Entführung eines Ochsen

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Josh Mitchell zu finden, war nicht wirklich schwer. Sobald ich auch nur seinen Namen in die Google Suchmaschine eingab poppten unzählige Artikel auf.

Josh schien eine regelrechte Berühmtheit auf Youtube zu sein und regelmässig Videos seiner Esswettkämpfe hochzuladen. Es gab in den vergangen 6 Jahren keinen einzigen Tag, an dem er kein Video hochgeladen hätte. Und dass er ein guter Esser war, war kein Gerücht - es war offensichtlich, dass er gut darin war, Tonnen von Essen in sich hineinzustopfen.

Josh hatte kurze braune Haare und dunkelbraune Augen und musste so um die 180 kg wiegen. Zu sagen, dass er übergewichtig ist, wäre eine Untertreibung und würde von ihm wahrscheinlich sogar als Beleidigung angesehen werden, wenn er mehr als das wiegen sollte. Jemand der so viel ass konnte nicht erwarten dünn zu bleiben und kümmerte sich sicherlich auch nicht darum.

Bald schon hatte ich herausgefunden, dass er an der Melvin Road 250 in Santa Barbara lebt. In wenigen Stunden Fahrt konnte ich da sein. Ich wusste auch schnell, wo ich ihn verhungern lassen würde, denn der einzige Ort war ein Luftschutzbunker, den ich besitze und der sich in etwa 5 h Autofahrt von meinem Zuhause im Wald befindet. Durch die Sicherheitstür konnte er unmöglich ausbrechen selbst wenn er sich von den Fesseln selbst befreien konnte.

Als nächstes google ich, ob es eine Möglichkeit gibt, den Prozess des Verhungerns welcher normalerweise Wochen dauert, zu verkürzen. Wenn ich nichts finde werde ich wohl den Vorgang nur in Gang setzen können. Ich würde ihn mit der Kamera zurück lassen müssen, damit der Entführer wusste, dass ich ihn nicht versuche hineinzulegen, sondern mich an die Aufträge halte.

Nein, die grösste Herausforderung würde es werden, einen Kerl wie Josh Mitchel zu entführen - ohne dass es jemand merkte. Während ich in die Planung vertieft bin, klingelt das Telefon.

"Ist alles bereit?", fragt die Stimme. "Das meiste. Alles was noch fehlt ist der Entführungsplan  und eine Möglichkeit das Verhungern voran zu treiben. Es dauert normalerweise Wochen bis jemand verhungert - meistens verdursten die Menschen eher." "Nun ja, Du tust, was Du kannst. Ich werde dann die Drecksarbeit machen und hinter Dir aufräumen - mach Dir keine Sorgen." Zu töten ist also noch nicht die Drecksarbeit?" Der Bastard lacht. "Du kannst noch viel lernen, Herr Kerner. Hör mir jetzt genau zu. Ich möchte einfach, dass Du alles gibst, um meinen Job an Dich zu erfüllen. Wenn es dauert, bis der Kerl tot ist - mir egal. Durch die Kamera werde ich wissen, falls Du mich austrickst. Wenn Du das jedoch wagst, weisst Du was passiert." Ein Klicken und die Leitung ist tot. 

Komischerweise hat mich das Planen hungrig gemacht und da ich weiss, dass ich sowieso warten muss, bis der Typ daheim ist, zum Glück lebt er laut Internet allein, entscheide ich mich mir die Zeit für ein Abendessen zu nehmen. Und dann...werde ich warten.

True Love (English/Deutsch)Where stories live. Discover now