

***

Zu Hause angekommen geht George direkt in sein Bett und weint sich in einen unruhigen Schlaf.



True Love (English/Deutsch)Where stories live. Discover now