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Daichi  Herzog und ich hatten dieses angespannte Verhältnis seit einigen Jahren miteinander. Dabei hatte eigentlich alles ganz super angefangen. Wir beide kannten uns seit unserer Einschulung. Vier Jahre gemeinsam auf der Grundschule. Damals war er noch nicht so ein Arschloch. Und auch als es dann auf's Gymnasium ging, Daichi und ich waren und blieben gute Kumpel, die sich immer die Plätze nebeneinander freihielten. Bei allen Ballspielarten im Sport wählten wir uns gegenseitig in die jeweiligen Mannschaften. Auch bei ihm zuhause war ich oft und, wie ich meinte, ein gern gesehener Gast. Sein Vater befand, nach anfänglichem Zögern, dass ich der beste Umgang wäre, den sein einziger Sohn haben könnte. Und dann noch mit meinen schulischen Leistungen. Mathe und Chemie waren Deiches große Schwachstellen und ich liess ihn immer abschreiben, ich gab ihm kostenlose Nachhilfe. Er war mein bester Kumpel, da gehörte sich das auch so. Damals fiel nie ein böses Wort über meine Aufenthalte in den Heimen oder bei den Pflegefamilien. Zu Weihnachten und zu meinem Geburtstag bekam ich sogar von daichis Mutter mal eine nagelneue Jeans oder einen teuren Winterpullover geschenkt. Nein, das unser Verhältnis sich so gewandelt hatte, lag an etwas ganz anderem.

Als wir so mitten in der Pubertät steckten, haben Daichi und ich manchmal bei ihm zuhause, wenn seine Eltern nicht da waren auf dem iMac seines Vaters heimlich Pornos geguckt. Wir taten genau das, was fast alle Jungs in diesem Stadium der Mannwerdung machten. Wir redeten über Mädchen, prahlten damit, welches Mädel von der Schule wir geküsst hätten, welche es erlaubt hätte, dass wir ihre Titten berühren durften.

Mädchen war eigentlich unser Dauerthema. Jeder von uns wollte als erster über die goldene Ziellinie mit einem Punkttreffer bei einer unserer Favoritinnen in der Klasse. Und keinem von uns beiden gelang diese Punktlandung. Als ich dann mit fünfzehn in die betreute Wohngruppe zog, in der ich bis heute lebe, veränderte sich daichis Verhalten merklich. Ganz allmählich war ich nicht mehr der allerbeste Kumpel. Manchmal vermied er es sogar mich vorzustellen, wenn ich ihn, mit mir unbekannten Gleichaltrigen in der Innenstadt beim Shoppen traf. Plötzlich ging Daichi in einen Sportsch Verein. Ebenfalls meldete er sich in einem Sportstudio an, dass ich mir finanziell nie hätte leisten können. Meine Besuche bei ihm zuhause wurden ebenfalls spürbar seltener. Waren wir vollkommen allein, beim Nachhauseweg oder bei Projektarbeiten in der Schule, war alles wieder beim Alten. Kein Unterschied zu merken. Aber wenn andere in der Nähe waren und uns beobachten konnten, nein. Manchmal bekam ich Daichi selbst in der Schule nur in den jeweiligen gemeinsamen Unterrichtsstunden zu sehen.

Und da geschah es auch. Im Biologie-Unterricht. Sexualkunde! Nicht das wir da noch besondere Aufklärung nötig gehabt hätten. Doch nicht im Zeitalter des Internets. Erst sahen wir einen Film über Empfängnisverhütung. Dann ging es in einen praxisbezogenen Teil über, wo jeder Schüler, jede Schülerin einem kleinen Holz-Dildo ein Kondom überziehen sollte. Selbstverständlich ging das bei uns Vierzehnjährigen nicht ohne dementsprechendes Gekicher und Gefeixe ab.

«Oh, nee. So ein kleiner Penis. Hat jemand mal Kondomgröße XXS für mich? - Mensch, Felix. Der hat die selbe Größe wie Dein Schwanz nach einem Bad im Eismeer. - Kann bei einer solchen Größe eigentlich etwas anderes als ein Hobbit gezeugt werden? Na, in dem Falle wäre vielleicht eine Sterilisation sinnvoller. - Hey, Frau Wong, gibt es diese Kondome auch mit Bananengeschmack? - Hey, ich hatte schon Erdnussflips im Mund, die größer waren.»

Frau Wong reagierte gelassen und entspannt. Reaktionen wie diese war sie seit Jahren gewohnt. Aber uns hatte es alle doch etwas angetörnt und aufgegeilt. Vor allem Daichi und mich. Unsere Penisse hatten wir schon des öfteren verglichen. Auch gemeinsam bei ihm zu einem der Pornos im Büro seines Vaters gewichst. Aber diesmal war es noch etwas anders. Daichi, vor dem ich keine Geheimnisse zu haben brauchte, wusste Bescheid darüber, dass ich sowohl mit zwei Mädels als auch schon mit einem anderen Heiminsassen des Nachts mehrfach gewichst und sogar Oralsex hatte. Er kommentierte das damals mit einem "Ihhh", dass aber eher bewundernd und neidisch als angewidert klang.

Mitten im Unterricht, wir hatten gerade alle jeder zwei Kondome über die Holzattrappe gestülpt, raunte mir Daichi zu:

«Hey, Kookie versuch's doch lieber mal mit dem Gerät hier. Findest Du nicht auch, dass man im neuen Jahrtausend doch etwas weniger prüde sein sollte. Guck mal, Kookie.»

Meine Augen folgten seinem Blick und unter dem Schreibtisch sah ich, dass Daichi seinen Steifen aus der Hose geholt hatte und stolz damit wedelte. Ich musste lächeln und spürte wie mein Halbsteifer in der Hose mit einem Ruck zu voller Größe anschwoll.

maverick - taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt